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Angst vor neuen Krawallen

Angst vor neuen Krawallen

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Sportlich ist die Sache klar. Die Russen wollen den Gruppensieg, die Griechen glauben allen Prognosen zum Trotz an ihre Mini-Chance. Vor dem Vorrundenfinale in Gruppe A sorgen sich die EM-Gastgeber erneut um die Sicherheit in Warschau.

In Warschau geht die Sorge vor einem neuen Problemspiel um. Die polnische Hauptstadt befürchtet vor dem Gruppenfinale zwischen Russland und Griechenland am Samstag (16.06.12 – 20.45 Uhr: ZDF Info) erneut Ausschreitungen durch gewaltbereite Fans. Einige der 20.000 erwarteten russischen Anhänger sollen nicht nur friedliche Absichten haben. Der polnische Regierungschef Donald Tusk deutete an, dass der russische Präsident Wladimir Putin vor möglichen Racheakten russischer Gewalttäter gewarnt habe. „Es könnte sein, dass von russischer Seite noch gefährlichere Leute als bisher auftauchen.“

Griechenland – Russland

o So wollen sie spielen

Griechenland:
13 Sifakis – 15 Torosidis, 19 Sokratis, 5 Kyriakos Papadopoulos, 20 Holebas – 2 Maniatis, 21 Katsouranis, 10 Karagounis – 14 Salpingidis, 17 Gekas, 7 Samaras
Es fehlen: Avraam Papadopoulos (Kreuzbandriss) / Sperre droht: Holebas, Karagounis, K. Papadopoulos, Salpingidis, Torosidis

Russland:
16 Malafejew – 2 Anjukow, 12 Beresuzki, 4 Ignaschewitsch, 5 Schirkow – 6 Schirokow, 7 Denissow, 8 Sirjanow – 17 Dsagojew, 11 Kerschakow, 10 Arschawin
Es fehlt: – / Sperre droht: Dsagojew, Denissow

o Schiedsrichter:
Jonas Eriksson (Schweden)

o Bisherige Vergleiche:
3 Siege, 5 Unentschieden, 15 Niederlagen

o Anstoß:
Samstag (16.06.12) um 20.45 Uhr in Warschau (TV: ZDF Info)

Die erschreckenden Bilder vor und nach der Partie zwischen Polen und Russland sind noch immer präsent – heute Abend könnte es erneut eine brisante Konstellation geben. Denn zeitgleich zum Spiel der Russen im citynahen Nationalstadion werden in der Fan-Zone von Warschau rund 100.000 Anhänger erwartet, die das entscheidende Spiel der polnischen Mannschaft in Breslau gegen Tschechien auf einer Riesenleinwand verfolgen wollen.

Alarmbereitschaft

Kommt es dann zu Zusammenstößen zwischen siegestrunkenen russischen Krawallmachern und Polen? Ministerpräsident Tusk setzt auf starke Polizeipräsenz: „Wir werden noch mehr Einsatzkräfte und -mittel konzentrieren als bei dem kritischen Spiel gegen Russland“, sagte er in einem Interview mit dem polnischen Rundfunksender Radio Zet. „Ich hoffe sehr, es wird nicht notwendig sein, sie einzusetzen.“ Auch die Europäische Fußball-Union ist in erhöhter Alarmbereitschaft. „Die UEFA steht in engem Kontakt mit der Polizei. Wir wollen sichergehen, dass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um die große Zahl an russischen Fans angemessen und sicher in Empfang zu nehmen“, sagte UEFA-Sprecher Robert Faulkner.

Die Protagonisten auf dem Rasen blenden diese Nebengeräusche aus. Ob die Russen um Andrej Arschawin und den überragenden Dreifach-Torschützen Alan Dsagojew oder die bislang sieglosen Griechen – die Profis scheinen nur auf das K.o.-Spiel konzentriert. „Griechenland ist ein gefährliches Team, vor allem sehr zweikampfstark“, sagte Russlands Trainer Dick Advocaat. „Aber das Wichtigste wird sein, welche Leistung meine Mannschaft zeigt. Davon wird vieles abhängen“, sagte der Niederländer.

Für den Underdog ist die Ausgangslage gleichermaßen ernüchternd wie eindeutig: Nur ein Sieg hilft. „Die Chance auf das Viertelfinale ist dennoch da“, sagt Theofanis Gekas. „Wir müssen die Russen schlagen, alles andere zählt nicht“, sagte auch Linksverteidiger José Holebas mit einer Mischung aus Trotz und Ungläubigkeit.