Wie eng es in dieser Gruppe zugeht, beweisen die beiden ersten Auseinandersetzungen zwischen Estland und Georgien, wo jede Nation ihr Heimspiel mit jeweils zwei Toren Unterschied gewann. Luxemburg ist in dieser Gruppe also das Zünglein an der Waage, allerdings rechnet man sich aufseiten der FLH-Verantwortlichen selbst durchaus berechtigte Qualifikationschancen aus.
0:1 im direkten Vergleich
Bislang trafen Luxemburg und Georgien in ihrer Länderspielgeschichte erst ein Mal aufeinander. Das war am 20. Januar 2008 im norwegischen Drammen beim Finale der Challenge Trophy und damals unterlag die FLH-Mannschaft nach einem spannenden Spiel knapp mit 27:28.
Mit Bock, Ley, Muller und Scholten stehen am Donnerstag (30.04.15) nur noch vier Spieler im Aufgebot, die auch schon 2008 dabei waren.
Aber auch auf Vereinsniveau gab es bereits ein Mal ein denkwürdiges Aufeinandertreffen. Im November 2004 trafen die Red Boys im Challenge Cup auf Kutaisi. Das erste Spiel in Oberkorn gewannen die Differdinger klar mit 39:19, das zweite Spiel wurde damals nicht ausgetragen.
Kutaisi war für das Rückspiel in Differdingen unerklärlicherweise zu spät eingetroffen und verlor demnach «forfait».
Zur Erinnerung, damals hatten die Georgier mit einem uralten Bus die schwere Reise über 3.500 km nach Luxemburg in Angriff genommen.
(c.b.)
Das Programm
Donnerstag, 30. April:
18.00: Georgien – LuxemburgAm Sonntag, 3. Mai, in der Coque:
18.00: Luxemburg – GeorgienAm Mittwoch, 10. Juni, in der Coque:
19.30: Luxemburg – EstlandAm Samstag, 13. Juni:
Estland – Luxemburg
Das FLH-Team ist jedenfalls bereit, diesmal einen richtigen «Coup» zu landen, eine erste Standortbestimmung über die wahre Spielstärke der Luxemburger gibt es am Donnerstagnachmittag (30.04.15) um 16.00 Uhr (MEZ) in Georgiens zweitgrößter Stadt Kutaisi.
Unbequeme Aufgabe
Die Akteure vom Kaukasus haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. In der letzten WM-Quali vor rund anderthalb Jahren gelangen Vladimir Rusia und seinen Teamkollegen immerhin Siege gegen Finnland, Türkei und Litauen. Auf Luxemburg wartet demnach eine unbequeme Aufgabe, zumal beim letzten Heimspiel der Georgier gegen Estland die Mannschaft in Tiflis von 2.300 Zuschauern angefeuert wurde.
Die FLH-Auswahl wartet ihrerseits schon seit fast zwei Jahren wieder auf einen Sieg in einer offiziellen WM- oder EM-Qualifikation. Zuletzt feierten die Schützlinge von Trainer Adrian Stot im Juni 2013 auf Zypern ihr letztes Erfolgserlebnis.
Gegen die Ukraine, Slowenien und die Schweiz gab es in der letzten Quali ausschließlich Niederlagen. Die FLH-Auswahl war aber zuletzt Ende Oktober bei einem internationalen Turnier in Polen im Einsatz, wo man auf die B-Teams aus Polen, Norwegen und Ungarn traf. Für die bevorstehende EM-Qualifikation sind sowohl der Coach und die Spieler aber recht zuversichtlich. Georgien und Estland scheinen zumindest im Vorfeld zwei Gegner auf Augenhöhe zu sein.
Mischung stimmt
Die Mischung innerhalb der FLH-Mannschaft scheint ebenfalls zu stimmen. Der HB Esch stellt wie schon seit einigen Jahren wieder das Gerippe des Teams. Mit Baum, Bock, Kohl, Pulli, Marzadori und Scholten stehen nicht weniger als sechs Spieler des aktuellen Tabellenzweiten im Aufgebot.
Von Leader HBD, Meister Käerjeng und den Red Boys sind je drei Spieler dabei. Komplettiert wird der Kader durch Linkshänder Bardina, der beim TV Lohr in Deutschland spielt, sowie von Profi Martin Muller aus Nancy. Auf dem Letztgenannten ruhen natürlich die meisten Hoffnungen. An einem guten Tag ist Muller nämlich imstande, die Georgier zur Verzweiflung zu bringen.
Leider mussten der Düdelinger Tommy Wirtz und der Differdinger Yann Hoffmann wegen ihres Studiums die Reise nach Georgien kurzfristig absagen, der quirlige Außenspieler des HBD und der talentierte Rückraumspieler der Red Boys sind aber im Rückspiel am Sonntag in der Coque dabei.
In den kommenden vier Tagen stehen also endlich wieder die Nationalspieler im Blickpunkt und man darf gespannt sein, ob sie diesmal die Erwartungen erfüllen können. Geleitet wird die heutige Partie in Kutaisi von einem Schiedsrichtergespann aus Weißrussland.
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