Cristiano Ronaldo fliegt raus, da ist sich der Staatspräsident von Nordmazedonien jedenfalls sicher. „Mach dich bereit, du bist als Nächster dran“, twitterte Spitzenpolitiker Stevo Pendarovski in Richtung des Superstars aus Portugal vor der Partie gegen den Italien-Schreck. Ganz Nordmazedonien träumt nach dem Sieg gegen den Europameister vom nächsten großen Coup – und will unbedingt zur WM nach Katar.
Vor den Endspielen der Play-offs in der Qualifikation am Dienstag herrscht aber nicht nur bei Ronaldo das große Zittern. Zeitgleich zur Partie Portugal gegen Nordmazedonien trifft noch Polen auf Schweden (beide 20.45 Uhr MESZ), das heißt: Ronaldo, Robert Lewandowski und Zlatan Ibrahimovic – mindestens einer aus dem Trio der Superstars ist bei der Wüsten-WM nur Zuschauer.
„Im Moment ist der Fußball anders. Jeder kann jeden schlagen. Namen, Zahlen und Statistiken spielen keine Rolle“, sagte Portugals Joao Moutinho vor der Partie gegen das Zwei-Millionen-Einwohner-Land, das in der Weltrangliste nur auf Platz 67 steht. Zwar sollte Portugal durch das Debakel der Italiener gewarnt sein, aber die Favoritenrolle ist natürlich dennoch klar verteilt.
„Wir wissen ganz genau, dass wir in Katar dabei sein müssen“, sagte Bernardo Silva von Manchester City. Alles andere wäre eine Blamage – schließlich hat Portugal seit 1998 keine WM mehr verpasst, während sich Nordmazedonien zuletzt erstmals für ein großes Turnier (EURO 2020) qualifizieren konnte. Ronaldo selbst ist sich sicher: „Es gibt keine WM ohne Portugal. Morgen ist ein Finale und wir sind bereit.“
Vor dem alles entscheidenden Duell mit Schweden konnten derweil die Polen aufatmen – Lewandowski hat seine Knieprobleme rechtzeitig überwunden. Nachdem der Angreifer von Bayern München das Länderspiel zuletzt gegen Schottland noch verpasst hatte, kehrte er bereits am Sonntag wieder ins Teamtraining zurück. Auch Ibrahimovic ist bereit, im Halbfinale gegen Tschechien fehlte der Altmeister gesperrt.
„Eine WM ohne Zlatan ist keine WM“, hatte der Exzentriker ja schon vor vier Jahren gesagt, als er nicht zum WM-Kader der Schweden gehörte. Jetzt, mit 40, will es Ibrahimovic noch einmal wissen. „Ich spiele, bis jemand kommt, der besser ist als ich. Deshalb spiele ich immer noch“, sagte der Mann mit dem übergroßen Ego. Die Polen wissen, mit wem sie sich da einlassen. „Wir haben Schweden genau unter die Lupe genommen“, sagte Trainer Czeslaw Michniewicz: „Sie sind ein sehr gutes, hervorragend organisiertes Team, daran gibt es keinen Zweifel. Aber wir haben unseren Plan für dieses Spiel.“
Der Plan von Nordmazedonien dürfte klar sein: Alles geben, alles reinwerfen und irgendwie Ronaldo ausschalten. „Wir haben 90 Minuten Zeit, um unseren Kindheitstraum zu erfüllen, nicht nur unseren, sondern den des ganzen Landes“, sagte Mittelfeldspieler Elif Elmas: „Diese Chance dürfen wir nicht verpassen. Wir müssen auf dem Spielfeld brennen, um nach Katar zu kommen.“ Und Ezgjan Alioski meinte: „Wir wollen Ronaldos Karriere nicht vermasseln, aber wir glauben, dass wir gegen Portugal gewinnen können.“ (SID)
Das Programm
Play-off:
Am Dienstag um 20.45 Uhr:
Polen – Schweden
Portugal – Nordmazedonien
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