„Es bringt niemandem etwas, in der Vergangenheit zu wühlen – weder wegen der Niederlage gegen Israel 2009 noch der Spiele gegen Portugal und Nordirland vor drei Wochen. Die Mannschaft muss sich auf das Spiel am Freitag konzentrieren. Das, was davor war, ist abgeschlossen.“
Keeper Marc Oberweis findet klare Worte, wenn es um die bittere 0:7-Niederlage vor drei Jahren in Tel Aviv geht: „Dieses Spiel ist lange her. Es ist sicherlich auch nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten“, sagt er und fügt hinzu: „Es war eine andere Situation. Wir hatten gerade ein positives Spiel abgeliefert und kamen dann in Tel Aviv sehr schnell unter die Räder. Dieses Thema ist abgehakt. Es ist besser, nicht weiter darüber zu reden.“ Damit meint Oberweis auch, dass sich der heutige Kader nicht von diesem Debakel beeinflussen lassen darf, denn die Voraussetzungen sind andere: „Wir leben im Hier und Heute, alles andere ist passé. Es wäre den Akteuren von damals unrecht getan, jetzt noch weiter nach den Schuldigen zu suchen. Es bringt auch nichts, die beiden Teams zu vergleichen.“ Am Freitag und am kommenden Dienstag treffen die „Roten Löwen“ zwei Mal auf den Weltranglisten-82.: „Jedes Länderspiel ist schwer. Wir müssen uns erst einmal auf das Heimspiel konzentrieren. Es bringt nichts, zu weit vorauszuschauen. Der Trainer wird uns in den kommenden Tagen auf den Gegner einstellen. Wir sind uns bewusst, dass wir uns keine Geschenke erwarten dürfen.“
Druck
Ob nun das Heimspiel im Stade Josy Barthel in zwei Tagen oder das Duell in Tel Aviv schwieriger wird, darauf wollte sich der Ersatz-Schlussmann nicht festlegen. Auch nicht darauf, ob es einfacher ist, sich binnen vier Tagen auf ein und denselben Gegner zu konzentrieren: „Ob das einfacher ist, kann ich nicht sagen. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Es hängt viel davon ab, wie das erste Spiel abläuft.“
Nach dem Punktgewinn und der beeindrucken Darbietung gegen das portugiesische Starensemble sind auch die Erwartungen der Fans gewachsen: „Der Druck wird von außen hereingetragen. Das Publikum erwartet, dass wir an die Leistung aus dem Spiel gegen Nordirland anknüpfen. Für uns ändert sich dadurch nichts. Das Team hat sich gefunden. Es ist wichtig, dass wir stets dazulernen und uns verbessern. Der Trainer lässt ohnehin nicht zu, dass ein Spieler abhebt.“
Richtungsweisend
Israel hat in der Luxemburg-Gruppe bislang ebenfalls einen Punkt geholt, dies gegen Aserbaidschan: „Es erwartet uns sicherlich ein spielstarker Gegner. In den nächsten Tagen wird der Staff uns ausführlich über Israel informieren. Wir spielen zwei Mal hintereinander gegen einen interessanten Gegner und möchten uns ehrenhaft aus der Affäre ziehen. Das erste Spiel wird richtungsweisend sein.“
Und zwei Mal mit von der Partie wird, wie seit seinen ersten internationalen Einsätzen 2004, auch wieder der kämpferische Marc Oberweis sein: „Meine Motivation ist riesengroß. Für einen Spieler soll es das Maximum sein, für sein Land zu spielen oder im Kader zu stehen. Natürlich ist es nicht immer einfach, wenn man auf der Bank sitzt. Aber ich versuche, dem Team so gut es geht zu helfen. Zu der Nationalmannschaft gehören zwei Torhüter, die auch im Training alles geben. Ich wäre natürlich froh, spielen zu können, aber im Moment absolviert ‹Jona› (Jonathan Joubert) gute Spiele. An seiner Stelle würde ich auch nicht ersetzt werden wollen. Wenn sich mir die Chance bieten sollte, werde ich sie nutzen.“
(Christelle Diederich/Tageblatt.lu)
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können