Das geht aus einem Bericht der TV-Sendung «60 Minutes Sport» hervor. Darin betont USADA-Chef Travis Tygart, dass ein Vertreter Armstrongs seiner Agentur im Jahr 2004 die Summe offeriert habe. «Ich war perplex. Für die USADA war das ein klarer Interessenkonflikt. Wir haben nicht gezögert, das Angebot abzulehnen», so Tygart am Dienstag (Ortszeit).
Versuchte Armstrong die Anti-Dopingagentur zu bestechen?
Er hob zudem hervor, dass der Amerikaner 1999 bei der Tour de France das damals noch nicht zu ermittelnde Dopingmittel Epo benutzt hatte. Dies sei bei Nachtests im Jahr 2005 nachgewiesen worden. «Wir haben sechs Proben überprüft, alle waren positiv», sagte Tygart.
Die USADA hatte Armstrong durch ihre Ermittlungen zu Fall gebracht und dem Texaner jahrelangen Dopingmissbrauch sowie den Vertrieb illegaler Substanzen nachweisen können. Armstrong verlor daraufhin seine sieben Tour de France-Titel und wurde auf Lebenszeit gesperrt. Tygart betonte, dass Armstrong ehemalige Team-Kollegen eingeschüchtert habe, nachdem diese vor Gericht gegen ihn ausgesagt hatten. Er selbst habe während der Untersuchungen anonyme Morddrohungen erhalten.
Armstrong bei Winfrey
Lance Armstrong wird sich des Weiteren am 17. Januar bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seiner lebenslangen Sperre wegen Dopings in der Talkshow der Starmoderatorin Oprah Winfrey zu dem Thema äußern. In der Ankündigung von Winfrey’s Kabelkanal OWN hieß es am Dienstag, Armstrong werde sich zu den jahrelangen Anschuldigungen des betrügerischen Verhaltens und den Vorwürfen des Lügens über den Gebrauch leistungssteigernder Mittel während seiner Radrennfahrerkarriere äußern. Die 90-minütige Talkshow werde am 17. Januar ab 21.00 Uhr Ortszeit (03.00 Uhr 18. Januar MEZ) ausgestrahlt und sei auch über Livestream unter Oprah.com zu sehen.
Im vorigen Jahr war Armstrong Doping nachgewiesen worden, das er unter anderem bei seinen Tour-de-France-Siegen zwischen 1999 und 2005 betrieben hatte. Die Erfolge wurden ihm deswegen aberkannt. Armstrong hatte stets alle Dopingvorwürfe bestritten und seine Kritiker zum Teil scharf angegriffen. Kürzlich berichtete die «New York Times», der gesperrte Sportler denke über ein Geständnis nach. Offiziell bestätigt wurde dies bislang nicht.
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