Auf der dritten Etappe über 158 hügelige Kilometer am Montag von Trois-Rivières nach Baillif hatte Alexandre Kess den Sprung in die Ausreißergruppe des Tages geschafft. Die Fluchtgruppe konnte einen Vorsprung von mehr als fünf Minuten auf das Hauptfeld herausfahren. Im vier Kilometer langen Zielanstieg, mit einer durchschnittlichen Steigung von acht Prozent, verfügte der 20-jährige Luxemburger über genügend Kraftreserven, um seine Wegbegleiter abzuhängen und seinen ersten Profi-Sieg einzufahren. Er überquerte den Zielstrich mit einem Vorsprung von 18 bzw. 38 Sekunden auf die Franzosen Benjamin Le Ny (Uni Sport Lamentinois) und Alexandre Desroches (Hexagone – Corbas Lyon Métropole).
„Nach reichlich Examens-Stress habe ich die Tour de Wallonie bestritten und bin in ausgezeichneter Form hierhergekommen. Jetzt ist mir mein erster Sieg auf diesem Niveau gelungen. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass ich eine solche Leistung erbringen kann. Mir war vor der Tour gesagt worden, dass es Ausreißergruppen hier oft bis ins Ziel schaffen. An das Gelbe Trikot habe ich erst im letzten Anstieg gedacht. Zuvor hatte ich kaum attackiert, was mir erlaubt hat, die nötige Explosivität zu haben, um den Zielanstieg in einem hohen Rhythmus hinaufzufahren“, erklärte Kess, der sich durch diesen Triumph in der Gesamtwertung von Position 13 auf Rang eins katapultierte.
Der Drittplatzierte der letztjährigen Landesmeisterschaft nahm die vierte Etappe über 161 km mit einem Vorsprung von 1:09 auf den Kolumbianer Esneider Arley Baez (Cama CCD) in Angriff. „In den kommenden Tagen werden wir, zusammen mit anderen Teams, schauen, welches die jeweiligen Interessen auf den Etappen sind, sodass es für uns gut laufen sollte“, gab der Spitzenreiter abschließend zu verstehen. Sein Landsmann Ivan Centrone, der im Vorjahr die Abschlussetappe zu seinen Gunsten entschieden hatte, und Jacques Gloesener nehmen in der Zwischenwertung die Plätze 34 (auf 21:20) und 59 (auf 41:21) ein.
Beide werden in den kommenden Tagen alles daransetzen, um ihren Teamkollegen bei der Verteidigung seiner Spitzenposition zu unterstützen. Dies sollte zumindest auf der vierten Teilstrecke, die gestern Abend mit einem französischen Erfolg durch Lucas Bonifas (Vendée U) endete, geklappt haben. Bei Redaktionsschluss waren die detaillierten Ergebnisse noch nicht verfügbar. Die zehntägige Rundfahrt endet am kommenden Sonntag mit den letzten 153 km von Pointe-à-Pitre nach Baie-Mahault.
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