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Nordkoreas Außenminister besucht Schweden

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Von unserem Korrespondenten André Anwar

Schwedens Außenministerin Margot Wallström hat am Donnerstag ihren nordkoreanischen Kollegen Ri Yong-Ho in Stockholm empfangen. Stockholm gilt als möglicher Ort für das Treffen zwischen US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un.

Dass ein Treffen stattfinden soll, ist seit vergangenem Freitag bekannt. Der genaue Zeitpunkt wurde hingegen geheim gehalten. Erst am Donnerstag meldete Schwedens Regierung überraschend, dass Nordkoreas Außenminister Ri Yong-ho mit einer kleinen Delegation von nur vier Mitarbeitern noch am gleichen Nachmittag von Schwedens Außenministerin Margot Wallström in Stockholm empfangen werde.

In den zweitägigen Gesprächen geht es laut des schwedischem Außenministeriums um „Schwedens konsularen Schutzmachtauftrag für die USA, Kanada und Australien“, die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel und das anvisierte Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Führer Kim Jong-un. Das könnte schon im Mai stattfinden. Offiziell nehmen aber nur Schweden und Nordkorea an dem Treffen teil.

Laut offiziell unbestätigten Informationen der Zeitung Dagens Nyheter wurde Stockholm als möglicher Verhandlungsort für ein Treffen der Außenminister der USA und Nordkoreas und ihrer Staatschefs genannt. Ein Datum gebe es aber noch nicht, so die Zeitung. Auch die Schweiz hatte sich angeboten. Erst vergangene Woche besuchte Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven Trump in Washington. Bereits Ende Januar besuchte Nordkoreas Vizeaußenminister Han Song-ryol Stockholm, wo er Wallström und Löfven traf.

Schweden hat diplomatische Kontakte aufgebaut

Frühere Treffen zwischen den USA und Nordkorea fanden stets in Pjöngjang statt. So etwa eine Begegnung der Ex-US-Außenministerin Madeleine Albright mit Kims Vater Kim Jong-il. Kim Jong-un hat, soweit öffentlich bekannt, seit seinem Amtsantritt 2011 sein Land nicht verlassen.

Schweden hat dank seiner Neutralität bereits seit 1972 diplomatische Kontakte mit dem heute isolierten Land aufgebaut und galt lange als einziges westliches Land mit ununterbrochener Vertretung in Pjöngjang. Von Schwedens Botschaft aus werden auch konsularische US-Belange behandelt. So besuchen schwedische Diplomaten regelmäßig drei US-Bürger, die derzeit in Nordkorea im Gefängnis sitzen. Stockholm war auch aktiv an der Freilassung des amerikanischen Touristen Otto Warmbier beteiligt. Der 22-Jährige wurde zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt, weil er bei seinem Besuch im Land eine Propagandabanderole im Hotel stehlen wollte. Er starb kurz nach seiner Heimkehr an den Haftfolgen.

Zudem ist Schweden seit 1953 Mitglied der Überwachungskommission der neutralen Länder (NNSC) für die Einhaltung der Waffenruhe zwischen Nord- und Südkorea.

Annäherung überrascht

Kim hatte einer südkoreanischen Delegation eine Einladung zu einem Treffen mit Trump übergeben. Der US-Präsident erklärte sich dazu bereit. Auf Twitter schrieb er, dass Nordkorea Bereitschaft angedeutet habe, sein Atomwaffenprogramm nicht nur einzufrieren, sondern völlig abzuschaffen. Das verwunderte viele Beobachter. Trump und Kim hatten sich monatelang beschimpft.

Über die Ursache der plötzlichen Kooperationsbereitschaft Nordkoreas gibt es viele Spekulationen. So könnten die harten UNO-Sanktionen Wirkung gezeigt haben. Trump-Anhänger glauben, dass die harte Haltung des US-Präsidenten erfolgreich gewesen sei. Trump hatte auch Nordkoreas wichtigsten Partner China unter Druck gesetzt. „Amerikas Führung ist wieder da. Unser Präsident ist vorangegangen, mit Worten und einem großen Knüppel“, sagte Ex-Trump-Berater Sebastian Gorka bei FoxNews.