Der Nahostexperte Günter Meyer von der Universität Mainz bezweifelt, dass der mutmaßliche Giftgasangriff in der syrischen Stadt Duma auf das Konto der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad geht. Die Erkenntnisse für eine solche Schuldzuweisung reichten absolut nicht aus, sagte der Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt am Mittwoch dem Sender hr-info.
Auch ergebe eine solche Attacke aus Sicht der syrischen Regierung «absolut keinen Sinn». Meyer erinnerte daran, dass zum fraglichen Zeitpunkt die letzten islamistischen Aufständischen vor dem Abzug aus ihrer ehemaligen Hochburg Ost-Ghuta standen.
Der Professor geht von einem Angriff «unter falscher Flagge» aus. «Wenn es überhaupt einen solchen Angriff gegeben hat, dann wurde er insbesondere von der Gruppe der sogenannten Weißhelme inszeniert, die eine Vielzahl von ähnlichen Fällen bereits über die Bühne gebracht haben.» Diese wollten so ein Eingreifen der USA in den Konflikt provozieren.
False-Flag-Operation durch Weißhelme?
Meyer hatte die Weißhelme bereits in einem Interview von n-tv.de Mitte März als «Propagandainstrument» westlicher Regierungen kritisiert und darauf verwiesen, dass die Organisation von Großbritannien und den USA mit Millionenbeträgen unterstützt wird.
US-Präsident Donald Trump wolle sich als «starker Mann» präsentieren und vor allem Israel unterstützen, sagte Meyer. Dazu gehöre die Bekämpfung der Gegner Israels, zu denen Syrien gehöre. Spätestens Donnerstag sei nach seiner Einschätzung ein «massiver Militärschlag» von Kriegsschiffen im Mittelmeer auf Militärstützpunkte in Syrien zu erwarten.
Bei dem gemeldeten Giftgaseinsatz am Samstag sollen nach neuen, korrigierten Angaben der Weißhelme mindestens 42 Menschen getötet worden sein. Mehr als 500 Personen würden in Krankenhäusern behandelt. Die USA machen die syrische Regierung dafür verantwortlich. Russland erklärte, die Rebellen hätten den Angriff inszeniert. Moskau ist im Bürgerkrieg ein Verbündeter der syrischen Regierung; die USA sind für deren Sturz.
Der Experte gibt gute Argumente und das TB tut gut diese zur Sprache zu bringen.Auffällig is es schon ,dass Jedes Mal wenn die syrische Armee kurz davor steht, ein Nest der gegnerischen Islamisten vollständig einzunehmen, es zu einem Giftgasangriff kommt, bei dem fast ausschließlich Zivilisten vor allem Frauen und Kinder getötet werden. Immer sind Kamerateams von “Oppositionsgruppen”– im Klartext Islamisten – vor Ort und zeigen dramatische Bilder, die die Weltöffentlichkeit wachrutteln. Wer wissen will, wo es zum nächsten Giftgasangriff kommt, müsste eigentlich nur den „Weißhelmen“ und der „Syrian American Medical Society“ folgen, die immee präsent sind.Flugs regen sich die Kriegstreiber des Westens und drohen mit Luftschlägen.