Tageblatt: Zunächst hieß es, Sie müssten nach dem Spiel ins Krankenhaus. Wie geht es Ihnen heute (am Montag)?
Clément Couturier: Ich habe einen unbeabsichtigten Ellenbogenschlag von Dejvid Sinani abbekommen. Die Lippe war offen, aber ich bin nicht ins Krankenhaus gefahren und werde erst heute Mittag zum Arzt gehen. Dann wird entschieden, ob das genäht werden muss. Aber es ist nichts Schlimmes. Solche Dinge sind Teil des Jobs (lacht).
Das heißt, Sie konnten diesen wichtigen Erfolg mit den Mannschaftskollegen feiern – oder ist es dafür noch zu früh?
Da ich nicht ins Krankenhaus musste, habe ich auch nichts in den Kabinen verpasst … Wir haben uns seit langer Zeit auf diese Partie vorbereitet und geduldig auf diesen Moment gewartet. Deshalb haben wir dann auch nach dem Spiel profitiert.
Das Ergebnis fiel klar und deutlich aus. Warum war Swift Hesperingen dem bisherigen Tabellenführer F91 Düdelingen am Sonntagabend derart überlegen?
Wir waren gut eingestellt. Die Vorgaben lauteten, sie hoch zu pressen und ihre Angriffe über die Seiten früh zu unterbinden. Manchmal plant man Dinge und kann sie nicht umsetzen, aber diesmal funktionierte es. Wir hatten uns vorgenommen, von der Schnelligkeit unserer Angreifer zu profitieren. Das Ergebnis ist logisch, auch wenn es sehr hart für den F91 ausgefallen ist. Wir haben eine großartige Leistung abgeliefert. Es wurde schon seit ein paar Wochen über dieses Spitzenspiel geredet und geschrieben. Es war im Hinblick auf die Meisterschaft kein entscheidendes Spiel, aber trotzdem war es aus unserer Sicht enorm wichtig, uns so stark zu präsentieren. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten gegen Monnerich und wollten danach den Pokal nicht vernachlässigen. Mit dem Auftritt in Düdelingen haben wir bewiesen, dass wir alles unter einen Hut bekommen. Es ist ein Ganzes. Wir sind als geschlossene Einheit aufgetreten.
Apropos geschlossene Einheit: Wann sind die zahlreichen Individualisten zu einer Mannschaft zusammengewachsen?
Das war ja genau das, was man im Vorfeld überall gehört hatte: Wir hätten zwar die besseren individuellen Qualitäten, aber Düdelingen sei die gereiftere Mannschaft. Im vergangenen Jahr konnte man sich tatsächlich die Frage stellen, warum wir mit diesen Spielern nicht mehr Dominanz auf den Platz bringen konnten. Doch es ist die schwierigste Baustelle gewesen. Seit der Ankunft des neuen Trainers ging es darum, eine Harmonie und gesunde Konkurrenz in den Verein zu bringen. Beim Spiel in Düdelingen hat man gesehen, dass das Kollektiv gut geölt ist und wir die richtige Einstellung haben. Das bedeutet nicht, dass wir jetzt den Boden unter den Füßen verlieren.
Es war Ihr erstes Duell gegen den ehemaligen Verein. Wie haben Sie diese Rückkehr nach Düdelingen persönlich erlebt?
Es war natürlich ein besonderer Moment. Ich respektiere diesen Klub sehr. Es hat mich gefreut, die Leute wiederzusehen, wie etwa Sportdirektor Manou Georgen. Aber auf dem Rasen spürt man davon nichts mehr. Ich vertrete Hesperingen und hatte wirklich große Lust, alles zu geben. Zudem war es angenehm, mal wieder vor so einer großen Kulisse zu spielen.
Sie haben zwei Vorlagen geliefert. War es insgesamt einer Ihrer besten Auftritte im Swift-Dress?
Ja, ohne Zweifel. Zudem war es ein Spiel, dem ein besonderes Interesse galt. Ich bin sowohl mit meiner individuellen Leistung als auch mit unserem kollektiven Auftreten zufrieden. Ich bin jemand, der lieber im Schatten bleibt und das Gesamtbild in den Vordergrund stellt. Es war mit Abstand unser bisher bestes Spiel der Saison.
Wie schwer wird es sein, sich nach dieser Machtdemonstration wieder auf die nächste Aufgabe, Käerjeng, zu konzentrieren?
Das wird kein Problem sein. Wir sind uns bewusst, dass wir jedes Wochenende unser Potenzial abrufen müssen. Es wäre schade, wenn uns jetzt ein Patzer unterlaufen würde. Es stehen uns in diesem Jahr noch vier Spiele bevor, die wir gewinnen müssen. Gelingt uns das, können wir ruhigen Gewissens in die Winterpause gehen und ein paar Tage abschalten. Das ist unser Ziel. Das Unentschieden gegen Petingen bleibt der kleine dunkle Fleck. Aber sie haben zuletzt gezeigt, dass sie ein Team sind, das noch viele Mannschaften ärgern wird. Wir waren an diesem Tag nur mittelmäßig. Wir haben unser Schicksal jetzt in den eigenen Händen und wollen ein Maximum an Punkten holen.
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