Zugleich wollen Zangerlé und Co. das Rennen nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen, denn die Zukunft von Leopard-Trek ist weiterhin fraglich.
Das LET-Aufgebot
75. Volta a Portugal: Tom Thill, Joël Zangerlé (beide L), Eugenio Alafaci, Piero Baffi (beide ITA), Sean de Bie (B), Oliver Hofstetter (SUI) Fabio Silvestre (POR), Jan Hirt (CZE).
Gallopin weg
Die Gerüchte waren hartnäckig (das „T“ berichtete), wurden nach Tony Gallopins Sieg bei der Clasica San Sebastian nicht weniger und wurden nun am Dienstag bestätigt: Der 25-jährige hoffnungsvolle Franzose wechselt von RadioShack-Leopard zu Lotto-Belisol. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Ob – wie gemunkelt – auch Onkel Alain Gallopin als sportlicher Leiter den gleichen Weg geht, teilte der belgische Rennstall allerdings nicht mit.
Eine „Familien-Angelegenheit“ ist der Wechsel trotzdem bereits jetzt: Gallopins Freundin Marion Rousse fährt für das Damen-Team von Lotto.
(clc)
Die 75. Portugal-Rundfahrt wird eine Herausforderung für das luxemburgische Kontinentalteam Leopard-Trek. Ein Rennen dieser Kategorie haben dessen Fahrer bislang noch nicht bestritten. Team-Manager Adriano Baffi ist gespannt, wie sich seine Schützlinge verkaufen werden. „Das wird ein Abenteuer“, so der Italiener.
Zwei Luxemburger
Mit Joël Zangerlé und Tom Thill stehen auch zwei Luxemburger im Aufgebot des Farmteams von RadioShack-Leopard. „Das Rennen wird sich sicherlich auf einem hohen Niveau abspielen“, zeigt Zangerlé den nötigen Respekt vor der bevorstehenden Rundfahrt. „Deshalb werden wir auch nicht das Gesamtklassement ins Auge fassen, sondern eher schauen, was wir auf einzelnen Etappen ausrichten können“, so der 25-Jährige kurz vor der Team-Präsentation.
Für den Goldmedaillen-Gewinner der JPEE, der mit der Tour de Luxembourg bereits ein Rennen einer noch höheren Kategorie gefahren ist (2.HC), ist die Portugal-Rundfahrt aber das längste Rennen, das er bislang bestritten hat. „Eine Rundfahrt über elf Etappen ist neu für mich. Im Vorfeld weiß ich selbst noch nicht genau, wie ich mit einem solch langen Rennen zurechtkomme.“
Dabei kann Zangerlé, wegen seiner bisherigen Leistungen diese Saison, durchaus selbstbewusst in die Rundfahrt gehen. Neben der Goldmedaille beim Straßenrennen der JPEE hat der Cessinger auch die Flèche du Sud als bester Luxemburger abgeschlossen, und das, obwohl er in der laufenden Saison auch noch mit diversen Verletzungen zu kämpfen hatte.
Kein Schritt zurück
Auch wenn ein Rennen wie die Volta a Portugal Neuland für die Leoparden ist, so bietet sie eine optimale Bühne, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. Durch den Rückzug von Leopard S.A. aus dem Profiradsport ist auch die Zukunft des Kontinentalteams mehr als ungewiss (siehe auch „T“ vom 3. August). Auch Joël Zangerlé weiß nicht, wie es mit seinem Team weitergehen wird. „Von offizieller Seite haben wir noch nichts gehört.“
Dabei steht aber bereits fest, dass es für den 25-Jährigen nur nach vorne gehen kann, auch im Falle einer Auflösung von Leopard-Trek. „Ich werde sicherlich keinen Schritt zurückgehen in meiner Karriere. Ich will versuchen, weiter voranzukommen, und dabei kann jedes Resultat, was ich noch erzielen werde, nur behilflich sein“, so Zangerlé.
Zudem kann er jetzt frei auffahren, da er sein Studium abgeschlossen hat. „Ich habe meinen Master jetzt in der Tasche und bin so oder so abgesichert“, erklärt Zangerlé. Mit dieser Gelassenheit ist sicherlich noch das eine oder andere Resultat in dieser Saison drin und vielleicht wird ja ein Team auf den Luxemburger aufmerksam, so dass er den nächsten Schritt nach vorne machen kann.
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