Elf Jahre hat Bjørnar Moxnes die norwegische Linkspartei angeführt. Eigentlich hat er gut verdient. Und dennoch konnte er einer Sonnenbrille von Hugo Boss nicht widerstehen. Er klaute das gute Stück einfach am Flughafen in Oslo – und wurde erwischt. Eine Kamera hatte den Diebstahl aufgenommen. Vergeblich beteuerte der prominente Politiker, er habe lediglich vergessen, die Sonnenbrille im Wert von 1.199 Norwegischen Kronen zu bezahlen. Niemand glaubte ihm.
Der Sender NRK berichtet, dass die Sonnenbrille dann in seinem Handgepäck ohne Preisschild aufgefunden wurde. Moxnes musste eine Strafe von 3.000 Norwegischen Kronen (270 Euro) blechen. Erstmal ließ er sich dann einfach krankschreiben. Dies wohl, um dem norwegischen Medienrummel um die Sache als auch der endgültigen Entscheidung darüber, ob er nun weiterhin Parteichef bleiben darf oder nicht, zu entkommen. Jetzt ist diese Entscheidung gefallen. „Ich danke für mich als Parteichef“, schrieb er auf Facebook. Dies ist die norwegische Sprechweise für „Ich verabschiede mich als Parteichef“.
„Schwerer Fehler“
„Ich habe einen schweren Fehler begangen und die Lage auch noch verschlimmert. Das tut mir sehr leid“, schreibt er weiter auf Facebook in Bezug auf seine Behauptung, lediglich vergessen zu haben, die Sonnenbrille zu bezahlen. Inzwischen würden auch Verwandte und seine Freunde in sozialen Internetforen angegriffen, das müsse ein Ende haben, verlangt er.
Marie Sneve Martinussen wird nun den Parteivorsitz bis zum Parteitag im kommenden Jahr übernehmen. „Wie Sie jetzt wissen, ist Bjørnar nach elf Jahren hervorragender Arbeit als Parteivorsitzender zurückgetreten, und der nationale Vorstand hat mir einstimmig das Vertrauen der Partei ausgesprochen, uns zu führen“, sagte Martinussen auf einer Pressekonferenz. „Meine erste Botschaft als Vorsitzende ist, dass unser Kampf gegen die Unterschiede in Norwegen mit noch größerer Kraft weitergehen wird“, sagte sie.
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