Die für Freitag geplante dritte Etappe der Tour Méditerranéen von L’Etasque nach Saint-Rémy-de-Provence ist kurzfristig abgesagt worden. Aus Sicherheitsgründen erteilten die lokalen Behörden dem Veranstalter keine Freigabe für das Rennen. „Es gab logistische Probleme, die außerhalb unserer Kontrolle lagen“, teilten die Organisatoren mit.
Der Zweite der Gesamtwertung, Maxime Monfort (B/RLT), zeigte sich enttäuscht über diese Entscheidung und twitterte: „Es scheint mir, als ob mit etwas gutem Wille von Seiten der verantwortlichen Politiker eine alternative Streckenführung hätte gefunden werden können.“
Die vierte Etappe führt das Feld mit den beiden Luxemburgern Bob Jungels (RLT) und Ben Gastauer (Ag2r) am Samstag (09.02.13) über 145 km von Rousset auf den Mont Faron bei Toulon.
„Wie Ullrich“
Unterdessen wird die Kritik am designierten Leader des RadioShack-Leopard-Rennstalls, Andy Schleck, immer lauter. Nachdem er bei der ersten Etappe der Tour Méditerranéen wieder vom Rad gestiegen ist, fragt sich die französische Sporttageszeitung L’Equipe (Freitag- Ausgabe), ob sich der jüngere der beiden Schleck-Brüder aufgegeben habe und seine Leaderrolle nicht erfüllen könne. Grund hierfür könnten unter anderem die Sperre seines Bruders Frank sowie Aussagen von Alain Gallopin sein, einem der sportlichen Leiter des RLT-Teams. „2012 beklagte sich Andy darüber, dass Johan Bruyneel zu viel Druck ausüben und ihn das stressen würde. Nun ist Johan nicht mehr da, aber die Situation bleibt unverändert“, wird Gallopin in L’Equipe zitiert. Die Sporttageszeitung vergleicht den Tour-Sieger von 2010 mit dem ehemaligen deutschen Radprofi Jan Ullrich. Es würde Andy an der nötigen professionellen Einstellung fehlen.
So würde er sich, genau wie Ullrich zu seiner Zeit, über den Winter zu sehr gehen lassen. Es wird sogar behauptet, dass Schleck regelmäßig seine Trainingsfahrten „vergessen“ würde. Er sei sich schlichtweg nicht bewusst gewesen, dass er arbeiten müsse, so die harten Vorwürfe seines Sportlichen Leiters.
Schwierige Situation
Auch Kim Andersen, ebenfalls Sportlicher Leiter bei RLT und enger Vertrauter der Familie Schleck, bekommt im Artikel sein Fett weg. Er habe vorgeschlagen, dass man Frank Schleck bezahlen solle, um mit Andy gemeinsam zu trainieren.
Gallopin versteht seinerseits nicht, wieso Andy Schleck über den Winter in Luxemburg bleibt, anstatt irgendwo im Süden zu trainieren.
Auf jeden Fall ist die Situation für Schleck auch mit der neuen Saison noch nicht einfacher geworden. Erst wird sein Bruder Frank, wegen einer positiven Dopingprobe auf das Diuretikum Xipamid, für ein Jahr gesperrt, dann findet er sich selbst im Peloton noch nicht zurecht. Je länger die Resultate ausbleiben, desto schwieriger wird die Situation für den Luxemburger.
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