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Alle jagen Sébastien Ogier

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Mit dem Klassiker in Monte Carlo startet die Rallye-WM ins neue Jahr. VW-Pilot und Titelverteidiger Sébastien Ogier will mit einem Sieg beim Heimspiel gleich ein Ausrufezeichen setzen.

Der Jäger wird zum Gejagten, ein neues Team mischt mit, und ein ehemaliger Formel-1-Star steigt ein: Alle Augen werden sich auf VW-Pilot und Titelverteidiger Sébastien Ogier, Rückkehrer Hyundai und Neuling Robert Kubica richten.

Kalender 2014

16. bis 19. Januar:
Rallye Monte Carlo

7. bis 9. Februar:
Schweden-Rallye

7. bis 9. März:
Mexiko-Rallye

4. bis 6. April:
Portugal-Rallye

9. bis 11. Mai:
Argentinien-Rallye

6. bis 8. Juni:
Italien-Rallye

27. bis 29. Juni:
Polen-Rallye

1. bis 3. August:
Finnland-Rallye

22. bis 24. August:
Deutschland-Rallye

12. bis 14. September:
Australien-Rallye

3. bis 5. Oktober:
Frankreich-Rallye

24. bis 26. Oktober:
Spanien-Rallye

14. bis 16. November:
www.wrc.com

Favorit

Der Franzose Ogier, der 2013 mit neun Siegen souverän den WM-Titel gewonnen und die Nachfolge von Rekordweltmeister Sébastien Loeb angetreten hatte, erwartet, „dass uns die anderen Teams unter Druck setzen werden“. Trotzdem gilt der 30-Jährige als Favorit auf den erneuten Gewinn der WM-Krone. Mit einem Sieg beim Heimspiel, dem ersten von insgesamt 13 Rennen, könnte Ogier gleich ein Ausrufezeichen setzen. Im Vorjahr musste er sich bei der „Monte“ noch Loeb geschlagen geben.

Als kleiner Knirps sah Ogier die Rallye-Stars der 80er-Jahre um Walter Röhrl durch seine Heimatstadt Gap rasen. Als Weltmeister kehrt der Franzose jetzt in sein „Kinderzimmer“ zurück, um sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen: Die Rallye Monte Carlo gewinnen und damit den Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung in seinem 315 PS starken VW Polo R WRC legen. „Ich freue ich mich, dass die ‹Monte› in diesem Jahr in meiner Heimatstadt Gap startet. Das ist für mich ein besonderer Anreiz, am Ende der Schnellste zu sein“, sagt Ogier.

Der Klassiker führt diesmal über rund 384 Wertungskilometer, zweimal geht es über den berühmt-berüchtigten Col de Turini. Ein Sieg bei der „Monte“ ist immer noch etwas ganz Spezielles. Eine besondere Rollen werden wie immer die Reifen spielen. „Man ist eigentlich nie mit dem richtigen Reifen unterwegs, höchstens mit dem am wenigsten falschen“, weiß auch Ogier.

Neuer Dominator

Der Franzose ist der neue Dominator der Rallye-Szene. Mit neun Siegen fuhr der 30-Jährige im vergangenen Jahr alles in Grund und Boden, was sich ihm in den Weg zu stellen versuchte. Auch 2014 soll es nicht anders werden. Er und sein Beifahrer Julien Ingrassia könnten „jedes Rennen“ gewinnen, zudem würden auf seiner Sieges-Liste neben Monte Carlo noch Argentinien und Polen fehlen, sagt der selbstbewusste Ogier.

„Die Titelverteidigung ist natürlich unser ganz großes Ziel. Einen Titel zu gewinnen, ist niemals leicht. Ihn erfolgreich zu verteidigen noch schwerer“, sagte Ogier: „Ich bin mir sicher, dass uns die anderen Teams unter Druck setzen werden. Nach dem erfolgreichen Jahr 2013 gehe ich aber selbstbewusst in die neue Saison. Der Polo hat kleine Verbesserungen bekommen. Er ist beispielsweise noch zuverlässiger geworden.“

Auch Ogier selbst hat ein neues Level erreicht. Nicht nur die Liaison mit TV-Moderatorin Andrea Kaiser rückte den Franzosen ins Scheinwerferlicht, dem WM-Titel folgten Ehrungen über Auszeichnungen, ein wahrer Gratulations-Marathon sozusagen. Entsprechend kurz fiel die Entspannungsphase aus, ein paar Tage Thailand über den Jahreswechsel mussten letztlich reichen. Da wird es sicher gut tun, dass sich jede Menge Freunde und Verwandte angesagt haben, den Weltmeister bei der Fahrt durch sein „Kinderzimmer“ hautnah zu unterstützen. Damit auch der Traum vom „richtigen“ Monte-Sieg endlich in Erfüllung geht.

Neuville, Kubica

Einen ähnlichen WM-Einstand wie VW wünschen sich die Koreaner von Hyundai, die erstmals seit dem peinlichen Aus 2003 wieder am Start sind und laut Motorsport-Chef Gyoo Heon-choi „noch eine Rechnung offen“ haben.

Immerhin setzt sich Vize-Weltmeister Thierry Neuville (Belgien) ans Steuer des i20 WRC. Neuville freut sich auf „das neue Abenteuer mit Hyundai“, wobei Monte Carlo vor allem für Lerneffekte denn für WM-Punkte sorgen wird. Während bei Citroën nach dem endgültigen Abgang von Loeb die Hoffnungen auf dem Norweger Mads Östberg und dem Nordiren Kris Meeke ruhen, hat Ford neben Rückkehrer Mikko Hirvonen (Finnland) ein ganz besonders heißes Eisen im Feuer: Robert Kubica.

Der Pole steigt nach dem Gewinn der WRC2 in die „erste Liga“ auf und weiß genau: „Ein neues Kapitel in meine Rallye-Karriere beginnt.“ Nach seinem schweren Unfall 2011 als Gaststarter bei einer Rallye in Italien war die Formel-1-Karriere des 29-Jährigen jäh beendet. Obwohl körperlich immer noch gehandicapt, zeigte Kubica aber im vergangenen Jahr in seinem zweiten Leben als Rennfahrer derart gute Leistungen, dass der Aufstieg zwangsläufig folgte. Vor seiner ersten „Monte“ hat Kubica jede Menge Respekt: „Das ist eine große Herausforderung, die man nie unterschätzen sollte.“