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Ein Konflikt und ein Wunder

Ein Konflikt und ein Wunder

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Real Madrid geht als klarer Favorit ins Viertelfinalspiel gegen Galatasaray Istanbul. Bei Real schwelt hinter den Kulissen jedoch ein Konflikt zwischen Trainer Mourinho und Torwart Casillas.

Malaga dagegen hat finanzielle Probleme und in den Clubvitrinen keine einzige wichtige Trophäe. Gegen Dortmund stellt das Team aber ein kleines Wunder in Aussicht.

Im Überblick

Champions League,
Viertelfinal-Hinspiel:

Dienstag (02.04.13) 20.45 Uhr:

PSG – FC Barcelona
2:2

Bayern – Juventus Turin
2:0

Mittwoch (03.04.13) 20.45 Uhr:

Malaga – Borussia Dortmund

Real Madrid – Galatasaray

* Rückspiele am 9./10. April

José Mourinho gegen Iker Casillas: Der Zwist zwischen Trainer und Torwart wirft bei Real Madrid einen Schatten auf das Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul. Der Coach gab vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Mittwoch (03.04.13) gegen den türkischen Fußballmeister zu verstehen, dass der Welt- und Europameister Casillas vorerst wenig Chancen auf eine Rückkehr ins Tor der „Königlichen“ hat. „Wenn (Vertreter) Diego Lopez weiter so gut hält wie bisher, wird es sehr schwer werden, ihm den Platz in der Stammelf streitig zu machen“, sagte Mourinho.

„Nicht einsatzfähig“

Für das Spiel gegen Istanbul nominierte der Portugiese den Kapitän der spanischen Nationalelf nicht einmal für die Ersatzbank. Der neue Keeper Lopez war von den Madrilenen vor gut zwei Monaten als Notnagel verpflichtet worden, nachdem Casillas sich die linke Hand gebrochen hatte. Vor zwei Wochen wurde der Kapitän von den Ärzten für fit erklärt, aber der Trainer will von einer Rückkehr des 31-Jährigen ins Real-Tor nichts wissen. Casillas sei zwar medizinisch fit, aber „nicht einsatzfähig“, argumentiert der Trainer.

Gegen Galatasaray dürfte der neue Stammtorwart Lopez eine entscheidende Rolle spielen. Die Elf will das Spiel ohne Gegentreffer überstehen, was den Madrilenen in dieser Saison in der Champions League bislang noch nicht geglückt ist. Galatasarays Trainer Fatih Terim sieht seine Elf als Außenseiter, will sich aber nicht verstecken. „Das wird eine muntere Partie werden, beide Teams werden auf Angriff spielen“, meint er. Die Türken setzen dabei auf ihre groß gewachsenen Angreifer Didier Drogba und Burak Yilmaz, die die Schwächen der Real-Abwehr im Kopfballspiel nutzen sollen.

Die Partie im Bernabéu-Stadion bringt ein Wiedersehen alter Bekannter. Drogba erinnerte an seine gemeinsame Zeit mit Mourinho beim FC Chelsea: „Ich werde meinem Vater gegenüberstehen“, sagte der 35-Jährige. Hamit Altintop ist neben Wesley Sneijder der zweite ehemalige Real-Profi im Team der Türken. „Ich will jetzt mein erstes Tor im Bernabéu-Stadion schießen, und das im Trikot von Galatasaray“, sagte der Türke dem Madrider Sportblatt As.

Wunder Malaga

Vor dem zweiten Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend (03.04.13) gegen Borussia Dortmund heizt Champions-League-Neuling FC Malaga mit einem Motivationsvideo den Fans um Hollywood- Beau Antonio Banderas mächtig ein. Der Außenseiter aus Spanien, ein Team voller abgeschriebener Altstars und Nobodys, verspricht den Coup.

„Wir erleben einen Traum und wollen nicht aufwachen“, schwärmt Joaquín. Man werde vor knapp 30.000 Zuschauern im ausverkauften La-Rosaleda-Stadion „ohne Druck und aggressiv agieren“, kündigt der schnelle Mittelfeldspieler an, bevor er ebenso frech wie vorsichtig anfügt: „Ein 8:0 im Hinspiel wäre nicht schlecht, aber selbst dann wäre gegen ein Team wie Dortmund das Weiterkommen nicht gesichert.“

Neben den vielen Altstars, die ihren zweiten Frühling genießen, glänzen beim noch trophäenlosen Tabellenfünften der Primera División auch viele auf der großen Bühne unbekannte Profis. So zum Beispiel der 33-jährige brasilianische Innenverteidiger Weligton, der bei Paraná, in Portugal beim Provinzclub FC Penafiel und bei Grasshopper Zürich ein langes Schattendasein fristete. Oder Willy Caballero (31), der bis 2011 jahrelang beim FC Elche in der 2. Liga fern der großen Öffentlichkeit im Tor stand.

Optimismus

An der Costa del Sol ist vor dem Besuch von Reus, Götze & Co. der Teufel los. „Es herrscht Malaga-Manie“, stellte die Regionalzeitung La Opinión fest. 20.000 Sonderschals seien verkauft worden.

Der Optimismus der Fans wird von den Heimsiegen in der Gruppenphase gegen Zenit St. Petersburg (3:0) und den AC Mailand (1:0) und dem Weiterkommen im Achtelfinale gegen Portugals Meister Porto (0:1, 2:0) genährt. Die vielen Probleme scheinen fast völlig vergessen: Besitzer Abdullah Al Thani aus Katar hat den Geldhahn zugedreht, der Club ist wegen Verstößen gegen das finanzielle Fairplay nächste Saison aus den europäischen Wettbewerben ausgeschlossen und zwei Leistungsträger, Diego Buonanotte und der spanische Nationalspieler Nacho Monreal, haben den Verein im Winter im Zuge der Krise verlassen.

Trainer Manuel Pellegrini, in Andalusien bereits „Merlin der Magier“ getauft, setzt gegen den BVB vor allem auch auf seinen Golden Boy, das jüngst zum besten U-21-Profi Europas gewählte „Wunderkind“ Isco (20).