Ferrari-Chef Luca di Montezemolo hat den Druck auf die Scuderia nach dem Scheitern im Rennen um Platz zwei der Formel-1-Teamwertung noch einmal erhöht. «Wir haben den Erfolg zu oft um Haaresbreite verpasst, jetzt müssen wir gewinnen», mahnte der Fiat-Boss am Dienstagabend im italienischen Fernsehen. 2013 sei «ein Jahr zum Vergessen, eine enttäuschende Saison» gewesen, sagte Montezemolo.
Fernando Alonso hatte als WM-Zweiter hinter Sebastian Vettel den Fahrer-Titel klar verpasst, in der Team-Wertung verlor Ferrari im Saison-Endspurt Platz zwei an Mercedes.
«Alle Zutaten vorhanden»
Vor allem die Unfähigkeit des Teams, das Auto in der zweiten Saisonhälfte weiterzuentwickeln, sei Grund für das schwache Abschneiden gewesen, urteilte der Team-Präsident. «Ich verlange Erklärungen dafür, denn wenn wir die Ursachen nicht verstehen, ist es nicht gut», sagte Montezemolo. Ferrari habe sich umfangreich neu strukturiert und begehrte Ingenieure verpflichtet. «Alle Zutaten für Siege sind vorhanden», sagte Montezemolo.
Während der Italiener erneut die ungenügende Punktausbeute des nun ausgemusterten Felipe Massa beklagte, nahm Montezemolo den Spanier Alonso ausdrücklich von Kritik aus. Der zweimalige Weltmeister sei vermutlich der beste Rennfahrer, den er je getroffen habe. «Im nächsten Jahr möchte ich ihm ein Auto geben, das sogar noch besser als der Red Bull ist. Lasst uns nicht vergessen: Wir wissen, wie das geht», formulierte Montezemolo den Arbeitsauftrag.
«Fahrer sind nicht unser Problem»
Große Hoffnungen setzt er zudem in Rückkehrer Kimi Räikkönen als Antreiber für Alonso. «Wir haben Räikkönen wegen seiner Erfahrung zurückgeholt, wegen seiner Leistungen in den vergangenen zwei Jahren, und weil er innerhalb und außerhalb des Teams verehrt wird», erklärte der Ferrari-Chef. Der Finne hatte 2007 den bislang letzten Fahrertitel für die Scuderia geholt.
Die häufiger aufflackernden Spekulationen um eine Verpflichtung von Vierfach-Champion Vettel dämpfte Montezomolo indes: «Wer weiß, was die Zukunft bringt? Aber derzeit sind die Fahrer nicht unser Problem.»
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