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«Bulle» Vettel will Jubiläum krönen

«Bulle» Vettel will Jubiläum krönen

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Das F1-Debüt im texanischen Austin ist für Sebastian Vettel in jedem Fall etwas Besonderes. Der Red-Bull-Pilot fährt seinen 100. Grand Prix. Passend dazu winkt vorzeitig der dritte Titelgewinn in Folge.

«High Noon» demnach im Wilden Westen: Jubilar Vettel will im dramatischen Duell mit Fernando Alonso schon am Wochenende (Rennen am Sonntag um 20.00 Uhr MESZ) die Entscheidung erzwingen und sich mit 25 Jahren zum jüngsten Dreifach-Weltmeister krönen.

Vettel Weltmeister

o Situation: Sebastian Vettel 255 Punkte, Fernando Alonso 245 Punkte

o Punkte-Verteilung: Sieger 25, 2. – 18, 3. – 15, 4. – 12, 5. – 10, 6. – 8, 7. – 6, 8. – 4, 9. – 2, 10. – 1

o … wenn er gewinnt und Alonso maximal 5. wird. Vettel hätte dann 280 P., Alonso käme auf höchstens 255.

o … wenn er 2. wird und Alonso maximal 9. Vettel hätte dann 273 P., Alonso käme auf höchstens 247.

o … wenn er 3. wird und Alonso nicht in die Punkteränge kommt, sprich maximal 11. wird. Vettel hätte dann 270 P., Alonso bliebe bei 245 Zählern.

o Dank der größeren Anzahl an Saisonsiegen wäre Vettel bei 25 Punkten Vorsprung nach dem GP der USA schon vor dem Finale in São Paulo am 25. November Weltmeister. Vettel hat in diesem Jahr bislang fünfmal gewonnen, Alonso dreimal.

Lotus war schon da

Am 21. Oktober wurde der „Circuit of the Americas“ offiziell eingeweiht, und dort drehten erstmals zu Show-Zwecken F1-Boliden ihre Runden. Und zwar diejenigen vom Lopez-Team Lotus, mit ihrem Renner aus der Saison 2010.

Am Steuer saßen neben dem belgischen Nr.-3-Piloten Jérôme dAmbrosio zwei Stars: Mario Andretti, F1-Weltmeister von 1978, bewegte erstmals seit seinem Rücktritt 1982 wieder einen F1-Boliden.

Erstmals am Steuer eines solchen saß derweil Schauspieler Patrick Dempsey. Dr. Derek Sheperd aus „Greys Anatomy“ ist renn-erfahren, nahm bereits an den 24 Stunden von Le Mans teil.

Nach dem Batman-PR-Coup beim GP von England werden die Lotus-Renner übrigens auch in Austin wieder Entertainment-Werbung machen: und zwar für das am 8. November vorgestellte Computer-Spiel „Angry Birds Star Wars“.

(clc)

Dies gelingt, wenn er 15 Punkte mehr einfährt als sein Widersacher im Ferrari (siehe auch Infobox). „Wir haben eine fantastische Chance, es liegt an uns“, sagte Vettel vor dem Comeback-Rennen der Formel 1 in den USA nach fünfjähriger Pause.

Titel-Hattrick

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hatte 2007 die raketenhafte F1-Karriere des Deutschen ihre erste Episode erlebt. Beim Abschied von Indianapolis gab Vettel sein Grand-Prix-Debüt und holte prompt als Achter einen Punkt im BMW-Sauber. «Es ist alles so schnell gegangen. 100 – das hört sich nach viel an», meinte der Red-Bull-Pilot vor seinem nächsten Karriere-Meilenstein.

Doch Vettel hat keine Zeit für einen Blick zurück. Alle Energie soll jetzt in die verbleibenden zwei WM-Läufe fließen, um als dritter Fahrer nach Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher den Titel-Hattrick perfekt zu machen. «Jeder im Team ist im Moment voll auf dem Gas, Bremspedal ist für keinen ein Begriff», beteuerte Vettel. Er hofft auf einen weiteren Leistungssprung seines ohnehin zuletzt bärenstarken Dienstwagens. «Ich bin sicher, dass für die nächsten zwei Rennen auch noch was kommt», sagte Vettel.

Zwei Cowboys

Aber Alonso will sich nicht ein weiteres Mal vom Deutschen düpieren lassen. Auch für ihn geht es um den dritten WM-Triumph, und dafür mobilisiert er alle Helfer. «Sie haben das schnellere Auto, wir haben das bessere Team. Jeder kämpft mit den Waffen, die er zur Verfügung», knurrte der Spanier.

Zehn Punkte Rückstand bei noch 50 zu vergebenden Zählern – Alonso ist längst nicht geschlagen.

Wie zwei Cowboys zum Shootout treffen sich die beiden Konkurrenten am Sonntag in Texas.

Passend zum Hollywood-Drehbuch liefert eine nagelneue Rennstrecke den Ort für die nächste Abrechnung. F1-Architekt Hermann Tilke warnte die Titeljäger vorab bereits vor dem hügeligen «Circuit of the Americas». «Es ist leicht, Fehler zu machen und schwierig, das Auto so abzustimmen, dass es für die ganze Strecke passt», sagte der deutsche Bauingenieur im Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Anspruchsvoller Kurs

Im Simulator trainierten Vettel und Alonso in der vergangenen Woche eifrig für den anspruchsvollen Kurs. Der Ferrari-Star schob sogar Zusatzschichten und verzichtete auf freie Tage. «Wir müssen alles tun, damit wir in Texas ein Auto haben, mit dem wir gewinnen können», forderte Scuderia-Boss Luca di Montezemolo. Die Titelrechnung hat sein Chefpilot schon aufgestellt: «Wenn wir in beiden Rennen vor Sebastian ankommen, haben wir vielleicht eine Chance.»

Mit so etwas will sich Vettel gar nicht beschäftigen. «Wir müssen auf uns schauen und voll angreifen. Der Rest wird sich zeigen», sagte der Doppelchampion. Einen weiteren Schub hat ihm die grandiose Aufholjagd von Abu Dhabi gegeben, als er 21 Plätze gut machte und noch Dritter wurde.

Der Sieger von Abu Dhabi, Kimi Räikkönen, kann seit dem letzten Grand Prix nicht mehr in die Titel-Entscheidung eingreifen. In den Kampf um den Sieg beim Rennen aber mit Sicherheit. Zumal das Lotus-Team von Gerard Lopez als Einziges zumindest ansatzweise auf Erfahrungswerte auf der neuen Strecke zurückgreifen kann (siehe Kader).