Dienstag23. Dezember 2025

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Golf„Das hier ist für Seve“: Rahm widmet Masters-Triumph Ballesteros

Golf / „Das hier ist für Seve“: Rahm widmet Masters-Triumph Ballesteros
Der Spanier John Rahm jubelte über seinen Triumph bei den US Masters Foto: Christian Petersen/Getty Images via AFP

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Ausgerechnet am Geburtstag seines Idols Seve Ballesteros triumphiert Jon Rahm beim legendären US Masters.

Im Moment seines größten Triumphs, als er das begehrte Green Jacket gerade übergestreift hatte, schickte Jon Rahm eine emotionale Botschaft in den Himmel. „Das hier ist für Seve“, sagte der Spanier, nachdem er sich zum Champion beim legendären US Masters gekrönt hatte: „Er war da oben und hat geholfen.“ Der Erfolg an der Magnolia Lane war auch eine Hommage an das viel zu früh verstorbene Golfidol Severiano „Seve“ Ballesteros, das am Sonntag 66 Jahre alt geworden wäre.

„Den Sieg zum 40. Jubiläum seines Siegs, an seinem Geburtstag, an Ostersonntag zu holen, ist unglaublich bedeutungsvoll für mich“, sagte Rahm überwältigt. Ballesteros hatte als erster Spanier 1980 und 1983 im Augusta National Golf Club triumphiert, ihm folgten José María Olazábal  (1994, 1999), Sergio García (2017) und nun Rahm. Nie habe er gedacht, „dass ich weinen würde, wenn ich ein Golfturnier gewinne“, sagte der 28-Jährige, doch an Loch 18 „war ich sehr nahe dran“.

Nach vier Tagen hatte Rahm, der durch seinen zweiten Majorsieg nach den US Open 2021 erneut die Führung in der Weltrangliste übernahm, vier Schläge Vorsprung auf Brooks Koepka sowie den dreimaligen Masters-Champion und auf der Schlussrunde bärenstarken Phil Mickelson (beide USA). Tiger Woods (USA) war angeschlagen auf der dritten Runde ausgestiegen.

Vier Schläge Rückstand am Schlusstag

Dass er die „LIV-Rebellen“ auf den zweiten Platz verwies und damit die angekündigte Party der lukrativen, aber wegen des saudischen Einflusses umstrittenen Tour verhinderte, war für Rahm trotz aller Spannungen im Vorfeld nur eine Randnotiz. Viel lieber nahm er die Glückwünsche entgegen, von den spanischen Tennisprofis Rafael Nadal und Carlos Alcaraz etwa, aber auch von Vorgänger Olazábal, der ihm auf dem Platz in die Arme gefallen war.

„Er hat mir gesagt, er hoffe, dass es der erste Masters-Sieg von vielen war“, berichtete Rahm, dessen Vater nach Ballesteros Auftritt beim Ryder Cup 1997 in Spanien von Freunden überredet worden war, den Sohn zum Golf zu schicken. Beide hätten sie etwas über Seve gesagt, der 2011 an den Folgen einer Tumorerkrankung verstorben war, „und ich glaube, hätte er uns noch zehn Sekunden mehr gegeben, wir hätten beide angefangen zu weinen“.

Mit vier Schlägen Rückstand auf Koepka hatte Rahm den Schlusstag begonnen, an dem zunächst die dritte Runde beendet werden musste. Die Wetterkapriolen der ersten Tage hatten den Zeitplan zusammengestaucht. Immerhin beruhigte sich das Wetter am Sonntag. Zuvor hatte es geregnet und gestürmt, am Freitag stürzten gar drei Pinien auf die Anlage, wobei wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde.

Die besseren Bedingungen auf der letzten Runde nutzte Rahm zur Aufholjagd. Nur an der 18, der „Stechpalme“, zitterte ihm die Hand – und doch hätte das Ende eines denkwürdigen Turniers kaum passender sein können. „Es mit einem ungewöhnlichen Par nach Hause zu bringen, eigentlich mit einem Seve-Par, war ein unabsichtliches Zeichen an ihn“, scherzte Rahm mit einem Blick in den Himmel. Ballesteros war für seine Rettungsaktionen nach verunglückten Schlägen bekannt. „Ich wusste: Er hat es heute für mich rausgerissen.“ (SID)