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Syrienkrieg: Die letzte Phase beginnt

Syrienkrieg: Die letzte Phase beginnt

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Die Auswirkungen des Endspiels in Syrien.

Von Vielen wurde der Krieg in Syrien belächelt oder auf die Flüchtlingsproblematik reduziert. Nun zeigt sich: In der letzten Phase könnte er zu einem blutrünstigen regionalen Krieg führen.

Die IS-Hochburgen sind zusammengebombt, die «Rebellen» und politische Opposition am Boden und Terrororganisationen übrig geblieben. Der Krieg in Syrien ist einer der gefährlichsten Stellvertreterkriege seit dem Zweiten Weltkrieg. Denn spätestens seit dem Nukleardeal, der eine diplomatische Glanzleistung und ein wichtiges Zeichen war, hat sich der Iran außenpolitisch in der Region nicht um Frieden geschert. Im Gegenteil. Teheran nutzte seine gewonnene Stärke, um seine Allmachtsfantasien in der Region Realität werden zu lassen. Dass diese vor allem wirtschaftlicher Natur sind, liegt auf der Hand. Aber nicht nur.

Denn durch die Stabilisierung von Präsident Baschar al-Assad in Syrien versucht der Iran, seine direkte Präsenz in Israels Nachbarland auszubauen. Dass wiederum keine vernünftige israelische Regierung das akzeptieren kann, sollte einen nicht überraschen. Demnach gehören die üblichen Provokationen der Hisbollah mittels Libanon in eine andere Kategorie als das, was sich momentan in Syrien zuträgt.

Schiitischer Korridor vom Iran bis zum Libanon

Teheran ist es teilweise gelungen, einen schiitischen Korridor vom Iran über den Irak durch Syrien bis hin zum Libanon zu errichten. Seit 2017 soll der Iran gar mit dem Bau von Raketenfabriken auf syrischem Gebiet begonnen haben. Wie viel hiervon stimmt, ist unklar. Denn Israel profitiert von der Katastrophenstimmung und dem Untergangsszenario, um selbst militärische Operationen durchzuführen. Allerdings zeigt ein Faktor, dass es sich nicht um Propaganda handelt.

Israel reagiert in Absprache mit Assads Schutzmacht Russland und zerstörte mit Militärschlägen Raketenstellungen, Depots und Werkstätten, die von den Iranern in Syrien genutzt worden sind. Moskau ist sich der Brisanz der Lage bewusst. Denn das Kriegsende bedeutet auch für Moskau sehr viele unangenehme Fragen und Probleme wie zum Beispiel: Kann Israels Luftwaffe noch eine systematische Vernichtung der Hisbollah-Raketenstellungen in Syrien gelingen, wenn Assad stabilisiert ist und der Iran seine Präsenz etwa auf den Golan-Höhen ausweitet?

Angriffe auf Haifa und Tel Aviv?

Die Luftabwehrsysteme Iron Dome und Patriot mögen zwar immer als effektiv gehypt werden. Doch könnten sie wohl nur wenig gegen einen gut getimten Angriff unternehmen, der mehrere Hundert Geschosse auf Israel abfeuert. Das Resultat wären strategische Angriffe auf Haifa sowie auf das kulturelle und wirtschaftliche Herz Israels, Tel Aviv.

Die israelische Regierung hat es immer wieder deutlich gemacht, dass man es nicht so weit kommen lassen würde. Was würde jedoch bei einer Invasion Israels in syrisches Gebiet geschehen? Würden Russland und der Iran eingreifen? In dem Fall müssten auch die USA, Israels Hauptverbündeter, einschreiten. In diesem Punkt sind sich Washington und Moskau wohl einig: So weit darf es nicht kommen. Doch die Fakten werden täglich geschaffen.

 

 

1 Dumm gelaufen …

Der Iran bombte gemeinsam mit Russland den syrischen Präsidenten aus der Niederlage heraus und hoffte dadurch, seinen Einfluss auszuweiten. Es ist jedoch heute nicht der Iran, der im kriegsgebeutelten Land das Sagen hat, sondern Russland, das die Iraner teilweise links liegen lässt.

 


2 Hegemonie angestrebt 

Im Zuge des Kampfes gegen den IS nutzte der Iran das von den USA hinterlassene Vakuum, um treue Gefolgsleute auf wichtige Posten zu hieven. Die zahlreichen schiitischen Milizen aus dem Iran werden jedoch wegen ihrer brutalen Vorgehensweise nur wenig geduldet.

 


3 Der absurd zynische Krieg

Der Stellvertreterkrieg im Jemen ist das Resultat des eskalierenden Machtkampfs zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Die Saudis bomben mit Kampfjets die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen nieder. Mehr als 10.000 Menschen wurden bislang getötet …

 

 


4 Nervosität greift um sich

Seit dem Nukleardeal und dem Machtwechsel in Riad verfolgt Saudi-Arabien eine ähnlich aggressive Außenpolitik wie der Iran. Kronprinz Mohammed bin Salman versucht, den Einfluss Teherans in der arabischen Welt mit allen Mitteln einzudämmen.

 

 


5 Die iranische Hochburg

In keinem anderen Land hat der Iran seine Macht so offensichtlich ausgebaut wie im Libanon. Dort hat Teheran die Hisbollah von einer Miliz zu einer politischen Figur bis hin zu einer terroristischen, paramilitärischen Organisation herangezüchtet.

 


6 Erzfeind Israel und die Hamas

Immer wieder poltert Teheran, man wolle Israel zerstören. Jüngst hat Tel Aviv behauptet, Iran unterstütze die Hamas in Gaza militärisch. Die Rolle Israels und der USA ist auch mit Blick auf die Proteste genauestens zu beobachten.