Schon im Auftaktviertel kamen bei den Hausherren erste Befürchtungen auf, dass sich die schwarze Serie gegen Düdelingen in entscheidenden Meisterschaftserien weiter fortsetzen würde. Als der mit zwei Fehlern belastete J. Biever und der schon krankheitsgeschwächt in die Serie gestartete Rugg eine erste Verschnaufpause erhielten, setzten sich die Gäste erstmals zweistellig ab (11:21, 8.). Der T71 profitierte auch davon, dass der dritte US-Amerikaner Logins von der Bank kommend einen seiner besseren Tage erwischte und seine ersten drei Distanzwürfe trocken versenkte (17:29, 11.). Erst als der zuvor von Taylor bestens bewachte Hicks seine ersten Punkte erzielte, kam Esch wieder zurück ins Spiel, musste aber einen Rückstand von fünf Zählern mit in die Pause nehmen.
Die sehr intensiv und physisch geführte Partie verwandelte sich nach und nach in eine wahre Nervenschlacht, vor allem da direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit insgesamt fünf Schlüsselspieler bereits mit drei Fehlern belastet waren. Zudem zeigte Esch ein ganz anderes Gesicht als vor dem Dreh und stellte die Partie binnen Minuten komplett auf den Kopf. Einen 31:40-Rückstand von kurz vor der Pause drehten die Hausherren in eine 59:46-Führung. Gerade mal 17 Zähler gelangen den teilweise konfus agierenden Düdelingern noch in der zweiten Halbzeit, während Rugg die T71-Defensive quasi im Alleingang überrollte. Spätestens der Dreier von P. Biever (70:53, 36.) setzte definitiv den Deckel auf den Escher Finaleinzug.
Konsequente Verteidigung
Zum Matchwinner wurde der immer noch nicht hundertprozentig genesene, aber dafür überragende Rugg mit einer brutalen Effizienz und einer Ausbeute von 35 Punkten.„Man fühlt sich nicht so schlecht. Wir können froh sein, aber wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen. Wir können nun zwei, drei Bier trinken, aber am Samstag geht es weiter,“ mahnte Joé Biever und trat nach der gelungenen Revanche gegen den Dauerrivalen auf die Euphoriebremse. Der Escher Kapitän sah die konsequentere Verteidigung nach dem Seitenwechsel als entscheidenden Faktor: „Wir hatten keine schlechte erste Halbzeit gespielt, aber danach haben wir es besser gemacht und haben ständig an ihnen geklebt. Zuvor hatten wir das noch vergessen und ihnen einfache Körbe ermöglicht.“
Auf der Gegenseite bedauerte Kevin Moura den plötzlichen Bruch im T71-Spiel: „Wir hatten zum Schluss keine Kraft mehr und konnten nicht mehr das umsetzen, was wir wollten. Unsere Systeme haben nicht mehr funktioniert – und gegen ein Team wie Esch darf man so etwas nicht machen. Im dritten Viertel haben wir das Spiel abgegeben.“ Damit endete für Düdelingen die Saison nach zuvor zwei Finalteilnahmen nun schon im Halbfinale.
Statistik
„T“-Bestnote: Clancy Rugg (Basket Esch)
Viertel: 17:23, 18:17, 24:7, 20:10
Esch: Rugg 35, Hicks 15, Grün 13, P. Biever 6, Monteiro Neves 6, Rodenbourg 4, J. Biever 0, Cornu
Düdelingen: Greenwood 13, Kalmes 12, Moura 12, Logins 11, Taylor 8, Andjelkovic 1, Jack 0, Lanners 0
Schiedsrichter: Mouton/Vanglovskij/Malané
Zuschauer: 650 zahlende
Programm
LBBL Herren:
Play-off-Halbfinale („best of three“):
1. Spiel:
Steinsel – Fels 98:59
Esch – Düdelingen 54:84
2. Spiel:
Fels – Steinsel 88:100
Düdelingen – Esch 79:80 n.2.V.
Entscheidungsspiel:
Esch – Düdelingen 79:57
So geht es weiter:
Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel, Samstag, 15. April:
20.00: Steinsel – Esch
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