Die ehemalige Sowjetrepublik ist auf dem Papier ein unbeschriebenes Blatt, sorgt aber im Vorfeld für viel Respekt im Luxemburger Lager. War der Länderspieltermin im Februar in den letzten beiden Jahren von Erfolg gekrönt, so steht das Testspiel am Dienstag (05.02.13) unter keinem guten Stern.
Die Teams
Luxemburg
Tor: Jonathan Joubert (F91), Marc Oberweis (Jeunesse)
Abwehr: Guy Blaise (Virton/B), Ante Bukvic, Mathias Jänisch (beide Déifferdeng 03), Dan Collette, Eric Hoffmann (beide Jeunesse), Massimo Martino (F91), Chris Philipps (FC Metz/F), Laurent Jans, Tom Schnell (beide Fola)
Mittelfeld: Gilles Bettmer (Déifferdeng 03), Tom Laterza (Fola), Mario Mutsch (St. Gallen/CH), René Peters (RM Hamm Benfica)
Angriff: Dan da Mota (F91), Aurélien Joachim (Willem II Tilburg/NL), David Turpel (Etzella)
Armenien
Tor: Roman Berezovsky (Dynamo Moskau/RUS), Georg Kasparov (Zob Ahan/Iran), Arsen Belaryan (Gandzasar)
Abwehr: Robert Arzumanyan (SKE Energija/RUS), Hrayr Mkoyan (Karpaty Lwiw/UKR), Valery Khachaturov (Sheriff Tiraspol/MOL), Artak Yedigaryan, Kamo Hovhannisyan, Taron Voskanyan (alle Pyunik Erewan), Valery Aleksanyan (Sanat Naft/Iran), Hovhannes Hambardzumyan (Banants)
Mittelfeld: Henrikh Mkhitaryan (Schachtjor Donezk/UKR), Karlen Mkrytchyan, Gevorg Ghazaryan (beide Metallurg Donezk/UKR), Arthur Yedigaryan (Hoverla-Zakarpattya Uschhorod/UKR), Karen Muradyan (Shirak), Aras Özbiliz, Marcos Pizzelli (beide Kuban Krasnodar/RUS), Norayr Aslanyan (Emmen/NL)
Angriff: Edgar Manucharyan (Ural Swerdlowsk Oblast/RUS), Arthur Sarkisov (Wolga Nowgorod/RUS), Mikhail Markosov (FC Ufa/RUS)
Vor allem die schwierige Vorbereitungsphase bereitet Nationaltrainer Luc Holtz Sorgen. Den meisten Spielern fehlt es aufgrund des harten Winters an Spielpraxis und demnach an Rhythmus. Hinzu kommen noch die Ausfälle von Ben Payal, Stefano Bensi, Maurice Deville und Lars Gerson. Vier Spieler, die auf jeden Fall im 16er-Aufgebot gestanden hätten.
Luc Holtz verharmlost die Probleme vor dem Armenien-Spiel nicht: „Das ist die schwierigste Vorbereitung, die wir bisher hatten. Einige Spieler haben noch die Spiele vom letzten Sonntag (Blaise, Philipps, Joachim und Mutsch) in den Knochen und andere haben sich verletzt. Die Mannschaft ist weit entfernt von der Bestform.“
Klein und kräftig
Faktoren, die vor der Partie gegen einen technisch sehr stark einzuschätzenden Gegner sehr ungelegen kommen. „Die Armenier sind sehr gute Fußballer. Sie sind flink und nutzen kleine Räume geschickt aus. Die meisten Spieler sind klein, aber kräftig. In den Duellen gehen sie sehr aggressiv zu Werke und schenken dem Gegner nichts“, analysiert Holtz den Gegner aus dem Kaukasus. Deutliche Siege gegen die Slowakei, Mazedonien oder Litauen zeugen von der Stärke der Armenier.
Unumstrittener Star der armenischen Auswahl ist Henrikh Mkhitaryan. Der offensive Mittelfeldspieler von Champions-League-Teilnehmer Schachtjor Donezk hat sich in den letzten Monaten zum Vollstrecker in seinem Verein entwickelt. Der 23-Jährige mit dem Zungenbrechernamen wurde 2012 zu Armeniens Fußballer des Jahres gewählt und erzielte in der ukrainischen Liga letzte Saison 18 Tore. Luxemburg darf also davon ausgehen, dass ein Großteil der Angriffe über Mkhitaryan laufen wird.
Kopfzerbrechen
Um diese Gegner auszuschalten, hat Luc Holtz nicht die Qual der Wahl. Nur 16 gesunde Feldspieler stehen ihm zur Verfügung. Die zuletzt schwächelnde Innenverteidigung bereitet dem Nationaltrainer weiter Kopfzerbrechen. Deshalb wurde Tom Schnell auch am Montag beim Abschlusstraining wieder auf dieser Position – die er in der Meisterschaft immer bekleidet – getestet.
Seinen Platz als Rechtsverteidiger könnte Laurent Jans übernehmen. Doch wird Luc Holtz das Risiko eingehen, die trotz einiger Schwächen eingespielte Abwehrzentrale auseinanderzureißen? Mit Philipps oder Hoffmann wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein Verteidiger ins Mittelfeld vorgezogen. Und Blaise und Bukvic haben gegen die schnellen Armenier eher schlechte Chancen.
Egal, wie schlecht die Vorzeichen stehen, die FLF-Mannschaft wird mit Sicherheit versuchen, eine Serie fortzusetzen. Denn im Februar 2011 und 2012 gab es jeweils Siege in den Testspielen gegen die Slowakei und Mazedonien.
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