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Buffett und Amazon drängen ins Gesundheitsgeschäft

Buffett und Amazon drängen ins Gesundheitsgeschäft

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Von unserem Korrespondenten John Dyer

Drei der finanzstärksten amerikanischen Unternehmen spannen zusammen, um ins Gesundheitsgeschäft zu drängen. Amazon, Berkshire Hathaway und JPMorgan wollen Gesundheitsdienstleistungen anbieten. Zunächst nur für eigene Mitarbeiter.

Der Online-Einzelhändler Amazon, der Mischkonzern Berkshire Hathaway und die Investmentbank JPMorgan Chase haben sich zusammengeschlossen, um ein neues, unabhängiges Gesundheitsunternehmen für ihre insgesamt mehr als eine Million US-Arbeiter zu gründen. Die Chefs der drei Konzerne – die kaum zufällig zu den reichsten und angesehensten Geschäftsleuten in den Vereinigten Staaten gehören – haben in ihrer Ankündigung am Dienstag keine Details über das neue Unternehmen veröffentlicht. Aber sie sagten, sie wollten das extrem ineffiziente US-Gesundheitssystem reparieren.

«Die Kosten für das Gesundheitswesen sind wie ein hungriger Bandwurm für die amerikanische Wirtschaft», sagte Berkshire-Hathaway-CEO Warren Buffett. «Wir kommen nicht mit Antworten auf dieses Problem, aber wir akzeptieren es auch nicht als unvermeidlich. Vielmehr teilen wir die Überzeugung, dass es mit der Zeit möglich ist, den Anstieg der Gesundheitskosten zu kontrollieren und gleichzeitig die Zufriedenheit und die Leistungen für die Patienten zu verbessern, indem wir unsere gemeinsamen Ressourcen und die besten Talente des Landes einsetzen.»

Amerikanische Arbeitgeber sorgen für die Gesundheitsversorgung von mehr als 150 Millionen Arbeitnehmern. Aber sie beauftragen oft ein Drittunternehmen wie UnitedHealth und Anthem, um die Gesundheitsdienstleistungen zu erbringen. Das ist oft mit Bürokratie und Unzufriedenheit der Kunden verbunden. Die arbeitgeberfinanzierte Gesundheitsfürsorge kostete 2016 laut der Kaiser Family Foundation 18.764 Dollar (15.060 Euro) pro Familie, was einer Steigerung von 19 Prozent gegenüber 2012 entspricht. Amerikanische Mitarbeiter zahlen in der Regel rund 30 Prozent dieser Kosten, zuzüglich anderer Gebühren.

Bezos setzt auf Technologie

Der anfängliche Fokus des neuen, noch unbenannten Unternehmens liegt auf dem Einsatz von Technologien zur Kostensenkung, sagte Jeff Bezos, Gründer und Geschäftsführer von Amazon. «Das Gesundheitssystem ist komplex. Wir stellen uns dieser Herausforderung und sind uns der Schwierigkeit bewusst», so Bezos. «Die Belastung der Wirtschaft durch die Gesundheitsversorgung zu verringern und gleichzeitig die Ergebnisse für die Beschäftigten und ihre Familien zu verbessern, wäre die Mühe wert», so schwer es auch sein mag.

Ähnlich klingt es bei Jamie Dimon. «Unsere Mitarbeiter wollen Transparenz, Wissen und Kontrolle, wenn es um das Management ihrer Gesundheitsversorgung geht», sagte der Chef der JPMorgan Chase. «Unsere drei Unternehmen verfügen über außergewöhnliche Ressourcen, und unser Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die unseren amerikanischen Mitarbeitern, ihren Familien und potenziell allen Amerikanern zugutekommen.»

Gesundheitsmarkt im Umbruch

Der Gesundheitsmarkt in den USA ist im Umbruch. Pharmazeutische Unternehmen haben in den letzten Jahren große Fusionen angestrebt, um Kosten zu senken. Manager im Gesundheitswesen denken ähnlich wie ihre Pharma-Kollegen. Im vergangenen Monat kündigte CVS einen Vertrag über 69 Milliarden Dollar zur Übernahme von Aetna an.

John Sculley, Marketing-Chef des Health-Tech-Unternehmens RxAdvance, ist optimistisch. «Das US-Gesundheitssystem ist in Bezug auf seine Kosten unhaltbar, und die gesamte politische Debatte – ob es sich nun um Demokraten oder Republikaner handelt – hat sich auf die Reparatur und den Ersatz von Obamacare und die ideologischen Unterschiede konzentriert», sagte Sculley, der früher CEO bei Apple und Pepsi war. «Drei der angesehensten CEOs der Welt treten auf und sagen, dass ihre Unternehmen zusammenarbeiten werden, um sich auf die wirklichen Probleme zu konzentrieren. Das ist sehr positiv.»