Judo / Anetta Mosr ist Luxemburgs Hoffnung bei der Heim-Europameisterschaft

Drei Wettkämpfe, drei Medaillen: Bei Anetta Mosr ist nicht nur der Erfolg, sondern auch das Strahlen zurückgekehrt (Foto: Editpress/Didier Sylvestre)
Ein schüchterner Blick in Richtung der schaumigen Milchschokolade, ein kurzes Lächeln für den Fotografen: Sie sei es nicht gewohnt, Interviews zu geben, sagt Anetta Mosr. Die Beforter Judoka wuchs im Schatten von nationalen Aushängeschildern zu einer neuen Hoffnungsträgerin heran. Die zurückgetretene Manon Durbach oder Claudio dos Santos standen im Rampenlicht, während die Mosr-Zwillinge sich erst einmal bewusst werden mussten, in welche Richtung die Karrieren gehen sollten. Lange Monate herrschte 2019 Ungewissheit, ob die 19-jährige Anetta die Aufgabe annehmen – und sich der Rolle der neuen Vorzeigeathletin der FLAM-Damen annehmen würde.
Ihre Zwillingsschwester Klara setzte sich andere Prioritäten. Die LTB-Absolventin konzentriert sich im Abschlussjahr auf ihre Examen, trainiert nur noch, wenn es der Terminkalender erlaubt. Eine Entscheidung, die Anetta zwar akzeptiert, aber nicht nachvollziehen kann: „Es war irgendwie abzusehen, dass es so kommen würde. Vielleicht braucht sie einfach eine Pause, wie ich sie auch hatte.“