Tageblatt-Journalist Chris Schleimer will am 1. April 2017 die Flandern-Rundfahrt für Hobbyfahrer bestreiten. Über seine Vorbereitung berichtet er regelmäßig in seinem Blog.
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Nicht einmal mehr zwei Wochen sind es bis zur Ronde van Vlaanderen für Cyclotouristen. Für mich heißt das, dass ich es so langsam etwas ruhiger angehen sollte. Wenn die Form jetzt nicht stimmt, ist es ohnehin zu spät.
Für die Trainingsgestaltung der letzten Woche habe ich mir noch einmal Hilfe geholt und zwar von einem, der sich zu einem richtigen Flandern-Spezialisten entwickelt hat: Alex Kirsch. Der Fahrer von WB Veranclassic Aqua Protect ist nicht nur Profisportler, sondern hat sich auch in Sachen Trainingsgestaltung und Vorbereitung weitergebildet. Mittlerweile bietet Kirsch sowohl Amateur- wie auch Hobbyfahrern sein Fachwissen an und erstellt Trainingspläne.
Mir hat Kirsch geraten, ein paar kurze, intensive Trainingseinheiten einzubauen. „Das gibt dir die letzten paar Prozent“, meint Kirsch. Ich hatte nicht vor, die Ronde zu gewinnen, ankommen nach knapp 240 km würde mir eigentlich schon genügen. Aber na gut, wenn der Profi das sagt, wird es schon stimmen. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass man auch nach knappen anderthalb Stunden Radfahren komplett geschafft sein kann. 90 Minuten mit jeweils 4 Mal 30-Sekunden-Sprints oder 4 Mal 60 Sekunden mit Vollgas den Berg hochfahren, gehen ganz schön an die Substanz.
Nach 150 km noch in die Pizzeria
Den Nutzen von diesen kurzen und intensiven Einheiten habe ich bereits bei meiner letzten langen Ausfahrt gespürt. Auch nach gut 100 km konnte ich in den Anstiegen noch aus dem Sattel gehen und habe mich anschließend wieder recht schnell erholt. An dem Tag habe ich 150 km mit rund 1.500 positiven Höhenmetern zurückgelegt. Das Ganze mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gut 27 km/h. Ok, das sind immer noch keine 237 km mit 2.160 Höhenmete, aber trotzdem stimmte diese Leistung mich zuversichtlich.
Ich war im Anschluss zwar recht kaputt, aber immerhin nicht komplett im Eimer. Am Abend schaffte ich es sogar noch bis in die Pizzeria. Außerdem habe ich die 150 km alleine absolviert, während ich bei der Ronde wenigstens einen Teil der Strecke in einer Gruppe zurücklegen kann. Ansonsten wird es ein langer Tag werden …
Ein kurzer Tag könnte es werden, sollte ich mich nicht ausreichend verpflegen, denn dann werde ich die 237 km mit Sicherheit nicht schaffen. Zuletzt ist mir dies aber auch immer besser gelungen. „Schau am besten auf die Uhr. Pro Stunde solltest du eine Trinkflasche geleert haben“, gibt mir Alex mit auf den Weg. „Und fang nicht erst nach zwei Stunden an, etwas zu essen. Wenn man ausgiebig gefrühstückt hat, hat man zwar die ersten Stunden auf dem Rad keinen Hunger, trotzdem muss man immer wieder etwas essen. Ansonsten fällt man schnell in ein Loch, aus dem man nicht mehr herauskommt.“ Was das angeht, werde ich wohl eher auf die Uhr als auf meinen Körper hören.
Ausreichend Erholungszeit
Die verbleibenden anderthalb Wochen bis zur Ronde werde ich nicht mehr übermäßig viel trainieren. Mittwoch oder Donnerstag steht noch einmal eine längere Trainingsfahrt auf dem Programm und am kommenden Wochenende dann eine etwas kürzere, dafür aber intensivere Einheit. „Die letzte lange Ausfahrt machst du am besten etwa zehn Tage vor dem Event“, empfiehlt Alex.
Die Woche vor dem 1. April werde ich dann höchstens noch zweimal kurz aufs Rad steigen. „Du sollst deinem Körper ausreichend Erholungszeit bieten, was allerdings nicht bedeutet, dass du überhaupt nichts tun sollst. Du hast die letzte Zeit relativ viel trainiert und dein Körper hat sich daran gewöhnt. Du sollst in den letzten Wochen auf keinen Fall an deine Grenzen gehen, aber ein paar mittlere Intensitäten kannst du schon noch einbauen, damit dein Körper weiterhin bereit ist, solche Anstrengungen zu tätigen.“
Der richtige Reifendruck
Alex Kirsch hatte auch noch ein paar technische Tipps für mich. Auf dem flämischen Kopfsteinpflaster spielt der Luftdruck in den Reifen eine große Rolle. „Mit zu viel Luft in den Reifen hüpft das Rad über die Pavés. Das ist nicht gerade angenehm und zudem verlierst du so bereits jede Menge Energie, um das Rad unter Kontrolle zu bringen und den nötigen Grip zu finden.“
Niedriger Reifendruck birgt aber ebenfalls Gefahren. „Wenn man müde ist, tendiert man dazu, auf dem Sattel etwas weiter nach hinten zu rutschen. Durch die Gewichtsverlagerung steigt bei niedrigem Luftdruck auch das Risiko eines Plattfußes.“ Wie ich den idealen Reifendruck finde, weiß Alex auch. „Am besten suchst du dir eine Stelle mit Kopfsteinpflaster aus, nimmst deine Luftpumpe mit und experimentierst ein wenig. Versuch mit 5,5 oder 6 bar. Du wirst den Unterschied schon merken.“
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