«Ein Boykott ist nicht der richtige Weg»

Das Tageblatt erreichte den 30-Jährigen Ende August vor seinem Start nach Südamerika, wo das traditionelle fünfwöchige Trainingslager stattfand.

Der Norweger kennt aber nicht nur die erfolgreichen Seiten des Skisports: Im November 2007 stürzte er in Beaver Creek bei der Abfahrt schwer und fiel den Rest der Saison aus.

Tageblatt: Welchen Anteil hat das Risiko-Management an einer erfolgreichen Ski-Karriere?

Aksel Lund Svindal: «Da gibt es sicherlich zwei Aspekte. Es ist so: Gehst du zu viel Risiko, fliegst du raus, gehst du zu wenig Risiken ein, bist du nicht schnell genug. Und vor allem als Abfahrer, der eine lange Karriere haben will, musst du deine Risiken gut abwägen, weil du sonst viele Verletzungen haben wirst. Es geht ja auch darum, potenzielles Risiko und Zeitgewinn abzuschätzen: Wo kann ich schneller sein, um einige Sekunden rauszuholen? Du musst versuchen, intelligent zu fahren.»

Gab es Momente, in denen das Risiko deiner Meinung nach zu hoch war?

«Es gab sicherlich Situationen, in denen du nicht fähig bist, so zu attackieren, wie es andere Jungs tun würden. Oder du weißt: ‚Ok, ich muss so viel attackieren, um dieses Rennen zu gewinnen.‘ Manchmal ist es wirklich schwierig, diese Risiken einzugehen. Manche sind gut auf Eis, manche sind gut bei schlechtem Licht. Es gibt gute und schlechte Tage. Wenn du einen schlechten Tag hast und die Bedingungen nicht auf deiner Seite sind, ist es noch schwieriger, diese Risiken einzugehen. Du kannst nicht einfach so Risiko gehen. Du musst auch gut Ski fahren. Und an manchen Tagen passt das einfach nicht zusammen.»

Welchen Einfluss hatten dieser Sturz und die Verletzungen auf deine Karriere?

«Es hatte einen kleinen Einfluss. Für mich war klar, dass ich etwas aus dem Sturz lernen wollte. Es war mental sehr anfordernd, wieder anzugreifen. Es hat Zeit gebraucht. Aber ich bin älter und schlauer geworden. Du versuchst einfach, dich auf dem besten Weg vorzubereiten.»

Das ganze Interview mit Aksel Lund Svindal lesen Sie in der Tageblatt-Freitagausgabe (25. Oktober 2013) sowie als ePaper.