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Fast wie Barcelona

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Manchester United spielt Arsenal an die Wand, City scheitert mit drei Stürmern bei West Ham, Chelsea lässt sich von Swansea einfangen, QPR bleibt sieglos und Tottenham ratlos.

Erfreulich, dass diesmal kein rassistischer Zwischenfall das Wochenende trübte. Die FA hat hart durchgegriffen, vertraut nur noch taubstummen Schiedsrichtern und verbietet das Rauchen in den Logen des Ku-Klux-Klan, so wird Fußball wieder sauber und jugendfrei, und die Presse kann über Jimmy Savile schreiben.

Mit den Unentschieden von Manchester City und Chelsea hatte man nicht gerechnet, ebenso wenig mit der Leistung von Arsenal bei Manchester United. Die United-Verteidigung durfte erst in der letzten Spielminute dem Gegner die obligate Torchance und damit ein Gegentor ermöglichen, damit ist alles über dieses Spiel gesagt. Walcott, das Talent, ist böse auf Wenger, den Manager, der ihn nie durchspielen lässt. Die Fans sind böse auf die Vereinsbosse, weil Arsenal nichts mehr gewinnt. Die Aktionäre kann Wenger nicht aufstellen, die ganzen guten Spieler auch nicht, denn die werden immer verkauft. Bleiben dann Jungs wie Walcott, Wilshere oder Ramsey, und die spielen oft schlecht, manchmal gut, oder, wie Walcott, nicht oft oder auf dem falschen Posten.

Mancinis Agenda 2020

Manchester City belagerte das Tor von West Ham über zwei Drittel der Spielzeit umsonst. Es haben schon andere Teams mit weniger Torchancen dort gewonnen, doch keiner zeigte jemals eine so desolate Stimmung auf der Ersatzbank wie City, Manager Mancini inklusive. Mit einem Sieg in der Champions League rechnet er dieses Jahr nicht. Kein Wunder bei den Leuten, die lustlos auf der Ersatzbank rumsitzen, als hätte man ihnen das Handy abgenommen. Zehn Jahre hätte Chelsea gebraucht, um die Champions League zu gewinnen, meint Mancini und liegt damit falsch, denn Chelsea hatte erst ab 2006 eine wirklich große Mannschaft. Die City-Bosse werden sich freuen, wenn sie erfahren, dass man nicht vor 2020 die Champions League gewinnt. Sir Alex ebenso. Und Platini ohnehin.

Dass Crystal Palace in zehn Jahren die Champions League gewinnt, ist eher unwahrscheinlich. Aber der Verein ist derzeit „in“, die Stimmung seit elf Spieltagen mit acht Siegen und drei Unentschieden und der soeben erfolgten Verpflichtung von Ian Holloway als neuem Manager auf dem Höhepunkt. Holloway vergleicht Palace sogar mit Barcelona, was erahnen lässt, bei welch düsteren Reiseveranstaltern er früher seinen Urlaub gebucht hat. Im Selhurst Park gibt es jetzt übrigens Abstellplätze für Fahrräder, ein Pilotprojekt von Bromley über Beckenham bis zum Stadion wurde Samstag gestartet, den ersten Selbstversuch machte ein gewisser PA aus der Hayes Chase in Bromley. Den Weg zum Stadion erledigte er in knapp einer Stunde, die Rückfahrt dauerte, nach einem Tankstopp in der VIP Lounge nach dem Spiel, etwas länger, und die Fotografen, die seine erfolgreiche Rückkehr vor dem Haus dokumentieren wollten, warteten umsonst bis zum Einbruch der Dunkelheit.