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Frank Schleck: Frisch und frech?

Frank Schleck: Frisch und frech?

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Neben dem bereits seit längerem feststehenden Ben Gastauer vom französischen Team Ag2r geht mit Frank Schleck (RadioShack-Nissan/171)am Samstag (05.05.12) ein zweiter Profi an den Start des bis zum 27. Mai dauernden Giro d’Italia.

Am Freitag, im dänischen Startort in Herning, wurde der Ältere der beiden Schlecks in der obligaten Pressekonferenz zum x-ten Mal über die kurzfristige Teilnahme – Frank Schleck geht als RNT-Kapitän anstelle des verletzten Dänen Jakob Fuglsang an den Start – ausgequetscht. „Diese Frage habe ich erwartet“, meinte der 32-Jährige am Freitag lakonisch und wiederholte sich zum ebenso vielten Male: „Ja, es war auch eine Überraschung für mich. Johan (Bruyneel) rief mich an und erklärte mir, dass Jakob (Fuglsang) wegen Knieproblemen nicht in der Lage wäre, am Giro teilzunehmen. Er sagte mir, wieder in Tritt zu kommen und die Leaderrolle in unserem Team zu übernehmen. Klar war es wie eine kalte Dusche für mich, denn mein großes Saisonziel war die Tour de France, und den Giro d’Italia zu fahren, ist nicht die beste Vorbereitung auf die Tour de France.“

Während die Italien-Rundfahrt für Frank Schleck wie die Jungfrau zum Kinde kam, so bedeutet sie für Ben Gastauer den Saison-Höhepunkt. „Ich freue mich sehr auf den Giro, auch wenn ich wieder eine ganz klare Rolle habe“, schrieb der 24-Jährige bereits in seiner letzten Kolumne im Tageblatt, und die wäre: „Mit John Gadret und Hubert Dupont haben wir gleich zwei starke Fahrer für die Gesamtwertung, so dass ich wieder als Helfer am Start bin.“ Ben Gastauer warnte vor den drei in Dänemark zu fahrenden Etappen, auch wenn diese vom Papier her eigentlich als recht unspektakulär zu bezeichnen wären: „Wir werden ein Zeitfahren und zwei Etappen da oben im Norden Europas haben und dann geht es schon wieder runter nach Verona in Italien. Diese Etappen sind sehr ungewöhnlich und die Fahrer für die Gesamtwertung müssen gleich gut aufpassen, denn in Dänemark wird es viel Wind geben und sicher auch Windkante gefahren. Das heißt, man kann schon mal schnell ein paar wichtige Minuten in der Gesamtwertung verlieren.“

Mitfavorit

Etwas, was Frank Schleck unbedingt vermeiden will, geht er trotz anfänglichen Bedenken doch als einer der Mitfavoriten an den Start: „Wir müssen schauen, wie sich das Rennen entwickelt. Die erste Woche ist glücklicherweise nicht so hart, was mir erlauben wird, wieder ins Renntempo zu kommen. Ich hoffe, schnell meine Form aus den Ardennen-Klassikern wiederzufinden. Was ich mit Bestimmtheit sagen kann, ist, dass ich frisch am Start stehen werde.“

Nach einem mit 8,7 km kurzen Einzelzeitfahren sowie zwei Flachetappen wartet bereits ein „Ruhetag“ auf das Fahrerfeld, an dem der Transferflug nach Verona (Italien) erfolgt. Dort findet am Mittwoch ein 33,2 km langes Mannschaftszeitfahren statt. Es folgen weitere elf Renntage am Stück. Zunächst der Adria-Küste entlang bis zum südlichsten Punkt am Laceno-See und wieder nordwärts in Richtung ligurischer Küste. Etappen, welche den Sprintern und/oder Ausreißern entgegenkommen dürften.

Mit Teilstück 14 wird die entscheidende Rennphase eingeläutet. In der Schlussphase des Giro warten sechs Hochgebirgs-Etappen mit fünf Bergankünften. Das „Dach“ des Giro wird am vorletzten Tag auf dem 2.757 m hohen Stilfser Joch erreicht. Den Abschluss bildet ein 30 km langes Einzelzeitfahren in Mailand.

Das meiste ist demnach nach dem Geschmack von Frank Schleck, wie er betont: „Als ich mir den Parcours ansah, sah ich einige gute Chancen für mich. Ich freue mich auf den Giro.“