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Die Schlecks zur richtigen Zeit in Form

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RADSPORT - Am Sonntag geht es los. Dann beginnt mit dem Amstel Gold Race in den Niederlanden die Woche der Ardennen-Klassiker. Und für die Luxemburger Profis naht das erste Highlight der Saison.

Kim Hermes

Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Liège-Bastogne-Liège: Bei allen drei Rennen konnte sich in den vergangenen Jahren ein Luxemburger als Sieger ins Palmares eintragen.
Frank Schleck gewann 2006 das Amstel Gold Race, Kim Kirchen 2008 die Flèche Wallonne, und Andy Schleck triumphierte 2009 bei Liège-Bastogne-Liège.
Dementsprechend hoch sind die Erwartungen bei den Fans im Großherzogtum.
Zumal mit Ben Gastauer und Laurent Didier zwei weitere Luxemburger bei den drei Klassikern am Start sein werden, die aber für den Sieg kaum bis gar nicht in Frage kommen. Bei den Schlecks könnte das anders aussehen, bei Kirchen auch – allerdings anders als geplant (siehe auch unten stehenden Artikel).

Andy Schleck

Der Saisonanfang des Liège-Bastogne-Liège-Siegers verlief nicht nach Wunsch. Erst musste der Saisonstart auf Mallorca wegen Knieproblemen verschoben werden, dann behinderten eine Erkältung und eine Magen-Darm-Grippe das Sammeln von Rennkilometern. Bilanz: Nur 18 Renntage vor dem Amstel Gold Race, sieben weniger als im Vorjahr.
Dass er das meiste davon im Training wettmachen konnte, zeigte Schleck aber bei der Baskenland-Rundfahrt letzte Woche. Vor dem abschließenden Zeitfahren, wo er acht Plätze verlor, lag er auf Rang sechs. Bei der Klasika Primavera am Sonntag mischte er 160 Kilometer in einer Fluchtgruppe mit.
„Andy hat gezeigt, dass er in seiner Vorbereitung auf die Ardennen-Klassiker weiter ist als letztes Jahr“, bilanzierte sein sportlicher Leiter Kim Andersen.

Frank Schleck

Der Ältere der Schleck-Brüder und Amstel-Sieger von 2006 schien gerade zum richtigen Moment in Form zu kommen. Gerade hatte Bjarne Riis von seinem Schützling öffentlich gute Resultate gefordert, als ein Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt den Saxo-Bank-Fahrer erst mal aus dem Verkehr zog.
Was am Anfang schlimm aussah und Schleck immerhin eine mit vier Stichen genähte Wunde am Hinterkopf, bzw. im Nacken, einbrachte, stellte sich dann als nicht ganz so gravierend heraus. Nach ein paar Tagen Pause stürmte der Mondorfer zum dritten Platz bei der Klasika Primavera, seinem bisher besten Ergebnis für 2010.
„Frank sah heute extrem stark aus, und man würde nie erraten, dass er vor kurzem noch einen furchtbaren Sturz hatte. Überhaupt ist das Team sehr stark und fährt als solide Einheit. Das sieht vielversprechend für die Ardennenklassiker aus“, so der sportliche Leiter Bradley McGee am Sonntag.

Kim Kirchen

„Neues Team, neues Glück?“, fragte das Tageblatt vor Kirchens Saisonstart. Auch im Hinblick auf die vergangene Saison, als Kirchens erste Saisonhälfte nach dem Sturz bei der Kalifornien-Rundfahrt schon früh unter keinem guten Stern stand.
Mit dem Team Katusha schien alles nach Plan zu verlaufen, aber beim E3-Prijs (B) deutete sich erneut ein Rückschlag an. Der Flèche-Wallonne-Sieger von 2008 verspürte Schmerzen im Unterleib, später wurde eine Entzündung diagnostiziert.
Die Entzündung hat Kirchen mittlerweile im Griff. Aber …
Lesen Sie dazu unten stehenden Artikel.

Laurent Didier

Für den Saxo-Bank-Neuprofi steht eine große Premiere an. Dass er aber den großen Herausforderungen gewachsen ist und nicht umsonst als Helfer im Klassikeraufgebot bei Saxo Bank steht, hat er bereits bewiesen.
Bei Paris – Nice stieg er erst am Schlusstag vorzeitig ab, die Baskenland-Rundfahrt, den Formschliff und Härtetest für die Ardennen, beendete er als 59. von 129 gewerteten Fahrern.

Ben Gastauer

Der bisherige „Dauerbrenner“ unter den Luxemburgern hat schon 31 Renntage in den Beinen. Im Januar startete er in Afrika in die Saison, am Sonntag musste er bei Paris – Roubaix nach 200 km vorzeitig vom Rad absteigen. Nicht zum ersten Mal, was aber auch einigen materiellen Opfern – lies Hinterrad – für die Teamkollegen geschuldet war.
Außerdem lernt Gastauer erst, sich im Peloton optimal zu platzieren, aber immer vorne mitfahren ist noch nicht drin. Dafür fehlt es noch an Ausdauer und Kraft. Die Teamleitung ist bisher zufrieden mit dem Schifflinger, und der hat Spaß an seinem Traumjob. Der Lohn der Mühe: Gastauer steht im Ag2R-Aufgebot für die Ardennenklassiker.