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Zum Biertrinken nach Cádiz

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Von unserem Korrespondenten Heinz Krieger

Im Südwesten Andalusiens ist Biertrinken am billigsten in spanischen Kneipen. Am meisten wird in Madrid verlangt, am wenigsten in Andalusien. Das hat eine Untersuchung in 103 Bars der spanischen Provinzhauptstädte ergeben.

Wer im sommerlich heißen Madrid richtig Durst auf Bier bekommt, sollte nach Toledo fahren. Denn da ist das Getränk deutlich billiger. Bei entsprechendem Konsum sind die Fahrtkosten für die rund 65 Kilometer rasch wieder hereingeholt. Denn in Madrid kostet eine «Caña» fast drei Euro in einer Bar – also einer gewöhnlichen spanischen Kneipe – in der Innenstadt. In Toledo muss man nur die Hälfte auf den Tisch legen. Madrid ist am teuersten, Cádiz in Andalusien am billigsten, wenn es ums Bier geht. Das hat die spanische Verbraucherseite cuponation.es herausgefunden.

Eine Bar für 458 Einwohner

In ganz Spanien gibt es 101.397 Bars, eine pro 458 Einwohner. Das hat der spanische Hotel- und Restaurantverband gezählt. Wobei als «Bar» nicht etwa eine Nachtbar im Rotlichtviertel bezeichnet wird, sondern eine ganz normale Kneipe oder ein Café. Und dort gibt es Bier.

Wo im deutschen Sprachraum «ein Bier» bestellt wird, verlangt man in Spanien «una caña». Die Caña ist das Normalmaß für spanische Biertrinker. Die verbrauchen pro Jahr und Kopf weniger als 50 Liter an «Cerveza» und entsprechend ist auch die Caña ein Glas mit einem Volumen von nur 0,2 bis 0,25 Liter Bier. Meist etwas mehr als ein Kölsch. Die bekannte «Kölner Stange» – von Bayern als Reagenzglas belächelt – fasst 0,2 Liter.

Trinken aus dem Zuckerrohr

Caña heißt eigentlich Zuckerrohr. Der Name dürfte von den schmalen hohen Gläsern kommen, aus denen man meist Bier trinkt. Wer mehr will, muss sich einen «balón» (ein bauchiges Glas), einen «imperial», eine «pinta» – vom englischen Pint – oder einen «tanque» bestellten. Der «Tank» kann dann schon einmal so viel Bier enthalten wie eine Flasche guten spanischen Rotweins: 0,7 Liter.

Die Preise für eine Caña in den hunderttausend Bars sind sehr unterschiedlich von Region zu Region. Die Verbraucherseite Cuponation hat 103 Bars im Zentrum der 51 spanischen Provinzhauptstädte und in den beiden Autonomen Städten Ceuta und Melilla aufgesucht und die Bierpreise festgestellt. Dabei ergab sich ein Durchschnittspreis von 1,87 Euro.

Madrid ist Spitze – beim Preis

Am teuersten ist Madrid für Biertrinker: 2,93 Euro werden in Bars an der Plaza Mayor, dem Zentrum der Hauptstadt, durchschnittlich für eine Caña verlangt. In Cádiz im Südwesten Andalusiens sind es dagegen nur 1,25 Euro. Der Tourismus ist ein Faktor, der direkt auf die Preise in der Gastronomie durchschlägt. Daher sind sie in den Küstenprovinzen mit ihren Urlauberregionen deutlich teurer. Im Zentrum von Städten mit Stränden hat die Caña einen Durchschnittspreis von 1,95 Euro, verglichen mit 1,80 Euro in Provinzen ohne Küste.

Der Unterschied ist nicht so bemerkenswert, wenn man den Norden und Süden Spaniens vergleicht. Im Süden gibt es Biere für 1,94 Euro. Ein Preis, der dem in den nördlichen Städten sehr ähnlich ist, 1,98 Euro. In den Provinzen am Mittelmeer liegen die Kosten bei durchschnittlich 1,79 Euro, in Zentralspanien bei 1,77 Euro auf den Inseln beträgt der Preis 1,97 Euro, in dem bei der Umfrage ermittelten Durchschnitt.

Auf der Webseite von Cuponation findet sich eine interaktive Landkarte, auf der durch Anklicken der Preis in der jeweiligen Provinzhauptstadt ermittelt werden kann. Das geht auch, wenn man kein Spanisch versteht, ein Klick auf die Region und es erscheint etwa Alicante 1,50 Euro, Palma de Mallorca 2,25 Euro, Barcelona 2,75 Euro oder Gran Canaria 1,70 und Teneriffa 1,95 Euro. Zu dem Reiseplaner der besonderen Art für den nächsten Spanienurlaub geht es hier.