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EM-QualifikationEin erster Punkt: „Rote Löwen“ starten in der Slowakei mit einem torlosen Remis in die Kampagne

EM-Qualifikation / Ein erster Punkt: „Rote Löwen“ starten in der Slowakei mit einem torlosen Remis in die Kampagne
Christopher Martins (l.) im Duell mit Duda Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Zum Auftakt der EM-Qualifikation warten gleich zwei schwere Brocken auf die FLF-Auswahl. Mit einem Punkt in der Slowakei haben die „Roten Löwen“ daher schon ein wichtiges Ausrufezeichen gesetzt. Am Sonntag ist der Favorit der Gruppe J, Portugal, im Stade de Luxembourg zu Gast. 

Zum Auftakt der EM-Qualifikation zeigte Luc Holtz mal wieder, dass jeder Platz in der Auswahl der „Roten Löwen“ hart umkämpft ist – und es keine Stammplatzgarantie gibt. In Trnava entschied sich der Nationaltrainer, seinen Kapitän Laurent Jans auf der Bank zu lassen. Für ihn startete Florian Bohnert, der sich in der Ligue 2 in Bastia seit seinem Wechsel im Winter durchgesetzt hat. Lars Gerson bildete etwas überraschend zusammen mit Maxime Chanot die Abwehrachse. Die Kapitänsbinde übernahm Christopher Martins, der nach seiner langwierigen Verletzung wieder im Zentrum die Fäden ziehen durfte. 

Gegenüber RTL äußerte sich Luc Holtz wenige Sekunden vor Anpfiff noch zum möglichen Spielverlauf: „Ich erwarte mir, dass die Slowaken den Ball haben wollen und dominieren wollen. Wir dürfen uns nicht zu tief reindrängen lassen und müssen davon profitieren, den Gegner überraschen. Wir werden manchmal hoch pressen. Wenn wir gute Momente haben, müssen wir präzise sein.“ In den ersten Minuten war der Druck der Hausherren aber noch nicht allzu hoch, denn die FLF-Auswahl wurde nur wenig gestört. 

Es dauerte fast acht Minuten, ehe die Slowaken einen ersten Vorstoß über ihre linke Seite starteten und in den Strafraum einziehen konnten. Die Reaktion folgte auf dem Fuß, doch ein weiter Ball auf Rodrigues brachte nichts ein. Einen sehr interessanten Freistoß holte Sinani in der 13. heraus. Der Gefoulte trat aus rund 20 Metern selbst an und zwang Dubravka, sich zu strecken.

Die Luxemburger ließen den Ball weiter drehen und kämpften sich mit ihrem Kurzpassspiel immer wieder nach vorne. Auf der gegnerischen Seite verpasste Polievka das Gehäuse knapp (18.). Die Slowaken wurden auffälliger und stellten die FLF-Auswahl zunehmend vor Probleme. Glück hatten die „Roten Löwen“, als Barreiro einen Fehlpass quer durch den Strafraum selbst wieder ausbügeln konnte (26.). Das Team in Blau kam zu drei Eckbällen innerhalb weniger Minuten. Den letzten entschärfte Moris aus kurzer Distanz, als er einen Kopfball von Polievka festhielt. 

In dieser Druckphase der Slowaken war es Rodrigues, der den Luxemburgern etwas Luft verschaffte. Erst tanzte er sich an drei Verteidigern vorbei, doch Dubravka im Tor konnte er mit seinem Schuss nicht überwinden (28.). Wenig später unterlief auch Chanot ein Fehlpass, der ohne Konsequenzen blieb. Die Slowaken lauerten geduldig auf Patzer der „Roten Löwen“. Es schlichen sich Ungenauigkeiten im Spielaufbau ein, was für Hektik und Unruhe im FLF-Lager sorgte. Eine der gefährlichsten Aktionen konnten sich die Luxemburger aber noch unmittelbar vor der Pause herausspielen. Nach einer Sinani-Ecke landete der Ball über mehrere Stationen bei Rodrigues, der allerdings nicht abschließen konnte. So ging es torlos in die Kabinen zurück.

Beide Mannschaften kehrten unverändert zurück. Die zweite Hälfte begann mit einer Schrecksekunde für die Luxemburger: Bei einem Duda-Freistoß in der 48. musste Moris einen Ball aus seiner rechten Ecke fischen. Es war Gerson, der sich bei seinem 90. Länderspieleinsatz (der damit mit Jonathan Joubert gleichzieht) die erste Gelbe der Partie abholte (57.). Es brannte wenige Sekunden lichterloh im FLF-Strafraum, als Satkas Schuss schlecht abgewehrt worden war. Der zweite Ball landete blitzschnell wieder im Fünfmeterraum, wo Moris einen Polievka-Kopfball entschärfte. Die Gefahr war nicht gebannt, denn die Slowaken waren zum Dauersturmlauf auf das gegnerische Tor übergegangen. 

Auf der FLF-Bank kam Bewegung auf, Holtz brachte mit Jans und V. Thill nicht nur frischen Wind, sondern eine taktische Umstellung auf eine Vierer-Verteidigerkette. Wirkliche Gefahr hatten die „Roten Löwen“ bis dahin in der zweiten Hälfte noch keine ausgestrahlt. Der erste Abschluss ging auf das Konto von V. Thill, der es in der 71. aus der Distanz versuchte. Eine weitere Möglichkeit bot sich Rodrigues im Solo-Lauf. Der Angreifer setzte sich in seiner gewohnten Dribbler-Manier durch, schaffte es aber nicht, richtig abzuschließen (72.). 

Die „Roten Löwen“ mussten an ihre Reserven gehen, um zumindest den einen Punkt über die Zeit zu bringen. Doch brenzlig blieb es nach wie vor. In der 81. verlor Gerson sein Eins-gegen-eins-Duell, Martins war zur Stelle, um den Einschlag mit einer Grätsche zu verhindern. Auf beiden Seiten wurde noch gewechselt, um eine mögliche Entscheidung in der Schlussphase herbeizuführen. S. Thill und Rupil kamen für Bohnert und Danel Sinani. Erst in den letzten Sekunden der Nachspielzeit kam noch einmal Gefahr auf, doch zum Unmut der Luxemburger pfiff der Schiedsrichter – trotz Ecke für die FLF-Auswahl – überpünktlich ab. 

Mit diesem Punkt in der Slowakei hat die FLF-Auswahl einen sehr guten Start in die Kampagne erwischt. Es ist das sechste Spiel ohne Niederlage. Viel Zeit zu verschnaufen gibt es nicht, am Sonntag gastiert Portugal im Stade de Luxembourg. 

Statistik

Slowakei: Dubravka – Pekarik (82. Tomic), Gyömber, Satka, Hancko – Kucka, Lobotka, Duda (80. Benes) – Suslov (73. Mak), Polievka (74. Bozenik), Haraslin
Luxemburg: 
Moris – Bohnert (84. Rupil), Chanot, Gerson, Pinto – Da. Sinani (84. S. Thill), Barreiro, Olesen (64. Jans), C. Martins, Borges (64. V. Thill) – Rodrigues
Schiedsrichter: 
Obrenovic – Prapotnik, Kordez
Gelbe Karte: 
Gerson
Zuschauer: 
3.523 zahlende