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Der Kampf ums Regenbogentrikot

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Am Sonntag ab 10.00 Uhr wird im spanischen Ponferrada der Nachfolger von Weltmeister Rui Costa gesucht. Zum Abschluss der WM steht das absolute Highlight auf dem Programm, das Straßenrennen der Elite.

Anwärter auf das Regenbogentrikot gibt es zur Genüge. Für Luxemburg ist Ben Gastauer, trotz drei Startplätzen fürs Großherzogtum, einziger Teilnehmer.

Fakten zum Rennen

• Start um 10.00 Uhr auf der Avenida de Asturias in Ponferrada, Ziel zwischen 16.12 und 16.53 auf der Avenida de Asturias

• Distanz: 254,8 km, 14 Runden à 18,2 km

• 4.284 Höhenmeter, maximale Steigung 11 Prozent, maximales Gefälle 16 Prozent

• Vier ehemalige Weltmeister am Start: Tom Boonen (B/2005), Cadel Evans (AUS/2009), Philippe Gilbert (B/2012), Rui Costa (POR/2013)

• 203 Fahrer am Start: Dossard 1-6 Portugal, 7-15 Spanien, 16-24 Italien, 25-33 Frankreich, 34-42 Niederlande, 43-51 Australien, 52-60 Belgien, 61-69 Großbritannien, 70-78 Kolumbien, 79-87 Deutschland, 88-96 Polen, 97-102 USA, 103-105 Schweiz, 106-108 Norwegen, 109-111 Slowakei, 112-117 Ukraine, 118-123 Russland, 124-129 Slowenien, 130-135 Dänemark, 136-140 Marokko, 141-146 Österreich, 147-149 Tschechische Republik, 150-151 Eritrea, 152-154 Kasachstan, 155-158 Venezuela, 159 Algerien, 160-162 Rumänien, 163-165 Irland, 166-168 Estland, 169-171 Südafrika, 172-173 Lettland, 174-176 Neuseeland, 177-179 Brasilien, 180-182 Kroatien, 183-185 Japan, 186-187 Costa Rica, 188-190 Argentinien, 191-193 Kanada, 194 Ecuador, 195 Luxemburg (Ben Gastauer), 196 Schweden, 197 Griechenland, 198-200 Weißrussland, 201-203 Litauen

• Wetter: 16-21 Grad Celsius, Regenrisiko: 65 Prozent, Wind aus Südosten (5 km/h)

• Wettquoten: Simon Gerrans (AUS) 6.00, Alejandro Valverde (ESP) 9.00, Fabian Cancellara (SUI) 9.00, Greg van Avermaet (B) 16.00, John Degenkolb (D) 16.00, Rui Costa (POR) 26.00, Tony Gallopin (F) 51.00

• Übertragung: 10.00 bis 13.40: La 2, ab 13.40: La 1, 15.20: France 3, ab 10.00 im Youtube Channel der UCI

Bob Jungels musste verletzungsbedingt absagen, Frank Schleck ist der Meinung, dass die Streckenführung ihm nicht liegt, und bereitet sich lieber auf die Lombardei-Rundfahrt vor, und Jempy Drucker wollte nicht schon wieder nur als Ersatz herhalten. Somit bleibt nur noch Ben Gastauer (Startnummer 195), der die Luxemburger Farben in Ponferrada vertritt. Als Einzelkämpfer etwas bei einer Weltmeisterschaft zu holen, ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit, trotzdem wird der Ag2r-Profi alles geben (siehe auch „3 Fragen an“ in der Tageblatt-Samstagausgabe/27.09.14).

Titel-Anwärter

Potenzielle Nahfolger des Portugiesen Rui Costa sind am Sonntag einige am Start. Experten geben den Punchern größte Chancen auf den Titel. Doch vieles wird davon abhängen, wie die großen Teams wie Italien, Australien, Frankreich, Belgien, aber vor allem Spanien agieren werden. Entscheiden sie sich dazu, das Rennen von Beginn an schwer zu machen, dann werden auch die 4.284 Höhenmeter, die es auf den 254,8 km zu bewältigen gilt, dem einen oder anderen Fahrer zu viel sein. Es ist also schwer, vorauszusagen, welcher Fahrertyp am Sonntag die besten Chancen haben wird. Teams wie Frankreich zum Beispiel haben sich deswegen breit aufgestellt. Mit Tony Gallopin und Sylvain Chavanel haben sie somit Fahrer, die bei einem schweren Rennverlauf ihre Chancen haben, sollte es aber anders kommen, könnte Sprinter Nacer Bouhanni in die Bresche springen.

Aber nicht nur die zwei Anstiege auf dem Parcours können eine Vorentscheidung herbeiführen. Auch die teilweise halsbrecherischen Abfahrten mit Passagen von 16 Prozent Gefälle werden den einen oder anderen Kamikaze-Fahrer vielleicht inspirieren, etwas zu versuchen.

Der wohl größte Favorit auf die Nachfolge von Rui Costa dürfte der Australier Simon Gerrans sein. Der 34-Jährige, der zu Beginn der Saison Liège-Bastogne-Liège gewinnen konnte, überzeugte zuletzt in Kanada, wo er sich sowohl den Grand Prix Cycliste de Québec wie den GO Cycliste de Montréal sicherte.

Entschlossener Cancellara

Sehr entschlossen scheint aber auch Fabian Cancellara zu sein. Der Berner hat sogar auf das Zeitfahren verzichtet, um sich auf das Straßenrennen zu konzentrieren. Sein Nachteil gegenüber anderen Fahrern: Er hat „nur“ zwei Helfer an seiner Seite. Doch vielleicht bekommt er ja Unterstützung von seinen Kollegen von Trek Factory Racing, die für andere Nationen am Start sind.

Wie immer bei einer Weltmeisterschaft wird es auch auf die nötige Portion Glück ankommen und vielleicht darf bei der „Lombardia“ am 5. Oktober jemand im Regenbogentrikot an den Start gehen, den niemand auf der Rechnung hatte.