Novotel CupErster Luxemburger Doppelerfolg

Novotel Cup / Erster Luxemburger Doppelerfolg
Historisch: Erstmals holten beide Luxemburger Mannschaften im gleichen Jahr den Titel beim Novotel Cup Foto: Gerry Schmit

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Der Novotel Cup ist zurück: Nachdem das traditionelle Turnier im letzten Jahr nicht stattfand, gibt es 2020 allen Grund, zu feiern. Erstmals in der Geschichte des Turniers gelang beiden FLVB-Mannschaften der Turniersieg – dabei konnten beide Teams alle ihre Spiele für sich entscheiden. Für die Herren und die Damen war es der jeweils dritte Titel.

Dass die beiden FLVB-Mannschaften nach den ersten beiden Spieltagen mit einer makellosen Bilanz in den Schlusstag am gestrigen Sonntag gehen und somit um den Turniersieg spielen würden – diesen sogar schon vor den letzten Partien in der Tasche hatten –, war im Vorfeld sicherlich nicht zu erwarten gewesen. Beide Mannschaften stachen mit ihrem Spielwitz, disziplinierten Auftreten und bedingungslosen Einsatz hervor. Vor allem die neu zusammengesetzte Herrenmannschaft überraschte viele Zuschauer und begeisterte mit erfrischenden und athletischen Spielzügen. Besonders die mannschaftliche Geschlossenheit war die Grundlage für die bis dahin so tolle Ausbeute.

Die Damen konnten die kurzfristigen Ausfälle gut wegstecken, da auch hier das Kollektiv entschlossen zu Werke ging und einen starken Gesamteindruck hinterließ. Die spielerischen Fortschritte wurden einmal mehr untermauert. Somit gelang den Luxemburgerinnen die Bestätigung des Gewinns der „SCA-Finals“ (Small Countries Association) mit einem erneuten Sieg über Schottland. Der tolle Start am Freitag gegen den Dauergast aus England war dabei die Basis für das tolle Abschneiden. Einen Tag später zeigten Isabelle Frisch und Co., dass sie sich auch in Bedrängnis in eine Partie zurückkämpfen können.

Revanche am Schlusstag

Noch vor der letzten Partie wussten die Damen, dass sie den Turniersieg sicher hatten, klar war aber auch, dass sie für die Niederlage bei den JPEE Revanche nehmen wollten. Dennoch gab der Trainer auch Nachwuchsspielerinnen die Möglichkeit, sich zu zeigen, und so stand die sehr junge Stellerin Giulia Tarantini im letzten Spiel in der Startformation. Direkt im ersten Satz zeigten die Luxemburgerinnen die nötige Intensität und holten die Satzführung. Danach stellte Island um und es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch, der sich im dritten Satz nach einem 22:24-Rückstand bis zum 27:25-Satzgewinn zuspitzte. Das FLVB-Team riss das Publikum mit, zeigte absoluten Willen und hatte am Ende mit Hanka Cubonova die Angreiferin in seinen Reihen, die noch einmal im entscheidenden Momenten einen draufpacken konnte.

Nach den drei Siegen in drei Spielen zeigte sich Nationaltrainer Herman Vleminckx zufrieden und blickt auch bereits in die Zukunft: „Ich bin mit dem Auftreten der Mannschaft und wie alle Spielerinnen sich an die Vorgaben und Anweisungen gehalten haben, sehr zufrieden. Gegen diese drei Gegner war im Vorfeld alles möglich. Die jungen Spielerinnen haben sich gut eingebracht, müssen weiterhin lernen und werden dies zweifelsohne tun. Nach dem Gewinn der SCA war dies hier zum richtigen Zeitpunkt noch einmal ein Schub für die Zukunft. Wie genau die in den kommenden Monaten aussehen wird, muss sich zeigen. Silver League spielen wir nicht, Ziel ist es aber, die EM-Qualifikation anzupeilen. Hinsichtlich der dann anstehenden großen Aufgaben muss sich das Team nicht verstecken.“

Steve Weber war in den entscheidenden Momenten zur Stelle
Steve Weber war in den entscheidenden Momenten zur Stelle Foto: Gerry Schmit

Kein Satzverlust

Die Herren blieben derweil in einem sehr spannenden und ausgeglichenen Spiel – zumindest in den beiden ersten Sätzen – gegen Island sogar insgesamt punktverlustfrei. Auch hier war der Turniersieg in der Tasche, doch die Gäste aus dem hohen Norden peilten noch Rang zwei an. In einem spektakulären Duell zeigte sich Luxemburg von seiner besten Seite und unterstrich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, dass man mit viel Spontanität und Spielfreude einiges erreichen kann. Erneut waren Steve Weber und auch Mateja Gajin die Antreiber im Angriff und waren in den „Moneytimes“ der beiden ersten Sätze zur Stelle. Drei Siege sowie 9:0 Sätze sprechen für sich, der Turniersieg gelang auf eindrucksvolle Art und Weise.

Max Funk war selbst etwas überrascht: „Sicherlich kam der Turniersieg etwas unerwartet, ist jedoch umso erfreulicher. Die Stimmung hat gestimmt und die Motivation war vorhanden, um das Beste aus diesem Wochenende herauszuholen. Den jungen Spielern, die zum Team hinzugestoßen sind, hat man die Lust auf mehr angesehen. Heute war es etwas schwieriger, die Müdigkeit aus den Beinen zu bekommen, Island war auch verdammt hartnäckig, aber wir haben sie dennoch geknackt.“ Für Nationaltrainer Pompiliu Dascalu konnte sein Einstand unterdessen fast nicht besser verlaufen: „Dass uns dies zu meiner Premiere gelingen würde, hatten wir so nicht erwartet. Es war toll, schon frühzeitig den Gesamtsieg in der Tasche zu haben. Dass wir auch das letzte Spiel gewinnen wollten, war klar, das waren wir uns und auch dem tollen Publikum schuldig. Meine Philosophie ist ganz einfach, alles zu geben, immer für den Erfolg zu arbeiten und dies als Team.“

Die „Trophée Deni Krivova“ ging dieses Jahr an Yana Feller, die für für das Luxemburger Team ein überragendes Turnier gespielt hat.

Im Überblick

Damen, Resultate:
Schottland – Island  1:3 (24, -19, -20, -19)
Luxemburg – England 3:0 (25, 14, 18)
Island – England 0:3 (-13, -17, -20)
Luxemburg – Schottland  3:0 (16, 21, 15)
England – Schottland 3:1 (22, 21, -12, 18)
Luxemburg – Island 3:1 (15, -16, 25, 22) 

Endstand: 1. Luxemburg 3 Siege/9:1 Sätze/9 Punkte, 2. England 2/6:4/6, 3. Island 1/4:7/3, 4.          Schottland 0/2:9/0 

Herren, Resultate:
Island – England 1:3 (-22, 20, -24, -15)
Luxemburg – Schottland 3:0  (15, 27, 16)
Schottland – Island 1:3 (-17, 24, -23, -32)
Luxemburg – England 3:0 (22,15, 16)
England – Schottland 3:2 (-18, 19, 17, -19, 8)
Luxemburg – Island 3:0 (24, 26, 22) 

Endstand: 1. Luxemburg 3 Siege/9:0 Sätze/9 Punkte, 2. England 2/6:6/5, 3. Island 1/4:7/3, 4.          Schottland 0/3:9/1