Der französische, sozialistische Parlamentarier Pierre-Yves le Borgn’ behauptet auf seiner Facebook-Seite am Montag Radsportprofi Andy Schleck sturzbetrunken in einem Lift in einem Flughafen-Hotel in München angetroffen zu haben. Die Reaktionen auf seinen Beitrag über Andy Schleck ließen aber nicht lange auf sich warten. Etliche Facebook-User werfen dem Parlamentarier nun vor, mit seinen Schilderungen die Aufmerksamkeit auf sich lenken zu wollen. Die Mehrheit der Leser stellt sich hinter Andy Schleck, einige Nutzer regen sich über die hohen Verdienste von Hochleistungssportlern auf, greifen aber Andy Schleck mit wüsten Beschimpfungen nicht direkt an.
Facebook Leser LG glaubt, dass Andy Schleck einfach, nachdem er beim Fernfahrt-Klassiker Tirreno Adriatico aufgeben hatte, mal Dampf ablassen wollte.
MV denkt, dass es eine Verwechslung stattgefunden hatte. Daraufhin erwidert Pierre-Yves le Borgn›:»Es war Andy Schleck. Er trug das ehemalige Leopard Trek Trikot und hatte Mühe im Lift geradezustehen. Ich hatte Mitleid ihn so in einer trostlosen Situation zu sehen. Ich habe dann für ihn den Knopf im Lift gedrückt passend zu seinem Stockwerk.»
MAZ Facebook-Nutzerin sagt zu diesem Thema: «Das kann passieren. Schließlich sind wir ja nur Menschen. Der übertriebene Alkoholkonsum kann mit anderen Krankheiten gleichgestellt werden.» ADU-Leser denkt, dass Andy getrunken hatte, um seine Sorgen zu unterdrücken und fragt den Parlamentarier, ob er auch Andy Schleck persönlich ins Bett gelegt hatte. Warum eigentlich Andy Schleck so spät noch seine Radsportkleidung anhatte, fragt sich Facebook-User AF.
DP-Leser wirft die Frage auf, warum nicht andere Hochleistungssportarten genauer unter die Lupe genommen werden, wobei der Radsport die Sportart ist, die mit Bezug auf Doping, mit den besten Kontrollmechanismen ausgestattet ist.
CG meint, dass Andy Schleck nur ein armer Junger sei, der ohne seinen Bruder Frank Schleck nichts wäre. JS-Nutzer ist der Auffassung, dass der Hochleistungssport wegen dem Geld völlig verdorben sei. Des Weiteren seien die Zuschauer schuld daran, dass so hohe Summen in solche Sportarten gepumpt würden.
MV ist der Auffassung, dass Andy Schleck nach diesem Vorfall seine Lizenz abgeben soll. „Ein Profi-Radsportler kann nicht gleichzeitig Alkoholiker sein.“ Nutzer YV denkt, dass Andy Schleck bestimmt zu diesem Zeitpunkt massiv Durst hatte.
BS regt sich über die Lästereien auf und fordert die Leser auf Andy Schleck unter die Arme zu greifen.
Kritik Richtung Partei
Die Meinungen werden nach einer Zeit immer politischer. Mehrere Leser greifen die Partei des sozialistischen Parlamentariers Pierre-Yves le Borgn› an.
Facebook Nutzer PJ weist daraufhin, dass der Parlamentarier auch bestimmt in seiner Jugend mal betrunken war und dass auch in seiner Partei, mit Hinweis auf Dominique Strauss-Kahn, Politiker sich nicht immer gerade korrekt benommen haben. EF sagt, dass im PS nicht alles rund laufen würde und der Parlamentarier besser hätte sich um den „Müll“ in seiner Partei zu kümmern.
CS bedankt sich auf einer ironischen Art und Weise bei Pierre-Yves le Borgn‘ dafür, dass er den Knopf im Lift für Andy gedrückt hat, und weist daraufhin, dass Andy Schleck auch Recht auf ein bisschen Privatsphäre habe.
VS findet es abscheulich, dass Pierre-Yves le Borgn‘ sein Zusammentreffen im Lift mit Andy Schleck auf Facebook gepostet hat. „Ihr Privatleben hat rein gar nichts mit Andy Schlecks Leben zu tun, kehren Sie mal erst vor Ihrer eigenen Tür bevor Sie irgendwas posten.“
Presse in Kenntnis gesetzt
GB erinnert Pierre-Yves le Borgn‘, dass nun wegen seiner Schilderungen, die ganze Presse über Andys Zustand im Lift berichten würde und dass nun Andy Schleck, der bereits geschwächt sei, noch mehr heruntergemacht würde.
AD fragt sich, ob der PS nichts besser zu tun hätte, als sich über das Zusammentreffen mit Andy Schleck im Lift zu unterhalten.
Betrunkener EU-Parlamentarier
JLL wundert sich warum Pierre-Yves le Borgn‘, nicht über seinen Alkoholzustand auf FB gepostet hat.
MK fragt sich warum denn nicht über den betrunkenen EU-Parlamentarier (ohne den Namen zu erwähnen) auf Facebook berichtet wurde. Mag es daran liegen, dass der EU-Parlamentarier damals kein RadioShack-Trikot anhatte?
Ein Facebook-Nutzer der sich «De Bommeleeër» nennt, sagt in Richtung Pierre-Yves le Borgn‘,: „Kümmere dich um deine Angelegenheiten.»
Entschuldigung nicht angenommen
Nach Dutzenden Kommentare entschuldigt sich Pierre-Yves le Borgn‘ bei den Facebook-Nutzern und bedauert zutiefst, dass er sein Zusammentreffen mit Andy Schleck im Lift auf Facebook gepostet hat und erinnert gleichzeitig daran, dass er ein Schleck-Anhänger sei und ihm alles Gute wünsche.
Doch das mea culpa kommt bei den Lesern nicht an. Einige Facebook-Nutzer werfen dem Verfasser der Schilderungen Hypokrisie vor, und sind der Auffassung, dass die Entschuldigungen zu spät gemacht wurden und dass das der Schaden bereits enorm sei.
Wenige Minuten nach 12:00 Uhr am Donnerstag verschwinden die Einträge auf der Facebook-Seite des Abgeordneten.
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