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Andersen nimmt Option auf Gesamtsieg

Andersen nimmt Option auf Gesamtsieg

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Michael Andersen vom dänischen Team Cult Energy hat am Freitag die Königsetappe der Flèche du Sud gewonnen und sich damit eine gute Ausgangsposition für den Gesamtsieg gesichert.

Vielleicht hatten einige die diesjährige Etappe durchs Ösling unterschätzt. Jedenfalls hatten die Organisatoren die Streckenführung so ausgelegt, dass es gleich zu Beginn der Etappe richtig ans Eingemachte ging. So versuchten die Ersten bereits am Anstieg nach Bourscheid, dem Feld davonzueilen. Wenig später bildete sich dann auch eine vierköpfige Spitzengruppe um Michael Andersen (DK/Cult Energy), Joey Rosskopf (USA), Mirco Saggiorato (SUI/EKZ) und Samuel Harrison (GBR).

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www.fleche-du-sud.lu

Im Feld war Leopard-Trek ganz auf sich alleine gestellt. Auch wenn knapp 90 Fahrer noch gemeinsam an der Spitze des Gesamtklassements lagen, fühlte sich niemand berufen, sich an der Führungsarbeit zu beteiligen. So wuchs der Vorsprung der Spitzengruppe schnell auf 6′. Pit Schlechter, Alex Kirsch und Fabio Silvestre versuchten den Rückstand noch aufzuholen, doch ganz sollte es nicht mehr gelingen. Aus dem Führungs-Quartett fiel Harrison noch zurück, sodass Andersen, Rosskopf und Saggiorato den Etappensieg und die Führung im Gesamtklassement unter sich ausmachten. Hier zeigte der 21-jährige Däne einen beeindruckende Leistung und ließ seinen beiden Mitstreitern auf der ansteigenden Zielgerade nicht den Hauch einer Chance.

Größere Reserven

Durch diesen Erfolg wurde Andersen, der u.a. zweimal Liège-Bastogne-Liège der U23 gewann, auch gleich zum Top-Favorit auf den Gesamtsieg. „Es war ein schweres Rennen, vor allem der Wind machte uns zu schaffen. Wir arbeiteten an der Spitze gut zusammen. Auf dem Parcours merkte ich schnell, dass ich wohl noch die größten Reserven hatte und so war es am Ende auch“, schilderte Andersen den Verlauf der Etappe.

Für die beiden letzten Tage blickt er ebenfalls positiv nach vorne. „Wir haben eine starke Mannschaft, vier weitere Fahrer aus dem Team fuhren mit der ersten Gruppe ins Ziel“, so Andersen, der für die kommende Saison wohl einen Profivertrag erhalten wird.

Zangerlé weiter in Gelb

Leopard-Trek schaffte es noch, das Feld auseinanderzureißen, indem sie Windkante fuhren. Eugenio Alafaci, Joël Zangerlé und Kristian Haugaard haben 1’08» Rückstand auf Andersen. Ihnen bleibt, genau wie den Differdingern Johan Coenen, Salvador Guardiola und Sascha Weber, nichts anderes übrig, als am Samstag (11.05.13) volles Risiko zu gehen und einen Ausreißversuch zu unternehmen, wollen sie noch eine Chance auf den Schlusssieg wahren. Vor allem das Team von Adriano Baffi hatte sich am Freitag mehr erwartet und zeigte sich auch darüber enttäuscht, dass sich kein Team an der Führungsarbeit beteiligte.

Das hatte sich auch Gab Gatti anders vorgestellt, der seine Jungs dazu auffordern wollte, sich an der Arbeit im Feld zu beteiligen, was diese aber anders sahen. Christian Helmig schaffte es, das Rush-Trikot zu verteidigen, jedoch verlor Johan Coenen den ersten Platz in der Bergwertung an Saggiorato, der alle fünf GPM gewinnen konnte.

In der Wertung des besten Luxemburgers konnte Joël Zangerlé seinen Vorsprung noch ausbauen. Der LET-Fahrer liegt 6’59» vor Kevin Kohlvelter (CCI Differdingen). Seine Gesichtsverletzung beeinträchtigte Zangerlé am Freitag schon etwas weniger. „Es geht heute (Freitag, d.Red.) bereits viel besser. Leider verlief die Etappe für uns nicht optimal“, so der 24-Jährige.

Die Etappe am Samstag (11.05.13) von Kayl nach Zolver ist mit 157,6 km das längste Teilstück der diesjährigen Flèche. Zudem stehen fünf Bergwertungen auf dem Programm, so dass die Möglichkeit besteht, sich vom Feld abzusetzen. Nun ist die dänische Cult-Energy-Mannschaft des Führenden Michael Andersen gefordert, die das Tempo im Feld bestimmen müssen.

Das Team von Sportdirektor Michael Skelde dürfte jedoch stark einzuschätzen sein, so dass es schwer sein wird, ihnen über eine Minute abzunehmen. Es besteht aber kein Zweifel, dass viel Arbeit vor ihnen liegt, denn kampflos werden sich die anderen Fahrer nicht geschlagen geben.