Anthony Moris: Nach einem nervösen Beginn fing sich der Stammkeeper und konnte sich mehrmals auszeichnen, insbesondere bei einer Doppelparade zu Anfang der zweiten Hälfte. Am Elfmeter fast dran, beim 0:2 machtlos.
Marvin Martins: Sein verunglückter Rückpass resultierte in der Ecke, die zum Führungstor der Türken führte. Fiel defensiv eher durch schlechtes Stellungsspiel auf und setzte auch offensiv keine Akzente. Ein gebrauchter Abend für den Rechtsverteidiger.
Maxime Chanot: Souverän, cool und kompromisslos. Stopfte Löcher im luxemburgischen Defensivverbund. Hatte Dervisoglu stets im Griff. Seine Rettungstat gegen Toköz hielt die Heimmannschaft im Spiel. Mister Zuverlässig.
Dirk Carlson: Eigentlich einer der besten Luxemburger auf dem Platz – bis zu seinem Bock in der 76. Minute. Feuerte den ersten luxemburgischen Torschuss ab, der knapp am Pfosten vorbeistreifte. Behielt die Übersicht gegen die türkische Pressingmaschinerie und verlor kaum einen Zweikampf — bis zu dem verhängnisvollen „Blackout”.
Mica Pinto: Hatte zu Anfang auf seiner linken Seite immer wieder gegen die schnellen Ünder und Sinik Probleme. Stand jedoch meist auch isoliert mit wenig Unterstützung. Traute sich später öfter nach vorne, war mit seinen Flanken und Zuspielen allerdings glücklos.
Leandro Barreiro: Eine durchwachsene Vorstellung des Mainzers. Zuerst intelligent und gedanklich schnell bei den frühen türkischen Angriffswellen. Nach dem unglücklich verursachten Handelfmeter eine Zeit lang von der Rolle. Dann wieder bemüht und engagiert, aber im Allgemeinen unter seinen Verhältnissen und wirkte nicht unbedingt frisch. Der einzige Gelbsünder des Abends.
Christopher Martins: Der Kapitän war ungewohnt verunsichert. Sah Mitte der ersten Halbzeit in einem Sprintduell gegen Dervisoglu alt aus und konnte zu keiner Zeit seine Fähigkeiten als Ballverteiler richtig ausspielen – vor allem weil er ständig unter Druck stand. Defensiv hatte er viel zu tun, offensiv rannte er sich mehrmals fest. Wurde in der 61. Minute angeschlagen ausgewechselt.
Mathias Olesen: Der 21-Jährige war der Aktivposten im luxemburgischen Spiel. Die Türken schienen, trotz seiner jüngsten Leistungen, ihn nicht vollkommen auf dem Schirm zu haben. Sein letzter Pass kam nicht immer präzise genug, aber die Zuschauer konnten es ihm verzeihen. In der ersten Halbzeit lieferte er eine herrliche Vorlage für Rodrigues – der war aber so überrascht über die Genialität des Passes, dass er nicht rechtzeitig in den freien Raum lief. Blieb verletzungsbedingt nach 45 Minuten in der Kabine.
Danel Sinani: Ständig in Bewegung als hängende Spitze, zumindest in der ersten Halbzeit mit großem Aktionsradius. Der Dauerbrenner der Saison war dann eindeutig platt und ließ sich weit zurückfallen – so weit, dass man dachte, er wäre der neue Sechser der „Roten Löwen“. Verlor dadurch seine positive Wirkung auf das Spiel.
Gerson Rodrigues: Ein Sololauf in der 32. Minute wurde von den Türken erst im letzten Augenblick gestoppt. Es war vielleicht das Highlight des luxemburgischen Offensivspiels. Sicher im Kurzpassspiel und robust. Pendelte zwischen der rechten und linken Seite auf der Suche nach Räumen. Tauchte einmal gefährlich im Strafraum auf, konnte seinen Kopfball aber nicht richtig timen.
Yvandro Borges: Etwas überraschend stand der junge Gladbacher erneut in der Startelf. Arbeitete auch defensiv mit und verlor dadurch Kraft, die ihm dann im Spiel nach vorne fehlte. Mit zunehmender Spieldauer immer unsichtbarer. Seine logische Auswechslung folgte in Minute 54.
Sébastien Thill: Fügte sich gut ein, war sofort auf Betriebstemperatur und zugleich unbestritten effizient. Suchte immer den freien Mitspieler.
Vincent Thill: Fast der einzige „Torschütze» der FLF-Auswahl. Setzte druckvoll gegen Kadioglu nach und zwang den türkischen Linksverteidiger zu einem riskanten Rückpass, der ins Tor trudelte. Zu Recht fassungslos, dass der Treffer zurückgepfiffen wurde. Eine gute Vorstellung des jüngsten Thill-Bruders.
Michael Omosanya: Der Fola-Stürmer ersetzte Kapitän Martins und ging sofort in die vorderste Spitze. Fand keine Bindung zum Spiel und blieb blass. Nicht unbedingt überraschend, wenn man bedenkt, dass er in diesem Kalenderjahr in der Liga nur Kurzeinsätze zu verbuchen hatte.
Florian Bohnert und Lars Gerson: Einsatzzeit zu kurz für eine Bewertung. (sf)
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