Für die erste Möglichkeit kurz nach dem Anpfiff (2.) waren die Gastgeber aber nicht selbst verantwortlich: Nach einem missglückten Rückpass von Kapitänin Fournier kullerte der Ball nur knapp am Pfosten vorbei. Trainer Dan Santos’ Plan war klar erkennbar: den Gegner früh beim Spielaufbau unter Druck zu setzen, um den Ball möglichst nah vor dem Tor zu erobern. Das Spiel gegen den Ball funktionierte in der Tat durchwegs gut, allerdings war das Spiel mit dem Ball vor allem in der ersten Halbzeit ausbaufähig. Zu oft versuchten Miller und Co., ihre Mitspielerinnen in die Tiefe zu schicken, anstatt sich mit einfachen Pässen durchzukombinieren.
Gefahr entstand demgemäß, vor allem in der ersten halben Stunde, ausschließlich durch Standards von Estevez: Erst zirkelte sie eine Ecke (11.) knapp am zweiten Pfosten vorbei, dann zielte sie bei ihrem stramm geschossenen Freistoß (21.) aus 25 Metern zu zentral. Die größte Möglichkeit ging wiederum auf das Konto der omnipräsenten Stürmerin, als sie einen direkten Freistoß an die Latte setzte (25.). Der Gegner fiel bis dato nur durch körperbetontes Zweikampfverhalten auf, denn spielerisch sprang selten etwas Zählbares heraus. So war es eine Frage der Zeit, bis die Luxemburgerinnen den Führungstreffer erzielen würden. Gäste-Torhüterin Andre reagierte einige Male glänzend, doch beim Führungstreffer von Estevez war sie chancenlos.
Estevez spielte ihre Schnelligkeit abermals aus und schloss zum 1:0 ins lange Eck ab. Es schien, als wäre das Eis endlich gebrochen, denn nur 2 Minuten später baute Miller die Führung auf 2:0 aus. Die Kräfte der Gäste aus Tahiti ließen nach der Pause schleichend nach und demnach erspielten sich die Santos-Schützlinge Torchancen im Minutentakt. Miller setzte ihren Schuss zu hoch an (48.), Crespo scheiterte mit einem sehenswerten Weitschuss am Pfosten (50.) und Schmit konnte ihren couragierten Auftritt nicht mit einem Tor belohnen (58.). Die Einwechslungen des Nationaltrainers sorgten gegen Ende des Spiels noch einmal für Aufsehen. Vor allem Rückkehrerin Thompson legte das Tor zum 3:0 mustergültig auf und traf selbst sehenswert mit einem Schlenzer zum Endstand. Lourenco krönte zudem ihren Solo-Lauf über das halbe Spielfeld zum zwischenzeitlichen 4:0 (75.). Den Schlusspunkt setzte Thompson mit dem 5:0 (82.)
Mit dem 5:0 über Tahiti hätten die FLF-Damen beinahe den Rekord für den höchsten Sieg egalisiert. Dieser datiert von 2016, als die Mannschaft die Vereinigte Arabische Emirate mit 6:0 bezwang. Am Samstag steht dann der zweite Test gegen Tahiti an. Gespielt wird am Samstag um 19.00 Uhr in Molsheim (F).
Stimmen
Trainer Dan Santos: „Wir haben unter schwierigen Bedingungen stets versucht zu kombinieren. Die Tore waren teilweise sehenswert herausgespielt. Es freut mich zudem, dass wir zu null gespielt haben. Die jungen Spielerinnen konnten heute auch Erfahrung für die im April bevorstehende WM-Qualifikation sammeln. Der Sieg ist sehr wichtig für dir Moral der Spielerinnen.“
Laura Miller: „Wir konnten anfänglich unser Spiel nicht so umsetzen, wie wir es im Vorfeld geplant hatten. Es standen einige neue Spielerinnen in der Anfangsformation, jedoch gilt dies nicht als Entschuldigung. Je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen wir in die Partie und der Sieg war letztendlich völlig verdient.“
Statistik
Luxemburg: Goetz – Tiberi, Correia (60. Kneip), Have, Becker (72. Becker) – Soares Marques, Miller, Schmit (60. Sabotic), Crespo (60. Thompson), Estevez (72. Lourenco M.), Marques (72. Ludwig)
Tahiti: Andre – Fournier, Iotua, Naomi, Tetauru (83. Mai) – Wong, Teriinohopuaiterai (83. Peu), Guyot (64.Vivish), Nui (46. Mose), Hioe (42. Tufanuui) – Tamarii (64. Rodriguez)
Schiedsrichter: Wacker – Biehl, Appelmann (D)
Gelbe Karte: Tetauru
Torfolge: 1:0 Estevez (40.), 2:0 Miller (42.), 3:0 Marques (63.), 4:0 Lourenco M. (75.), 5:0 Thompson (82.)
Beste Spielerinnen: Estevez, Marques – Andre, Hioe
Zuschauer: 137
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