Vom 13. bis 17. Mai wird der Nachfolger von Gaëtan Bille gesucht. Der Belgier sicherte sich im vergangenen Jahr die Gesamtwertung der Flèche du Sud, vor dem jetzigen Cult-Profi Joël Zangerlé.
Bis zum Start der „Flèche“ dauert es zwar noch ein wenig, doch die Veranstalter von der Velo-Union Esch haben bereits seit längerem mit der Organisation der kommenden Ausgabe alle Hände voll zu tun. Die Streckenführung steht bereits mehr oder weniger fest. Was die Start- und Zielorte betrifft, herrscht jedenfalls Klarheit.
Es fällt auf, dass die VU Esch versucht, neue Wege zu gehen, und für die Zielorte nicht ausschließlich im Süden des Landes fündig geworden ist.
Los geht es mit einer kurzen Etappe mit Start und Ziel in Bourscheid über rund 72 km. Was die Kilometer angeht, so hat man noch keine 100-prozentige Gewissheit, da Baustellen und Straßensperrungen immer noch für Änderungen sorgen können. In Bourscheid fährt man ausschließlich auf einem Rundkurs, den es aller Voraussicht nach sechs Mal zu umrunden gilt. Dabei geht es jedes Mal wieder von Welscheid hinauf nach Bourscheid.
Die zweite Etappe ist zugleich die längste mit rund 174 km von Rümelingen nach Roeser. Der traditionelle Zielort Rümelingen dient also in diesem Jahr als Startort. Das dritte Teilstück wird im Kampf um die Gesamtwertung vorentscheidend sein, wenn es über rund 140 km von Echternach nach Clerf geht. Der Schlussparcours wird der gleiche sein wie vor zwei Jahren und wird wieder dreimal zu bewältigen sein.
Doch nicht nur der Rundkurs um Clerf hat es in sich, sondern bereits zuvor werden die Fahrer gefordert. Durch das Müllerthal geht es nach Vianden und Hosingen.
Die Etappe hat also auch landschaftlich einiges zu bieten, wobei zu bezweifeln ist, dass das Peloton bei dem welligen Terrain Zeit hat, die schönen Aussichten zu genießen.
Keine Schwäche erlaubt
Am vorletzten Tag startet man wieder im Osten des Landes. Von Mondorf geht es über rund 154 km in den Westen nach Redingen an der Attert. Ein neuer Zielort demnach, was gleichbedeutend ist mit Abwechslung für Athleten und Zuschauer.
Die Königsetappe liegt zu dem Zeitpunkt zwar bereits hinter den Fahrern, doch man sollte auch hier das wellige Terrain nicht unterschätzen. Durchs Marienthal über Tüntingen, Ell geht es auf den Schlussparcours in Redingen. Große Zeitunterschiede zwischen den Favoriten wird es wohl nicht geben, doch sollte einer eine Schwäche zeigen, könnte diese schnell bestraft werden.
Nach einigen Neuerungen verläuft der Schlussakt der 66. Flèche du Sud dann wieder etwas traditioneller. Von Bascharage sind es wieder rund 154 km bis nach Esch.
Auch hier hält man am Schlussparcours des vergangenen Jahres fest. Doch bevor es so weit ist, gibt es noch eine größere Schwierigkeit zu bewältigen, den Col de l’Europe. Nach dem Anstieg geht es von Oberkorn nach Beles, wo man auf den finalen Rundkurs einbiegt. Der Zielstrich befindet sich traditionell in der rue du Canal, in Höhe des Gebäudes der Editpress-Gruppe, zu der auch das Tageblatt gehört, Hauptpartner der Flèche du Sud.
Bereits im vergangenen Jahr versuchte man mit einer Ankunft im Pratzerthal die Flèche du Sud etwas zu verlagern. Wenn man an die zahlreichen Zuschauer entlang dieser Etappe zurückdenkt, ist es verständlich, dass die Organisatoren auch weiterhin an dieser Philosophie festhalten. Auch für die Fahrer soll das Rennen abwechslungsreicher werden. Jedenfalls gibt man sich Mühe, den Zuschauern und Aktiven einige neue Anstiege zu präsentieren. Denn eines ist sicher: Will die „Flèche“ weiterhin ihrem Ruf als Sprungbrett für junge Fahrer zu den Profis gerecht werden, muss die Streckenführung anspruchsvoll bleiben. Auch ihre UCI-Einstufung als Rennen der Kategorie 2.2 verlangt dies.
Und wer weiß, vielleicht sieht man ja am 17. Mai den nächsten Bradley Wiggins, Geraint Thomas, Andy Schleck oder Bob Jungels auf dem obersten Treppchen stehen. Denn sie alle haben unmittelbar vor ihrem Gang zu den Profis die Flèche du Sud für sich entscheiden können.
Zu Demaart
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