Lisa Jablonowski
Keine andere luxemburgische Basketballerin spielte in der rezenten Vergangenheit international auf einem ähnlich hohen Level wie Lisa Jablonowski. Die 25-Jährige ist die jüngste des 3×3-Quartetts, das bei der EM antreten wird, dennoch weist sie nicht gerade wenig an Erfahrung auf. Nach Stationen in Luxemburg bei Hesperingen und Steinsel und einem Meistertitel 2016 wagte sie im gleichen Jahr den Schritt in die USA, wo sie an der University of Virginia Basketball und Studien kombinierte. Eine erfolgreiche Zeit für Lisa Jablonowski, denn mit ihrem Team schaffte sie 2018 den Sprung in das renommierte NCAA-Turnier, bei dem der US-amerikanische College-Meister ermittelt wird. Die Cavaliers schieden damals in der zweiten Runde aus, dennoch eine einzigartige Erfahrung für die Luxemburgerin.
Nach dem Ende ihrer Studienzeit ging es für Lisa Jablonowski dann zurück nach Europa, wo sie ihre Profi-Karriere startete. Zwei Jahre lang, von 2020 bis 2022, lief sie in der ersten italienischen Damenliga, der Serie A2, für Costa Masnaga auf. Eine ebenso erfolgreiche Zeit, denn direkt in ihrer ersten Spielzeit schaffte die Luxemburgerin mit ihrem Profi-Klub, der damals als Abstiegskandidat gehandelt wurde, den Sprung in die Play-offs der besten acht Mannschaften. In ihrer zweiten Saison in Italien avancierte sie zur Spielführerin und schaffte mit Costa Masnaga ein weiteres Mal den Sprung in die Top acht.
Umso überraschender kam schließlich ihre Entscheidung im letzten Sommer, dass sie sich erst einmal vom Profi-Sport verabschiedet und sich voll und ganz auf ihr Politikstudium in München konzentrieren möchte. Seither lief die 1,92 Meter große Spielerin für keinen Verein mehr auf, hielt sich aber fit und stand weiterhin für die FLBB-Damen auf dem Parkett, wo sie beim Erfolg in der EM-Qualifikation im letzten November in der Schweiz eine der Leistungsträgerinnen war. Anschließend schaffte sie dann auch den Sprung in den 3×3-Kader.
Das denkt Trainer Vincent Gevrey
Lisa und Bridget ergänzen sich, auch wegen ihrer Größe, hervorragend auf dem Spielfeld. Das bringt andere taktische Varianten mit sich, die für uns ganz wertvoll sind. Ihre Fähigkeit, von außen zu werfen, ist nicht zu unterschätzen. Sie besitzt das perfekte 3×3-Profil.
Nadia Mossong
Im Luxemburger Basketball dürfte so schnell niemand der 37-Jährigen in Sachen 3×3 etwas vormachen, immerhin ist Nadia Mossong beim nationalen Basketballverband als Koordinatorin der jungen Trenddisziplin verantwortlich. Unter ihrer Führung wurden im Frühling 2022 auch die ersten „Try-outs“ organisiert und im Großherzogtum erstmals Nationalkader bei den Damen und Herren zusammengestellt. Das 3×3 ist für die ehemalige Profispielerin somit auch eine Herzensangelegenheit und ihre Erfahrung für das Team absolut Gold wert.
Denn die Spielerin, die in der nationalen Basketballmeisterschaft LBBL für den T71 Düdelingen aufläuft und nach langem Überlegen noch eine weitere Saison dranhängen möchte, blickt auf eine lange aktive Karriere zurück. Bis 2020 war die 37-Jährige als Profispielerin unterwegs, spielte in Deutschland, Belgien, Frankreich und Italien. Zuvor studierte sie an der Eastern Kentucky University, an der sie Studien und Basketball kombinierte und damit eine der Vorreiterinnen für die kommenden Generationen war, von denen es inzwischen immer mehr in die USA zieht. Diese Erfahrung gibt sie auch in ihrer hauptberuflichen Tätigkeit weiter. Beim LIHPS („Luxembourg Institute for High Performance in Sports“) ist Mossong nämlich als „Dual Career Coordinator“ angestellt und berät junge Sportler in Fragen, wie sie Schule, Studien oder Beruf bestmöglich mit dem Hochleistungssport kombinieren können.
Dass die langjährige Nationalspielerin, die im Februar nach 19 Jahren ihr letztes Spiel in der 5×5-Auswahl bestritt, auch Teil des 3×3-Nationalkaders wurde, ist demnach keine Überraschung. Dennoch war ihr Start bei den JPEE in diesem Frühling und bei den Europe Cup Qualifiers in Zypern lange nicht sicher, hatte sich Mossong doch bei den Finalspielen in der LBBL eine Schulterverletzung zugezogen.
Das denkt Trainer Vincent Gevrey
Es ist unglaublich, wenn man sieht, welche Energie Nadia in den 3×3-Basketball steckt. Sie hat von Beginn an viel zur Entwicklung der Disziplin beigetragen, ist eine Scorerin, die sehr gefährlich werden kann. Nadia ist sozusagen der Motor für alle anderen, aber auch die ruhende Kraft des Teams. Wir brauchen ihre Trefferquote von außen, um gut abschneiden zu können.
Cathy Schmit
Lange galt Cathy Schmit als die beste luxemburgische Spielerin der nationalen Liga, gehörte zur goldenen Generation der Musel Pikes. Mit ihrem Heimatklub, dem einzigen, für den sie in ihrer Karriere auflief, gewann die heute 33-Jährige nicht weniger als vier Meister- und vier Pokaltitel. Die Spielmacherin war dabei Motor und Kopf des Teams, kaum jemand kam ihren schnellen Antritten hinterher, kaum jemand besaß die Ausdauer, die Cathy Schmit mit aufs Parkett brachte. Auch im Nationalteam war Schmit eine der absoluten Leistungsträgerinnen, gewann mit der Mannschaft unter anderem Gold bei den JPEE 2013 und 2015.
Im Dezember 2021 endete ihre Vereinskarriere jedoch abrupt, als sie sich während des Pokalviertelfinales gegen Steinsel einen Achillessehnenriss zuzog. Einen Comebackversuch startete die Moselanerin, die ihr Karriereende für das Ende der gleichen Saison geplant hatte, auf Klubebene nicht mehr.
Auch wenn sie mit dem Hallenbasketball inzwischen abgeschlossen hat, reizte Cathy Schmit jedoch das 3×3. In ihrer Jugend machte ihr in Sachen Streetball nämlich so leicht niemand etwas vor, eine Herzensdisziplin der 33-Jährigen, die bereits im letzten Jahr Teil des 3×3-Nationalkaders sein wollte. Nach ihrer Schwangerschaft – Sohn Lou kam im vergangenen August zur Welt – wollte es Cathy Schmit dann noch einmal wissen und fand schnell zu ihren alten Qualitäten und ihrer gewohnten Form auf dem Platz zurück. Eine wertvolle Verstärkung für die 3×3-Auswahl.
Das denkt Trainer Vincent Gevrey
Cathy hat das 3×3 erst in diesem Jahr richtig kennengelernt, bringt aber sehr viel Effizienz in unser Spiel von außen mit, unter anderem in das Eins-gegen-eins oder das „Pick and roll“. Sie hat sich sehr schnell eingefunden und wir brauchen ihre Aktivität auf dem Feld. Es ist unglaublich zu sehen, wie sie ihre basketballerischen Qualitäten nach ihrer schweren Verletzung und der Schwangerschaft behalten hat.
Bridget Yoerger
Immer wieder gibt es Profispieler aus den USA, die es aufgrund des Basketballs nach Luxemburg zieht und die im Großherzogtum eine neue Heimat finden. Eine von ihnen ist Bridget Yoerger, die aus der nationalen Liga kaum noch wegzudenken ist. Ihre Karriere in Luxemburg begann 2011 beim Racing. Es folgten Stationen in Contern (2012-2017), bei den Musel Pikes (2017-2022) und in Bartringen, für das Yoerger seit der letzten Saison aufläuft. Mehrmals stand die 36-Jährige in dieser Zeit in Finalspielen – ein letztes Mal dieses Jahr mit der Sparta im Pokalfinale –, doch zu einem Titel reichte es bisher noch nicht. Dennoch sind besonders ihre defensiven Qualitäten bei den Gegnerinnen in der LBBL gefürchtet und so prägt Yoerger seit Jahren den luxemburgischen Damenbasketball.
Inzwischen ist die 36-Jährige im Besitz des luxemburgischen Passes und stand 2019 bei den JPEE in Montenegro für die FLBB-Damen auf dem Parkett. Mit dem 5×5-Team gewann sie damals die Bronzemedaille. Bridget Yoerger ist eine der Spielerinnen, die von Anfang an im 3×3-Nationalkader standen und bereits im letzten Jahr bei den Europe Cup Qualifiers in Zypern dabei waren, als Luxemburg den EM-Platz im Finale gegen das Lokalteam knapp verpasste. In diesem Jahr wurde sie beim Qualifikationsturnier an gleicher Stelle sogar mit dem Titel des „MVP“ ausgezeichnet.
Das denkt Trainer Vincent Gevrey
Unsere Kapitänin, die uns durch ihren Kampfgeist, ihre Präsenz unter dem Korb und ihre Rebounds trägt. Im letzten Jahr hat sie sogar mit einer Gesichtsfraktur gespielt. Sie ist eine vorbildliche Spielerin, die sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellt. Das ergibt natürlich eine positive Energie.
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