Bekanntlich hatte das Riesentalent Jimmy Hoffmann die Differdinger Red Boys vor einiger Zeit verlassen, um an der Hochschule in Köln Kinesiotherapie zu studieren. Durch einen Studienkollegen kam er zum Longericher SC. Dieser ist der erfolgreichste und zurzeit beste Handballverein in Köln, er ist im vergangenen Jahr in die dritte deutsche Bundesliga aufgestiegen.
Dort schlagen sich die Longericher derzeit recht gut und liegen auf dem siebten Tabellenplatz. Für die wichtigen Partien gegen Finnland in der Qualifikation für die EM 2018 in Kroatien wurde der 24-Jährige von Nationaltrainer Adrian Stot nominiert, eine Berufung, die ihn richtig freut und stolz macht. Jedenfalls hinterließ der frühere Red-Boys-Spieler im Gespräch mit dem Tageblatt diesen Eindruck und wirkte viel ausgeglichener und gereifter als vor Jahren.
Tageblatt: Nach der EM-Quali 2012 war es ruhig geworden um Jimmy Hoffmann in der Nationalmannschaft. Wie kam es nun zu dieser Nominierung?
Ja, wie heißt es doch so schön: Aus den Augen, aus dem Sinn. Nach meinem Wechsel von den Red Boys nach Deutschland geriet ich ein bisschen in Vergessenheit. Es gab wohl ein Kommunikationsproblem, auch mit meinem früheren Verein.
In Luxemburg hat wohl niemand meinen Weg in der Oberliga verfolgt. Doch Adrian Stot, der sich übers Internet auf dem Laufenden hielt, wollte mich schon im Januar für den Lehrgang in Polen und die anschließenden WM-Qualifikationsspiele dabei haben. Leider hatte ich im Januar Examensprüfungen und so musste ich schweren Herzens absagen. Umso mehr freue ich mich, dass es diesmal geklappt hat. Denn es liegt mir am Herzen, zu beweisen, dass ich in Deutschland auf einem guten Niveau spiele und dass ich noch etwas drauf habe.
Wie hast du dich eingelebt in deinem neuen Verein?
Einen besseren Verein hätte ich nicht finden können. Sportlich gesehen ist das Niveau in der dritten Bundesliga durchaus anständig und mit dem der SLHL zu vergleichen. Der Vorteil ist, dass du nicht immer gegen dieselben antrittst, hier gibt es 16 fast gleichstarke Mannschaften, wo du jedes Wochenende vor andere Aufgaben gestellt wirst. Jedenfalls war bei mir die Freude am Handballspielen selten so groß wie jetzt und ich konnte mich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich weiterentwickeln.
Dabei hat die familiäre Atmosphäre in meinem neuen Verein mir viel geholfen, auch die deutsche Mentalität in puncto Kameradschaft und Zusammenhalt hat mir imponiert. Und der Klub hat mir die Gelegenheit geboten, meine Studien und mein Hobby unter einen Hut zu kriegen. Jedenfalls läuft zurzeit sowohl sportlich als auch mit dem Studium und meiner Freundin alles perfekt.
Lesen Sie das vollständige Interview in der Print-Ausgabe vom 06.04.2016
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