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Erfolg oder Ausdauer

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Wenn ein Trainer gewinnt, ist er ein guter Trainer. Gewinnt er öfter, mindestens eine Trophäe pro Saison, dann ist er ein Erfolgstrainer.

Große Erfolgstrainer müssen die Champions League gewinnen, am besten einmal pro Jahr. Wenn sie verlieren, sind die Spieler schuld und die Präsidenten halten zum Trainer.

Das ist ein schlechtes Zeichen, denn Spieler feuert man in der Regel nicht, also erwischt es den Trainer. Große Trainer fliegen öfter in ihrer Karriere. Nicht wie Astronauten, Löwenbändiger und Sprengstoffexperten, die meist nur einmal im Beruf scheitern können. In England nennt man sie Manager, die viel Macht haben und meist toll angezogen sind, mit Ausnahme von Tony Pullis bei Stoke, der ein Chef-Pfadfinder sein könnte und sich bei Spielen auch so kleidet.

Klasse angezogen ist Mancini, trotz dieses unpassenden blauen Schals, den er immer trägt. Mancini ist ein Erfolgstrainer. Er wurde Meister mit Manchester City und kann es diese Saison wieder werden. Doch er scheiterte erneut in der Champions League und bleibt weiterhin ein Manager mit blauem Schal, der noch nie die Champions League gewann.

Bei Misserfolg austauschen

Di Matteo war einmal ein Erfolgstrainer. Er gewann vor sechs Monaten die Champions League und hatte damit nicht zuletzt auch den Luxemburger Elektrogeräte-Handel neu belebt, als zahlreiche Luxemburger Familienväter ihre Fernseher aus dem Fenster schmissen. In der Meisterschaft liegt Chelsea gut im Rennen, in der Champions League diesmal nicht. Schlecht für Di Matteo, gut für Fernseher, zumindest bis Mai 2013.

Erfolg ist eine Sache der Geduld und der Ausdauer. Sir Alex Ferguson brauchte sechs Jahre, um mit Manchester United etwas zu gewinnen. Chelsea-Eigner Abramowitsch hat alles, nur keine Geduld. Nach drei Niederlagen in Folge musste er einfach den Trainer wechseln. Yacht, Insel, Auto, Ferienhäuser, Gärtner, Koch und Haustiere, alles wird bei ihm vor Erreichen des Verfallsdatums ausgewechselt, diesmal war der Manager seines Fußballvereins dran. Nur mit Frauen lässt es der Russe solider angehen. Frau und Kinder sind schon seit Jahren die gleichen, da sage mal einer, dass Geld den Charakter verdirbt. Bisher hat Abramowitsch seit seiner Machtübernahme bei Chelsea 2003 immerhin acht Manager gefeuert. Nicht einmal die Rolling Stones verbrauchten so viele Bassisten nach dem Rückzug von Bill Wyman wie Chelsea Trainer. Noch drei Rausschmisse, und die Ex-Chelsea-Manager können eine Werksmannschaft aufstellen und auf Provinzebene mitspielen, so wie die Met Police oder der Airbus UK Broughton FC in Wales.

Bereichert wird die Premier League durch die Rückkehr von Benitez und Harry Redknapp. Das wäre sie mit der Rückkehr von Beckham nicht, der bei West Ham und jetzt auch bei QPR im Gespräch ist. Beckham zu verpflichten ist so unsinnig wie teuer, denn man braucht dann eine spezielle Loge für Gattin und Kinder (die Belair, Bronx, Schwabing und Seven Up oder so ähnlich heißen), dazu natürlich einen Heliport neben der Tribüne. Beckham sollte bei Madame Tussaud’s bleiben, neben Berbatov, der allerdings jeden Samstag frei hat, weil er dann für Fulham spielt.