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Radsport Bais gewinnt Giro-Kraftprobe: Favoriten bleiben auf der 7. Etappe ruhig

Radsport  / Bais gewinnt Giro-Kraftprobe: Favoriten bleiben auf der 7. Etappe ruhig
 Davide Bais setzte sich am Freitag nach einer erfolgreichen Flucht durch Foto: Luca Bettini/AFP

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Der Italiener Davide Bais (EOLO-Kometa) hat die erste Kraftprobe des 106. Giro d’Italia gewonnen. Im steilen Schlussanstieg auf das schneebedeckte Gebirgsmassiv Gran Sasso auf 2.130 Metern setzte sich der 25 Jahre alte Radprofi am Freitag vor dem Tschechen Karel Vacek und Landsmann Simone Petilli auf der siebten Etappe durch. Andreas Leknessund bleibt im Rosa Trikot.

Eine Bergetappe bei seiner Heimrundfahrt, die auf über 2.000 Metern Höhe inmitten von Schneefeldern endet: Davide Bais hätte sich kaum einen schöneren Ort wünschen können, um im Alter von 25 Jahren den ersten Sieg seiner Profikarriere zu erringen.

Der letzte lange Anstieg in einer trostlosen, fast arktischen Landschaft hätte zum Schauplatz einer ersten großen Aussprache zwischen den Favoriten werden können. Doch vor allem wegen des starken Gegenwinds passierte im Peloton nichts – alle Favoriten kamen geschlossen ins Ziel, mit mehr als drei Minuten Rückstand auf den Sieger.

„Ich habe mit Angriffen gerechnet. Dieses Szenario ist ein Vorteil für mich. Ich bin froh, heute Abend noch in Rosa zu sein“, atmete der Norweger Andreas Leknessund auf, der die Führung in der Gesamtwertung mit 28 Sekunden Vorsprung auf den Belgier Remco Evenepoel behielt.

Das Spektakel lieferte am Freitag die Ausreißergruppe –  drei Fahrer ohne einen einzigen Sieg in ihrer Bilanz, die es gewohnt waren, im Schatten für ihre Leader zu arbeiten. Davide Bais, sein Landsmann Simone Petilli (Intermarché) und der Tscheche Karel Vacek (Corratec) fuhren auf der 218 km langen Etappe fast vom Start weg davon und hatten bis zu 13 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld, von denen sie bis zum Ziel noch drei Minuten halten konnten.

Contador und Basso jubeln

Auf dem 2.130 m hohen Gran Sasso war Bais der klügste Fahrer, der Petilli, der den ganzen Tag über viel garbeitet hatte, und Vacek, der während des Anstiegs kurz vor dem Zusammenbruch stand, überraschen konnte.

„Ich war nicht der Stärkste im Anstieg, ich habe auf den Sprint gewartet. Das ist mein erster Sieg. Ich habe nicht damit gerechnet. Ich dachte, ich würde (seinem Kapitän Lorenzo) Fortunato im Finale helfen“, betonte der Sieger, der auch das Blaue Trikot des besten Bergfahrers von Thibaut Pinot übernahm.

Im Team Eolo-Kometa war die Euphorie groß. In der zweitklassigen Mannschaft, die bei diesem Giro zu Gast ist, sind die Stars vor allem im Management des Teams zu finden, mit dem Spanier Alberto Contador, dem zweifachen Gewinner der Tour de France, und dem Italiener Ivan Basso, dem ehemaligen zweifachen Giro-Sieger.

„Für ein Team wie das unsere ist es fantastisch, hier zu gewinnen. Wir sind vor allem wegen Lorenzo Fortunato hier, aber es gibt so viele italienische Fahrer in unserem Team, die glänzen wollen. Für Davide ist es das dritte Jahr bei uns. Beim Giro zu gewinnen, ist schön“, sagte Contador. (AFP)

Corona im Bora-Team: Aleotti muss beim Giro aufgeben

Bora-hansgrohe muss beim Giro d’Italia auf einen wichtigen Helfer in den Bergen verzichten. Das deutsche Team um Bob Jungels teilte am Freitag mit, dass Giovanni Aleotti aufgrund eines positiven Coronatests nicht zur siebten Etappe an den Start gegangen ist. Der 23 Jahre alte Italiener habe zuvor Symptome gezeigt und sei umgehend isoliert worden. Auch Landsmann Nicola Conci vom Team Alpecin-Deceuninck musste den Giro am Freitag wegen einer Infektion verlassen. Damit sind Aleotti und Conci zwei von zahlreichen Profis, die vom Virus ausgebremst wurden. Das Jumbo-Visma-Team des slowenischen Favoriten Primoz Roglic beklagte vor dem Giro-Start mehrere Ausfälle. Der Italiener Giulio Ciccone von der Trek-Mannschaft musste nach einem Positiv-Test passen, ebenso der Schweizer Gino Mäder von Bahrain-Victorious.

Vollering gewinnt 1. Baskenland-Etappe

Das Team SD Worx hat am Freitag einen Doppelsieg bei der 1. Etappe der Baskenland-Rundfahrt (2.WWT) der Damen gefeiert. Nach 122,2 Kilometern von Etxebarria nach Markina-Xemein jubelte Demi Vollering mit 47 Sekunden Vorsprung vor ihrer Schweizer Teamkollegin Marlen Reusser. Dritte wurde die Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon/SRAM Racing). Marie Schreiber (SD Worx) beendete das erste Teilstück als 53. auf 8:07 Minuten, Nina Berton (Ceratizit WNT) stieg vorzeitig aus dem Rennen aus. Das Etappenrennen endet am Sonntag.

Im Überblick

Giro, 7. Etappe: Capua – Gran Sasso d’Italia (Campo Imperatore) (218 km)
1. Davide Bais (Italien/EOLO-Kometa) 6:08:40 Stunden, 2. Karel Vacek (Tschechien/Team Corratec-Selle Italia) 0:09 Minuten zurück, 3. Simone Petilli (Italien/Intermarché-Circus-Wanty) 0:15, 4. Remco Evenepoel (Belgien/Soudal-Quick Step) 3:10, 5. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma), 6. Thibaut Pinot (Frankreich/Groupama-FDJ), 7. Thomas Champion (Frankreich/Cofidis), 8. João Almeida (Portugal/UAE Team Emirates), 9. Eddie Dunbar (Irland/Team Jayco AlUla), 10. Christian Scaroni (Italien/Astana Qazaqstan Team) 3:10, … 31. Michel Ries (Luxemburg/Arkea Samsic) 3:24, … 53. Bob Jungels (Luxemburg/Bora-hansgrohe) 4:52, … 128. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo) 26:35

Stand in der Gesamtwertung nach 7 von 21 Etappen
1. Andreas Leknessund (Norwegen/Team DSM) 29:02:38 Stunden, 2. Evenepoel 0:28 Minuten zurück, 3. Aurélien Paret-Peintre (Frankreich/Ag2r Citroën Team) 0:30, 4. Almeida 1:00, 5. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) 1:12, 6. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 1:26, 7. Aleksander Wlassow (BORA-hansgrohe) gleiche Zeit, 8. Tao Geoghegan Hart (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 1:30, 9. Kämna 1:54, 10. Damiano Caruso (Italien/Bahrain Victorious) 1:59, … 56. Jungels 20:19, … 80. Ries 34:56, … 132. Kirsch 1:07:18

Grober J-P.
13. Mai 2023 - 9.28

"sind die Stars vor allem im Management des Teams zu finden,"
Von wem ist da die Rede, Dopingstars?