Christophe Junker
Die Meinungen von F91-Trainer Marc Grosjean und Sébastien Allieri, Coach des RFCUL, gehen weit auseinander.
Für Düdelingens belgischen Profi-Coach ist es ein Unding, dass einer seiner Spieler beschuldigt wird: „Ich finde es schade, wie Hammami (der F91-Innenverteidiger soll Racing-Abwehrspieler Saber Zennane am vergangenen Sonntag aus dem Rückhalt geschlagen haben, d. Red.) in der Presse an den Pranger gestellt wurde. Keine Spur von ‚présemption d’innocence‘. Ich vertraue meinem Spieler jedenfalls weiterhin.“ Kann Grosjean auch, ist sein Spieler doch so lange spielberechtigt, ehe er nicht vom FLF-Verbandsgericht als schuldig für seine Tat befunden wurde.
Statutenkonform war das Urteil vom vergangenen Donnerstag. Alles andere als drei Punkte für den F91 wäre eine Überraschung gewesen. Marc Grosjean hatte eh nie mit einem anderen Urteil gerechnet; er geht sogar noch weiter: „Ein anderes Urteil als das, was gefällt wurde, hätte Tür und Angel für Missbrauch geöffnet.“
Ganz andere Töne schlägt dagegen Sébastien Allieri an. Der Franzose giftete gestern gegenüber dem Tageblatt über den F91: „Ich hoffe, dass es Düdelingen nicht mehr schafft und nicht Landesmeister wird.“ Warum Allieri so aufgebracht ist, wo doch seine Mannschaft nicht mehr zur zweiten Halbzeit in Düdelingen antrat? Er klärt auf: „Wir sind nur nicht mehr zur Partie angetreten, um Schlimmeres auf dem Spielfeld zu verhindern. ‚On aurait pu leur rendre la même monnaie‘ …“ Allieri hoffte auf Fair Play aus Düdelingen und spekulierte auf eine Neuansetzung der Partie.
Auf Jeunesser Seite hielt sich Trainer Jacques Muller zurück. Beim Rekordmeister ist man eher darauf bedacht, sämtliche Kräfte zu bündeln und den winzigen Punkt Vorsprung auf den F91 erfolgreich bis zum Saisonende zu verteidigen. „Wir müssen jetzt nur noch nach uns schauen. Es sind nur noch vier Spiele und wir haben es selbst in der Hand. Wir müssen die Mentalität wiederfinden, die uns diese Saison bislang auszeichnete.“
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können