Denn im vergangenen Jahr wurde Drucker 6. beim Omloop Het Nieuwsblad und nicht zuletzt durch diese Leistung wurde sein jetziger Arbeitgeber, BMC, aufmerksam auf den Luxemburger. «Bislang bin ich das Rennen zweimal gefahren und es ist mir jedes Mal gelungen», so ein optimistischer Drucker, der 2013 13. wurde.
Vor dem Auftaktwochenende mit dem Omloop Het Nieuwsblad (1.HC) am Samstag (28.02.15) und Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.1) am Sonntag, analysiert der 28-Jährige die Rennen für das Tageblatt und geht ebenfalls auf seine Mannschaft ein.
Omloop Het Nieuwsblad
«Es ist das Eröffnungswochenende, da will jeder dabei sein, auch wenn es keine WorldTour-Punkte gibt. Beim Het Nieuwsblad werden einige Passagen abgefahren, die auch bei der Flandern-Rundfahrt im Programm sind. Außerdem bekommt man wieder ein Gefühl für die ‚Pavés‘. Eine wichtige Passage ist der Kruisberg (68,7 km vor dem Ziel/1.800m lang/4,8% durchschnittliche Steigung, maximale Steigung von 9%), da muss man auf jeden Fall gut platziert sein. Anschließend kommt der Taaienberg (59,1 km/530 m/6,6%, 15,8%), spätestens dort wird das Rennen lanciert sein.
Wer hier nicht auf den vorderen Positionen zu finden ist, kann das Rennen unter Umständen bereits vergessen. Denn ganz rechts neben dem Kopfsteinpflaster ist ein schmaler Asphaltstreifen und dementsprechend schnell wird dort hochgefahren. Alles in allem ist Het Nieuwsblad immer ein ganz taktisches Rennen, dessen Ausgang schwer vorherzusagen ist. Da es das erste Rennen der Frühjahrsklassiker ist, weiß man nicht unbedingt, wie es um die Form der Konkurrenten steht. In den letzten Jahren hatten sich immer wieder zwei drei Fahrer bis ins Ziel abgesetzt. Die Chancen, dass es wieder eine kleine Gruppe schafft, stehen meiner Meinung nach nicht schlecht.»
Kuurne-Brüssel-Kuurne
«Bei Kuurne-Brüssel-Kuurne gibt es wesentlich weniger Anstiege als tags zuvor. Auch die Straßen sind bei weitem nicht so schmal wie beim Het Nieuwsblad. Auf den ‚Pavés‘ kommt es zwar immer wieder zu einer natürlichen Selektion, doch durch die anschließenden breiten Straßen schaffen immer wieder Fahrer von hinten den Anschluss ans Feld. Ein strategisch wichtiger Punkt im Rennen ist der Oude Kwaremont (79/2.200 m/4,0%, 11,6%). Dort brach das Peloton im vergangenen Jahr etwas auseinander. Trotzdem stehen bei Kuurne-Brüssel-Kuurne die Sprinter hoch im Kurs.»
Das BMC-Team
«Über die genaue Taktik werden wir erst unmittelbar vor den Rennen sprechen. Es ist aber so, dass wir mit Greg van Avermaet und Philippe Gilbert zwei Leader in unseren Reihen haben. Ich wurde ja ins Team geholt, um im Finale noch eine weitere Karte auszuspielen. Natürlich ist es nicht so wie im letzten Jahr bei Wanty, als ich die Kapitänsrolle innehatte.
Dafür verspüre ich jetzt aber nicht weniger oder mehr Druck. Ich versuche einfach immer alles zu geben und Spaß zu haben. Ich werde jedenfalls mit großer Freude unsere Leader unterstützen und das tun, was von mir verlangt wird.
Wohl das Wichtigste bei solchen Rennen ist, immer gut platziert zu sein. Damit verkleinert man das Risiko, durch Stürze oder mechanische Defekte aufgehalten zu werden. Noch vor wenigen Tagen haben wir im Team darüber gelacht, dass die sportlichen Leiter mich während der Rennen so gut wie nie sehen würden, da ich mich immer vorne aufhalte. Was ja eigentlich kein so schlechtes Zeichen ist.» (lacht)
Zu Demaart
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