„Es tut einfach so gut, diesen Titel gemeinsam gewonnen zu haben. Alex und ich sind seit ewig beste Freunde und Joé und ich haben ein Bruderverhältnis, das viele sich wünschen“, beschreibt Pit Biever die Beziehung des Escher Trios.
2014 stand der Basket Esch das erste Mal in der Vereinsgeschichte im Pokalendspiel. Für Pit Biever bleibt dieses Finale trotz einer 95:90-Niederlage gegen Düdelingen in positiver Erinnerung, da man es als Nationale-2-Verein geschafft hatte, das Endspiel zu erreichen. Joé Biever und Alex Rodenbourg erlebten das Finale als Zuschauer mit, da beide nach dem Abstieg nach Walferdingen bzw. Bartringen gewechselt waren. Während Joé Biever damals mit einem Escher T-Shirt und gedrückten Daumen in der Coque saß, gibt Rodenbourg zu, dass sein Herz zu dieser Zeit gebrochen war: „Ich bin einfach ein Escher Junge und gehöre in diesen Verein.“ Nach einem Jahr war das Dreiergespann wieder vereint, und am Samstag konnten sie nach einem klaren Sieg gegen die Arantia gemeinsam jubeln. Ausschlaggebend für Joé Biever war, dass die Escher gut von Trainer Franck Mériguet eingestellt waren. Für seinen Bruder hätte der Wille bei den Eschern auch nicht größer sein können. „Ich schaute den Jungs in die Augen und mir war klar: Jeder im Team will dieses Spiel einfach nur gewinnen. Es gab keine andere Option.“ Rodenbourg hebt die Leistung von Jeffry Monteiro hervor: „Seine Leistungssteigerung ist enorm. Er hat dem Team sehr geholfen.“ Und er lobt ebenfalls den Gegner: „Die Arantia ist ein starkes Team. Die Felser werden eine gute Zukunft haben. Doch jetzt will ich nicht über den Gegner nachdenken, sondern nur über uns. Denn dieser Moment gehört uns.“
Nach dem Meistertitel von 2020 sichert sich der Klub aus der Minette-Metropole den zweiten Titel, der jedem im Verein viel mehr bedeutet, da er auf dem Parkett gewonnen wurde und mit den Fans gefeiert werden konnte: „Wir sind eine Familie. Und dieser Titel bedeutet die Welt für uns“, so Joé Biever. Und auch der jüngere Bruder unterstreicht den Zusammenhalt und die familiäre Atmosphäre im Escher Verein: „Es bedeutet mir sehr viel, mit meiner Familie, mit meinen Brüdern dieses Finale zu gewinnen.“ Somit gravieren die Escher ihre Namen in die Vereinsgeschichte ein, wie es ein Banner des Fanclubs Mighty Minetter vor Spielbeginn andeutete.
Tränen der Freude
In den Jahren zuvor mischte zwar Esch vorne mit, doch es reichte nie zum großen Coup. In den entscheidenden Spielen versagten oft die Nerven. Auch wenn die Escher nach einer überzeugenden Saison letztes Jahr im Meisterschaftsfinale gegen Düdelingen den Kürzeren zogen, konnte wichtige Lehren aus der Niederlage gezogen werden: „Durch dieses verlorene Finale haben wir an Erfahrung gewonnen. In einem gemeinsamen Gespräch unterstrich Nationaltrainer Ken Diederich, dass man das erste Finale verlieren muss, um bereit zu sein für das zweite Endspiel. Und genau so trat es ein“, erklärt Pit Biever, der daran erinnert, dass man in der Vergangenheit viele schmerzhafte Niederlagen einstecken musste, bevor man sein Ziel erreichte. „Nach einigen Tiefen fragten wir uns manchmal: Warum tun wir uns das eigentlich an? Und jetzt wissen wir, warum! Und das ist das schönste Gefühl“, fügt Alex Rodenbourg hinzu.

Umso größer war demnach die Freude am Samstag. Bereits vor dem Spielende flossen die Tränen bei Alex Rodenbourg und Pit Biever gibt mit einem Lachen zu: „Sogar ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. Das ist mir bisher nur zweimal im Leben passiert: heute und bei der Geburt meiner Tochter.“
Für das Escher Dreiergespann ist der gewonnene Titel die Belohnung für viele Anstrengungen: Unzählige Stunden haben sie in der Escher Halle verbracht, auch in den Sommerpausen hat das Trio oft gemeinsam trainiert. Man habe quasi in der Halle gelebt, meint Joé Biever. „Vielleicht sind wir nicht die talentiertesten Spieler der Welt, doch wir haben stets sehr hart an uns gearbeitet. Wir haben dem Sport stets hundert Prozent alles untergeordnet“, so der Escher Kapitän. Einige Titel konnte das Biever-Rodenbourg-Gespann in den Jugendkategorien feiern. Für Joé Biever stand schon damals fest, dass der Moment kommen würde, dass man gemeinsam einen Titel bei den Herren gewinnen würde. Ob es der Beginn einer erfolgreichen Escher Ära ist, wird sich zeigen. Der Zukunft des Basket Esch sieht Alex Rodenbourg, der immer wieder betont, dass er auf den ganzen Klub stolz ist, jedenfalls optimistisch entgegen: „Gute Jugendspieler rücken nach. Wenn zudem der Vorstand weitermacht und die Fans uns die Treue halten, dann werden wir erfolgreich bleiben.“
In der Meisterschaft geht es für die Escher gleich am Samstag weiter, wenn sie im Viertelfinale auf Heffingen treffen. (Gabi Besenius)

Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können