Zu Beginn der Play-off-Halbfinals der Damen sind die Rollen klar verteilt

Zu Beginn der Play-off-Halbfinals der Damen sind die Rollen klar verteilt
Lisy Hetting (in Grün) hofft, Steinsel mehr fordern zu können als noch im Pokalfinale.

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Nachdem die Herren bereits Ende März im Play-off-Modus angekommen sind, wird
es heute Abend mit dem Beginn der Best-of-three-Halbfinalserie auch bei den Damen ernst.

Bereits vor Wochen hatten der Tabellenerste Düdelingen und der amtierende Pokalsieger Steinsel ihr Ticket für das Final Four gebucht. Die anderen beiden Halbfinalisten mussten da schon länger bangen. Hostert machte seine Teilnahme am vorletzten, Ettelbrück sogar erst am letzten Spieltag der Titelgruppe perfekt. Somit trifft der T71 heute Abend auf die Etzella, Steinsel empfängt im Remake des Pokalfinales den Gréngewald.

Die Favoritenrollen dürften dabei in beiden Partien klar verteilt sein, wie auch Etzella-Kapitänin Lynn Schreiner bestätigt, die glaubt, dass ihr Team aus einer schwierigen Saison bisher noch das Beste herausgeholt habe. Denn beide Profispielerinnen, mit denen der Klub aus dem Norden in die laufende Spielzeit startete – Stefanie Yderström und Zoritsa Mitov –, zogen sich in der Qualifikationsphase einen Kreuzbandriss im Knie zu. Daraufhin bestritt die Etzella mehrere Partien nur mit einer anstatt zwei ausländischen Verstärkungen. Hinzu kamen zudem immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle und somit eine karg besetzte Ersatzbank.

„Wir hatten schon sehr viel Pech in dieser Saison, da musste auch mal das Glück auf unserer Seite sein“, erklärt Schreiner, die hiermit den vergangenen Samstag meint. Denn trotz der Niederlage gegen den T71 am letzten Spieltag der Titelgruppe – wieder einmal mit nur einer Profispielerin – zog man ins Halbfinale ein, da der direkte Konkurrent Contern gleichzeitig gegen die Musel Pikes verlor. „Wir wussten, was in uns steckt und wollten uns nicht nur mit dem Einzug in die Titelgruppe zufriedengeben, deshalb kämpften wir bis zum Schluss“, so die 28-Jährige.

Nun wartet im Halbfinale der T71 Düdelingen, der den Beginn der Saison dominierte und in der Qualifikation keine einzige Begegnung verlor. In den letzten Wochen schwächelte das Team des scheidenden Trainers Thierry Kremer jedoch und hatte in drei der letzten vier Partien das Nachsehen. „Für mich bleibt Düdelingen trotzdem der Favorit. Die Mädels haben eine super Saison gespielt. Sie haben im Vergleich zu uns zwar einen sehr jungen Kader, doch genau das ist meiner Meinung nach ihre große Stärke, denn sie agieren unbekümmerter.“ Doch ganz chancenlos sieht Schreiner ihr Team nicht, das sich in den letzten Wochen besser auf das US-Duo Brandy Montgomery und Cecilia Okoye eingespielt hat: „Wir besitzen mehr Erfahrung und wissen, dass diese Spiele entscheidend sind. Wir hatten auch einmal eine Saison, in der wir zu Beginn dominierten, zum Schluss jedoch nachgelassen haben. Davon kann man sich jedoch nichts kaufen.“

Im Ettelbrücker Lager rechnet man sich gegen Düdelingen auf jeden Fall bessere Chancen aus als es gegen Steinsel der Fall gewesen wäre, das nach dem Pokalfinale mit neuem Selbstvertrauen antritt und seither keine Begegnung mehr verlor. „Das haben sie irgendwie auch uns zu verdanken“, scherzt Hostert-Spielerin Lisy Hetting. „Wir hatten hier leider einen sehr schlechten Tag.“

Steinsel: Der Favorit

Seit dem Pokalfinale gab es für die Spielerinnen von Trainer Hermann Paar hingegen mehrere schwierigere Spiele, wie zum Beispiel die Niederlagen gegen Contern und Ettelbrück, aufgrund derer man länger als gewollt ums Final Four zittern musste. Im Halbfinale wartet nun erneut die Amicale, keine einfache Aufgabe, denn laut Hetting ist zurzeit kein Team so gut drauf wie Liz Schmitz und Co.: „Natürlich hätten wir uns lieber den T71 gewünscht, doch man kann sich nicht alles aussuchen. Zu verlieren haben wir auf jeden Fall nichts.“

Uns so hofft die 28-Jährige, dass man diese Halbfinal-Serie doch spannender gestalten kann als es so mancher im Vorfeld erwartet. „Das erste Spiel findet mitten in der Woche statt, da sind die Voraussetzungen schon andere. Vielleicht kommt uns das ja entgegen. Und im Gréngewald, da spielen viele Teams nicht gerne. In einer Serie kann viel passieren, mehr als im Pokal, wo es auf eine Partie ankommt.“

Im Gegensatz zur Generalprobe vor eine Woche, als Lisy Hetting und US-Spielerin Alexandra Louin krankheitsbedingt fehlten, sind heute beim Gréngewald alle wieder an Bord. Und vielleicht können die Außenseiter den Favoriten doch ein Bein stellen. Die Meisterschaft bei den Damen war nämlich lange nicht mehr so ausgeglichen wie in diesem Jahr.