Die Wahlbüros im Norden haben die Zettel alle ausgezählt. Die LSAP verliert einen Sitz an die ADR. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Die CSV wird vier Abgeordnete ins Parlament schicken können, die DP zwei und die LSAP, die Grünen und die ADR jeweils einen.
Für die CSV wurden Martine Hansen, Marco Schank, Aly Kaes und Emile Eicher gewählt. Der Sitz der LSAP geht an den jetzigen Minister für soziale Sicherheit Romain Schneider, der Parteivorsitzende Claude Haagen verliert seinen Parlamentssitz. Für die DP ergatterten Landwirtschaftsminister Fernand Etgen und André Bauler einen Sitz und für die ADR wird Jeff Engelen ins Parlament ziehen.
Die LSAP hat im Norden 1,4 Prozent weniger Stimmen eingefahren – und dadurch einen Sitz verloren. «Wir sind natürlich nicht zufrieden», sagt Parteichef Claude Haagen. «Wir haben unser Resultat von 2013 nicht gehalten. Das ist objektiv nicht gut.» Für Haagen ist das Ergebnis doppelt schlecht: Der verlorene Sitz war nämlich ausgerechnet sein eigener. «Ich habe noch keine Zahlen zu den persönlichen Stimmen bekommen», sagt er.
Eine Erklärung für die Verluste der LSAP hat er noch nicht. «Wenn ich das wüsste, hätten wir es anders gemacht.» Die Piraten seien stärker geworden. «Aber das kann nicht der alleinige Grund sein.»
Claude Turmes, Spitzenkandidat der Grünen im Norden, meinte gegenüber Journalisten, dass er nicht mit solch einem guten Resultat gerechnet habe. «Die Menschen verstehen, dass die nächste Regierung sich dem Klimawandel, dem Wasser und der Luft widmen muss», sagt er. Turmes war erst kürzlich, nach dem Tod von Staatssekretär Camille Gira, aus dem Europaparlament nach Luxemburg gewechselt.
Auch über die sehr erfolgreichen Piraten verlor Turmes ein paar Worte. Sie haben seiner Meinung nach von der «lustlosen» Kampagne der CSV profitiert. Er fügte aber hinzu, dass man deren Finanzierung prüfen müsse. Sie hätten viel Geld von einem «Typen aus dem Immobiliensektor» erhalten.
«Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», sagt CSV-Kandidat Emile Eicher, der im Bezirk Norden wiedergewählt wurde. Er weist darauf hin, dass sämtliche traditionellen Parteien an Stimmen einbüßten, während neue Bewegungen Stimmen gewannen. Vielleicht sei die Kampagne ungenügend auf die Jugend ausgerichtet worden, sagt Eicher.
Dass seine Partei im Norden einen Sitz gewinnt, sei eine Entlohnung für die jahrelange Arbeit, die seine Parteikollegen vollbracht hätten, findet ADR-Kandidat Michel Lemaire. Auf den potenziell positiven Effekt, den die Kooperation mit Wee2050 noch auf Resultate haben könnte, verbietet sich Lemaire Spekulationen.
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