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Costa gewinnt in Gap

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Erster diesjähriger Sieg für einen Radprofi aus Portugal, verpasste Chance für RLT-Profi Andreas Klöden: Rui Costa hat am Dienstag die 16. Etappe der 100. Tour de France in Gap gewonnen.

Der Portugiese Rui Costa hat die 16. Etappe der 100. Tour de France gewonnen. Der Fahrer vom Team Movistar holte sich am Dienstag nach 168 Kilometern von Vaison-la-Romaine nach Gap den Sieg im Alleingang vor den Franzosen Christophe Riblon und Arnold Jeannesson. Costa war mit 25 weiteren Fahrern, u.a. Laurent Didier, frühzeitig ausgerissen und hatte am letzten Berg die entscheidende Attacke gesetzt.

Costa hatte aus der inzwischen zersplitterten Gruppe am letzten Anstieg auf den Col de Manse attackiert und ließ sich den Vorsprung von rund 50 Sekunden, den er am Gipfel hatte, nicht mehr nehmen. Auf der elf Kilometer langen, schwierigen Abfahrt ins Ziel musste er dennoch mit vollem Risiko fahren. Bester Radioschack-Fahrer war Altmeister Andreas Klöden auf Rang fünf.

Schreckenssekunde für Froome

Der Brite Christopher Froome verteidigte sein Gelbes Trikot und konterte dabei auf dem letzten Anstieg im Rücken der Ausreißer mehrere Attacken seines Herausforderers Alberto Contador. Eine Schrecksekunde hatten die beiden Rivalen auf der Schlussabfahrt zu überstehen, als Contador strauchelte und auch Froome ins Gras ausweichen musste. Am Ende erreichten alle Topfavoriten mit gut elf Minuten Rückstand das Ziel. An Froomes Vorsprung von 4:14 Minuten auf den Niederländer Bauke Mollema und 4:25 Minuten auf den zweifachen Toursieger Contador aus Spanien änderte sich dennoch nichts.

Unmittelbar nach dem Start in Vaison-La-Romaine hatten die ersten Fahrer versucht, wegzukommen. Allmählich hatte sich eine große Ausreißergruppe gebildet, in der zunächst auch Jens Voigt und Degenkolb, der sich für Dienstag einiges ausgerechnet hatte, fuhren. Doch sie fielen zurück und die definitive Spitzengruppe aus 26 Fahrern hatte sich gebildet.

Flüchtlinge hatten Erfolg

Bei einem Vorsprung von über acht Minuten 67 Kilometer vor dem Ziel war spätestens eigentlich klar, dass die Flüchtlinge Erfolg haben würden. Das Szenario kam den Topfahrern um Froome, Mollema und Contador einen Tag vor dem schweren zweiten Tour-Einzelzeitfahren entgegen. Ihre Verzweiflung auf der Verfolgung von einer geschlossenen Bahnschranke kurz aufgehalten worden zu sein, hielt sich deshalb in Grenzen.

Sie testeten sich untereinander lediglich auf dem 9,5 Kilometer langen Schlussanstieg vor der Abfahrt ins Ziel. Eine Attacke von Contador konnte Froome mit Hilfe seines Teamkollegen Richie Porte kontern. Danach herrschte wieder «Waffenstillstand» zwischen den Großmächten.

Laurent Didier (Radioshack Leopard Trek) wurde auf der Etappe 14., mit einem Rückstand von 1’04» auf den Tagessieger. Andy Schleck hatte im letzten Anstieg den Anschluss verloren, kam als 57. (auf 13:01) ins Ziel und verlor nochmal Zeit auf das Maillot Jaune. In der Gesamtwertung liegt Schleck auf dem 19. Platz, 21’07» hinter Christopher Froome. Laurent Didier ist 46., mit einem Rückstand von 1 Stunde 01’43» auf den Gesamtführenden.

Über 32 Kilometer zwischen Chorges und Embrun werden am Mittwoch mehr bergerfahrene Fahrer als die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr gefragt sein.