Knapp über zwei Stunden kämpfte die Luxemburgerin in Marokkos Hitze, um ins Viertelfinale einzuziehen. «Es ist eine trockene Hitze, ich bevorzuge das gegenüber einer feuchten Hitze», sagte sie.
Nach einem nervösen Start (0:3: «Ich war nicht richtig präsent und zeigte zu viel Respekt») war Minella jedoch im Spiel. Auch wenn dieser Durchgang mit 6:3 an Kanepi ging, die im August 2012 auf Platz 15 stand, wurde die Escherin zur bestimmenden Spielerin auf dem Platz, obwohl sie «Probleme hatte, mein Niveau hochzuhalten.» Doch Minella spielte weiter ihre Cross-Rückhand, bewegte ihre Gegnerin viel und wartete auf den richtigen Augenblick, um schnell auf die Vorhand zu spielen.
Auch wenn eine Schiedsrichterentscheidung zuungunsten der FLT-Vertreterin beim Stand von 3:2 im zweiten Satz Minella etwas aus dem Konzept brachte, gelang es ihr, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren und mit 6:4 auszugleichen.
Kanepi schien die Luft etwas auszugehen: Die Estin war von September 2012 bis Anfang April wegen Achillessehnenproblemen ausgefallen. Minella hingegen machte weiter Druck, ging früh in den Ball und erlief auch sehr viele Bälle.
Viertelfinale
«Sie hatte keine Waffen mehr, um mich an die Wand zu spielen. Und ich habe nicht nachgelassen und auf den richtigen Ball gewartet.» Die Geduld zahlte sich aus: Mit einem 6:3 zog die 27-Jährige ins Viertelfinale ein. Zum vierten Mal steht die Nummer eins der FLT nun in der Runde der letzten Acht bei einem WTA-Turnier; einmal schaffte sie den Sprung ins Halbfinale (2012 in Bad Gastein). Fast ein Jahr musste Minella auf einen Sieg gegen eine Spielerin aus den Top 50 warten: Anfang Juni in Bad Gastein gegen Carla Suárez Navarro.
«Ich bin glücklich, dass ich mein Spiel umsetzen konnte und ein Sieg heraussprang. In den letzten Wochen war das Tennis ebenfalls vorhanden. Ich bin froh, dieses Match gedreht zu haben. Das ist gut für die Moral», sagte Minella.
Ihre Viertelfinalgegnerin am Freitag (26.04.13) heißt Silvia Soler-Espinosa (Spanien, 64). Und gegen die Spanierin gab es bislang vier Niederlagen in fünf Vergleichen, die letzte in diesem Jahr in Acapulco.
«Das wird ein hartes Match. Aber ich fühle mich gut, habe Spaß und ich bin bereit, den Kampf einzugehen. Das ist bereits eine gute Waffe gegen solch eine Spielerin. Wichtig ist, dass ich sie daran hindere, ihre Vorhand aus dem Stand zu spielen. Ich muss kämpfen und positiv bleiben», analysierte Mandy Minella.
Doppel-Halbfinale
Am Freitag (26.04.13) oder Samstag steht für Minella und Timea Babos (Ungarn) – an drei gesetzt – dann auch das Doppel-Halbfinale auf dem Programm. Gegnerinnen sind Dominguez-Lino/Parra Santonja (Spanien) oder Kania/Olaru (Polen/Rumänien).
Am Donnerstag war Gilles Muller mit seinem Doppelpartner Victor Hanescu (Rumänien) in der zweiten Runde von Bukarest (Rumänien/467.800 Euro) im Einsatz.
Für Ugo Nastasi und Michal Schmid (Tschechien) war in Bournemouth (Großbritannien/10.000 $) im Viertelfinale Endstation: Das Duo unterlag den an vier gesetzten Ashley Hewitt/Jack Carpenter (Großbritannien) mit zweimal 1:6.
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