RadsportDer Premieren-Sieger: Robert Bintz wird 90 Jahre jung

Radsport / Der Premieren-Sieger: Robert Bintz wird 90 Jahre jung
Rüstiger Radsportrentner: Robert Bintz im April 2019 Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Radsportler Robert Bintz wird 90

Auf dem Rad war es vor allem seine Endschnelligkeit, die ihn auszeichnete. Seinen Sprinterqualitäten hatte Robert Bintz so manchen Sieg zu verdanken. Dass er zum Sieger der Erstaustragung der Flèche du Sud 1949 wurde, verdankte Bintz jedoch einer „Echappée“ auf der zweiten von insgesamt drei Etappen. Am Sonntag (16. Februar) feiert Robert Bintz seinen 90. Geburtstag.    

Bintz kam am 16. Februar 1930 in Mamer, Geburtsort des zweifachen Luxemburger Tour-de-France-Siegers Nicolas Frantz, zur Welt. Sein Leben verbrachte er allerdings in Bettemburg, wo der Rentner auch heute noch lebt.  

Auf dem Rennrad feierte Roby Bintz bereits in den Jugendkategorien etliche Erfolge. Er galt ob seiner Sprinterfähigkeiten quasi als unschlagbar. Die Erfolge gingen auch im Seniorenbereich weiter. Mit 20 Jahren standen so bereits die Flèche du Sud, der Grand Prix François Faber sowie drei Landesmeistertitel bei den Amateuren im Palmarès des Bettemburgers. Zudem nahm er an den Olympischen Spielen 1948 in London teil.

Demnach machte Bintz auch international auf sich aufmerksam (u.a. noch Etappensieg bei der Kroatien- und Slowenien-Rundfahrt), sodass er als Profi beim Team Alcyon-Dunlop anheuerte. Die Karriere als Berufsfahrer sollte allerdings lediglich vier Jahre dauern, nach der Tour de Luxembourg 1954 war Schluss. Die Gründe für das frühe Karriereende waren pragmatischer Natur, wie Bintz dem Tageblatt 2004 im Interview verriet: „Ab 1954 war kaum Geld mehr mit dem Profi-Radsport zu machen.“ Als Amateur hatte er dank der Siegprämien sogar fast noch besser verdient. Für den Erfolg bei der ersten Flèche du Sud erhielt Bintz 1949 immerhin eine Siegprämie von 2.000 Franken. „Im Vergleich zu heute waren diese Summen für Amateure alles andere als schlecht.“ Das Geld war allerdings nicht der einzige Grund, auch gesundheitliche Probleme führten zum frühen Karriereende. 

In den vier Jahren als Profi standen insgesamt vier Siege (zwei Etappenerfolge bei der Deutschland-Tour, je ein Etappensieg bei der Tour de Luxembourg und der Tour des Six Provinces) für Bintz zu Buche. Bei der Tour de France hatte er unterdessen wenig Glück. Zweimal war Bintz beim größten Etappenrennen der Welt am Start, zweimal musste er aufgeben. 1952 stürzte er auf der 13. Etappe schwer und brach sich dabei den Arm. Im selben Jahr wurde Robert Bintz bei den Straßenweltmeisterschaften im eigenen Land als Zehnter bester Luxemburger. 

Dem Radsport blieb „de Bintze Rob“ nach seiner aktiven Karriere treu, auch wenn er sich fortan hauptberuflich als Fahrer der Celula-Molkerei in Bettemburg verdingte. Von 1964 bis 1969 war er Technischer Direktor des Luxemburger Radsportverbandes FSCL. Später betreute er seinen Sohn Daniel Bintz, der erfolgreich für den LC Tetingen Rennen bestritt und u.a. 1997 Straßenmeister wurde. Daniel ist einer von vier Söhnen, von denen aber zwei bereits verstorben sind. Genau wie auch Robert Bintz’ Ehefrau Yvonne, geborene Majerus. Auch an sie wird die Familie Bintz denken, wenn sie am Sonntag den 90. Geburtstag des sportlichen Rentners feiert. Mit dabei sind dann auch die sechs Enkel und zwei Urenkel. (Philip Michel)

     

          

josy miersch junior
17. Februar 2020 - 11.25

"Allez Rob nach vill Joeren derbai !" Er hat unserem Radsport sein ganzes Leben gedient ! Stets sachlich, bodenständig aber wirkungsvoll ! Ein wichtiges Mitglied der Radsportfamilie im "Ländchen" !