David Thinnes
Lou Brouleau (ITF 107) und ihre Finalgegnerin, Alison van Uytvanck (Belgien, 135), hatten noch eine Rechnung offen: Anfang Februar hatte sich die erst 14-jährige Französin bei ihrem Turniersieg in Monastir (Tunesien) im Halbfinale gegen Van Uytvanck durchgesetzt.
Am Samstag hätten sich beide Spielerinnen einigen können, sofort einen dritten Satz zu bestreiten: Brouleau holte sich Satz eins mit 6:1, die 15-jährige Belgierin glich mit einem 6:0 aus. „Im zweiten Satz bin ich völlig zusammengebrochen. Aber ich wollte diesen Sieg unbedingt und habe mich so im dritten Durchgang voll reingehängt“, erklärte die Siegerin Brouleau nach dem 6:4.
Die Französin zeigte für ihr junges Alter ein beachtliches, aggressives Tennis, vor allem mit der Vorhand. Auch physisch ist die Nummer 107 der Junioren-Weltrangliste bereits weiter als ihre Alterskolleginnen. Nach Monastir war es der zweite Turniersieg bei einem Turnier der Kategorie 2. Die Ziele für die Zukunft sind klar: „Ich werde wohl jetzt im Ranking in die Top 50 einziehen. Jetzt werde ich versuchen in die Grand-Slams reinzukommen. Ein Ziel ist die Nummer eins der Weltrangliste“, so die Rechtshänderin aus Poitiers. Brouleau hat auch bei den „Großen“ erste Erfahrungen gesammelt: Hier befindet sich das Nachwuchstalent auf dem 861. Platz der WTA-Weltrangliste.
Erste Erfahrungen bei den Profis hat auch ihr Landsmann Grégoire Barrère bereits gesammelt, auch wenn der 16-Jährige noch nicht in der ATP-Weltrangliste geführt wird. In Esch/Alzette spielte er sich jedenfalls durch die Qualifikation und schaltete im Hauptfeld zum Start die Nummer zwei der Setzliste, Sam Barry (Irland, 84), aus.
Barrère stellte seine gute Form auch im Endspiel unter Beweis: Gegner war Thomas Szewczyk (400), der als Lucky Loser ins Hauptfeld gekommen war. Barrère hat einen ersten Aufschlag, mit dem er viel Schaden anrichten kann. Auch die Grundschläge sind von einer beeindruckenden Härte, ein Merkmal, das bei den Junioren-Spielern weit verbreitet ist. Szewczyk versuchte mitzuhalten, hatte aber Probleme mit seinem ersten Aufschlag. Barrère profitierte von vielen „freien“ Punkten. Am Schluss stand ein 7:5 und 6:3, der zweite Turniererfolg für den Franzosen in diesem Jahr.
Lou Brouleau wird Nachfolgerin der letzten französischen Siegerin, Virginie Razzano (2000). Grégoire Barrère ist der dritte französische Sieger nach Jo-Wilfried Tsonga (2003) und Pierre-Hugue Herbert (2009). Im vergangenen Jahr hatte es zwischen Herbert und Gianni Mina, der aktuellen Nummer zwei der Junioren-Weltrangliste, ein rein französisches Endspiel gegeben.
Die Endspielresultate
Jungen: Grégoire Barrère (F, 342/Q) – Thomas Szewczyk (F, 400/LL) 7:5, 6:3; Mädchen: Lou Brouleau (F, 107) – Alison van Uytvanck (B, 135) 6:1, 0:6, 6:4
Doppel, Mädchen: Van Uytvanck/Wachaczyk (B/D) – Machalkova/Rohanova (CZE) 6:3, 7:6 (1)
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