Von Jindra Kolar
Die Luftverschmutzung in Tschechien nimmt bedrohliche Formen an. Allein in der Hauptstadt Prag sterben jährlich über 500 Menschen an den Folgen des Smogs. Auch in anderen Industriegebieten ist die Gefährdung hoch. Die EU droht bereits Sanktionen an.
Die Tage, an denen heller Sonnenschein einen wundervollen Blick über die Moldau auf die Prager Burg gestattet, sind selten geworden. Häufiger verdüstern Smog und Nebel die Aussicht. Noch sind keine Bilder wie aus asiatischen Großstädten zu sehen, doch die Zunahme der Luftverschmutzung nimmt bereits bedrohliche Formen an.
Krankheiten wie der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COLD) breiten sich aus. Neben der Hauptstadt sind auch andere tschechischen Ballungszentren wie um Mährisch Ostrau oder Brünn betroffen.
Feinstaub belastet Atemwege
Laut dem Präsidenten des Zentrums für Umwelt und Gesundheit, Miroslav Suta, sind es vor allem die Feinstaubbelastungen, die Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Probleme hervorrufen. Suta erklärte, dass der hohe Anteil an veralteten Dieselfahrzeugen in dem immer mehr zunehmenden Verkehr in den Ballungszentren sowie ebenfalls alte Heizungssysteme einen hohen Anteil an der Luftverschmutzung haben. Nach Angaben des Staatlichen Gesundheitsamtes verstarben im vergangenen Jahr 520 Menschen allein in Prag an den Folgen des Smogs. „Es sind vor allem die Feinstaubpartikel unter 10 Mikrometer, die von veralteten Filtersystemen nicht abgefangen werden können und so die Luft verschmutzen“, so Suta.
Zu den Toten kommen weitere 1.500 Menschen hinzu, die mit akuten Atemwegsproblemen in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Die Statistik erfasst dazu 400 Kinder, die an chronischer Bronchitis erkrankt sind. In Brünn verstarben im gleichen Jahr über 100 Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung, 800 mussten klinisch behandelt werden. Mehr als die Hälfte der an Asthma erkrankten Kinder leiden wegen der Feinstaubbelastung an ihrer Krankheit.
EU beunruhigt
Die Europäische Kommission zeigt sich über den Zustand der Luftverschmutzung zunehmend beunruhigt. Jährlich sterben in der EU etwa 400.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung. Brüssel fordert daher die Mitgliedsstaaten dringend auf, alles im politisch Möglichen zu regeln, um die Luftqualität in den Ballungszentren deutlich zu verbessern.
Wenn die nach den Richtlinien von 2008 angemessenen Aufforderungen allein nicht helfen, droht die EU-Kommission mit Sanktionen. So wurden diese bereits gegen Bulgarien, Rumänien und Polen verhängt, gegen Länder, in denen die Todesraten nochmals deutlich höher sind, als in Tschechien.
Doch auch die Prager Regierung wurde nun gewarnt, alles in ihren Kräften Stehende zu unternehmen, um eine Verbesserung der Luftqualität zu erzielen. Dazu gehören Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in den Zentren der Ballungsgebiete wie auch eine Umstellung von Kohleheizkraftwerken auf andere Energien. Die neue Regierung unter dem ANO-Chef Andrej Babis wird dies neben der Flüchtlingspolitik als eine ihrer großen Herausforderungen annehmen müssen.
Prag as jo och keng uraal Festungs-Stad, wou Gaassen dra sin wou mol kee Bus derduerch geet. An hir Péitrus as vill méi breed wéi bei ons.
D'lescht Joer war ech zwee Mol zu Prag an d'Loft ass do besser ewéi bei eis an der City.
Zousätzlech hun si en Tram, e Metro an eng ganz Rei ëffentlech Parken.
Vläit ass den Intérêt un frëscher Loft an der Republik méi grouss ewéi ze Lëtzebuerg an hier Étuden méi pointéiert?
P.S. De Béier ass och besser ewéi hei am Land.